Naschecke mit Beeren anlegen

Shownotes

Wie lege ich mir eine Naschecke mit Beeren an? Warum heißt Mieze Schindler Mieze Schindler und wann hilft der typische Gärtnergriff? – Antworten auf all diese Fragen gibt es jetzt in unseren neuen Podcastfolge „Naschecke mit Beeren“.

Voller Vorfreude und mit einer großen Portion guter Laune starten wir in den Frühling – und in die 2. Staffel von „Dein Fleckchen Grün“! Auch in dieser Staffel werden wir uns wieder den Themen widmen, die euch unter den grünen Daumen brennen: vom Tomatenanbau bis zum Balkongärtnern auf kleinster Fläche.

Und wie das oft so ist, wenn eine neue Staffel startet, gibt es auch eine neue Besetzung. Deshalb möchten wir uns an diese Stelle noch einmal ganz herzlich bei Amelie Fröhlich bedanken, die die letzten zwölf Monate über an der Seite unseres COMPO Gartenexperten Werner Peitzmann stand. Neu dabei ist Gesa Dankwerth – die Journalistin ist halb Landei, halb Stadtmensch und seit einem Jahr glückliche Pächterin eines Schrebergartens.

Und wenn ihr nun direkt loslegen wollt, findet ihr hier Pflanz- und Pflegetipps zu den 5 liebsten Beeren:

  1. Erdbeere: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzen/kraeuter-obst-gemuese/erdbeeren
  2. Himbeere: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzen/kraeuter-obst-gemuese/himbeere
  3. Heidelbeere: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzen/kraeuter-obst-gemuese/kulturheidelbeere
  4. Brombeere: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzen/kraeuter-obst-gemuese/brombeere
  5. Johannisbeere: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzen/kraeuter-obst-gemuese/johannisbeere

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Transkript „Naschecke mit Beeren“

00: 00:03 Amelie F. 

Hallo ihr Lieben, hier ist Amelie und ich wollte mich ganz herzlich bei Euch bedanken fürs Zuhören, für eure Treue. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, die 1. Staffel von 'Dein Fleckchen Grün'. Und an dieser Stelle übergebe ich jetzt an die liebe Gesa: Gesa, ich wünsche dir ganz viel Spaß mit Werner, mit dem Podcast und ich werde euch natürlich weiter hören. Alles, alles Liebe, macht‘s gut und bis bald!

00: 00:29 Gesa D. 

00: Ja, danke Amelie also Spaß werden wir hier ganz bestimmt haben. Ich persönlich freue mich ganz, ganz doll, dass ich die Neue im Team ‚Dein Fleckchen Grün‘ bin. Natürlich ist auch Werner wieder dabei. Werner Peitzmann, unser Gartenexperte. Hallo Werner, wie geht? 

00: 00:46 Werner P. 

00: Hallo Gesa, ich grüße dich. Es geht mir gut, vielen Dank.

00: 00:48 Gesa D. 

Werner kennt ihr ja schon, oder ich denke, die meisten von euch kennen ihn. Mich kennt ihr noch nicht und deshalb möchte ich euch jetzt erstmal ein bisschen was von mir erzählen. Ich bin Journalistin und Moderatorin, man sieht mich meistens auf Veranstaltungsbühnen oder manchmal auch im Fernsehen. Mit meinem Beruf, da geht ja auch einher, dass ich ein sehr neugieriger Mensch bin. Das heißt: ich liebe es einfach total, mich mit neuen Themen zu beschäftigen, Sachen auszuprobieren und neu zu lernen und das betrifft vor allem auch ganz, ganz viele Themen, die mit Natur und Garten zu tun haben. 

00: 01:23 Gesa D. 

00: Ich bin halb Stadtkind und halb Dorfkind, ich bin in einem kleinen Dorf groß geworden, lebe jetzt aber schon viele, viele Jahre in der Großstadt. Ich habe an meiner Wohnung einen kleinen, sonnigen Balkon und ich habe letztes Jahr einen Schrebergarten ergattert. Das war ein Riesenglück. Und genau da habe ich schon ganz viel ausprobiert, vieles ist mir gelungen, vieles leider noch nicht so richtig, aber deshalb freue ich mich wirklich so ganz besonders, dass ich für euch und mit euch und mit Werner vor allem auch in nächster Zeit ganz viele spannende Gartenthemen beackern darf. 

00: 02:00 Werner P. 

00: Da wird es sicherlich auch den einen oder anderen Tipp geben, der dann für deinen eigenen Schrebergarten sicherlich ganz hilfreich ist. 

00: 02:06 Gesa D. 

00: Aber jetzt, so der April, das ist doch eigentlich immer so ein ganz besonderer Moment für Gärtner und Gärtnerinnen. Also mir geht es zumindest immer so, weißt du, die Tage werden länger, es ist warm, die Vögel zwitschern, da kriege ich einfach immer so richtig Lust rauszugehen und loszulegen. 

00: 02:22 Werner P. 

00: Stimmt genau, und das ist ja auch mittlerweile so der klassische Gartenmonat geworden, dass eben ganz viel gepflanzt wird, gesät wird, im Garten gearbeitet wird, weil es dann einfach wieder losgeht. 

00: 02:32 Gesa D. 

Ich habe mir etwas vorgenommen für meinen Garten, was ich unbedingt umsetzen möchte, was für mich auch echt Priorität hat, erstmal diese Saison: Ich möchte mir gerne eine Beerenhecke anlegen, so eine Naschecke weißt du? Ich liebe nämlich Beeren und ich finde es ja immer total schön, wenn man so viel Liebe und Arbeit in den Garten gibt, dass wenn man auch eine schöne Ernte zurückgekriegt. 

00: 02:54 Werner P. 

Und das muss man ja sagen, geht bei Beeren ziemlich gut, weil: die kommen schon ziemlich sicher auch zum Ertrag. Das ist so bei Baumobst, also wenn wir jetzt ein Apfel oder eine Banane oder eine Kirche haben, ist das schon deutlich schwieriger, finde ich. Gerade so zum Einstieg hin. Und bei Beerenobst ist das wesentlich verlässlicher und was man auch sagen muss: Wenn man jetzt gepflanzt hat, ist dann auch idealerweise sogar im selben Jahr schon Ernte möglich. Wenn das nicht klappt im selben Jahr, dann im darauffolgenden Jahr. Und auch da wieder: beim Baumobst dauert das schon um einiges länger und das geht alles viel langsamer und irgendwie, das ist ja auch immer so, was das ganze spannend macht, das es dann eben auch möglichst rasch zu einer Ernte kommt.

00: 03:32 Gesa D. 

Eine wichtige Frage habe ich noch vorab: Wie ist das denn jetzt eigentlich, wenn man keinen Garten hat, kann man sich so Naschecke auf dem Balkon anlegen?

00: 03:40 Werner P. 

00: Das geht sogar mittlerweile ziemlich unkompliziert, weil es da auch zwischenzeitlich so viele neuere Sorten gibt, die nicht so ganz starkwüchsig sind wie früher die ganz klassischen Beeren, die ja immer sehr ausufernd gewachsen sind. Und von daher geht das mittlerweile auf Balkon und Terrasse wirklich sehr gut und sehr unkompliziert. 

00: 03:58 Gesa D. 

00: Und Erdbeeren ja sowieso. 

00: 03:59 Werner P. 

00: Erdbeeren sowieso ist. Muss man tatsächlich aus fachlicher Sicht sagen, wenn man die Erdbeeren in eine Ampel hätte oder auch in einem Balkonkasten hätte, wäre das vom Standort her sogar besser als in einem Beet. 

00: 04:21 Gesa D. 

00: Warum?

00: 04:22 Werner P.

00: Weil die Früchte dann immer so in der Luft hängen und nie auf dem Boden liegen und von daher auch nicht, was Feuchtigkeit angeht und Schnecken angeht, irgendwie überfallen oder betroffen werden.

00: 04:33 Gesa D. 

00: Ja klar, das ergibt Sinn. Aber du hast gerade das Stichwort „Behälter“ genannt. Wie ist das jetzt? Bei Erdbeeren kann man sich das grob vorstellen, aber wenn ich mir jetzt so Himbeere auf den Balkonpflanzen möchte, wie groß muss denn da der Topf sein? 

00: 04:46 Werner P. 

Also um bei der Erdbeere vielleicht doch mal zu bleiben, einfach um eine Größe zu nennen: Wenn der Topf etwa 20 Zentimeter Durchmesser hat oder vielleicht auch ein bisschen größer ist, geht doch schon gut. Bei Himbeeren oder auch bei anderen Beerenobstarten sollte der Durchmesser 30 oder 40 Zentimeter groß sein, weil: die bilden natürlich schon eine ganze Menge Wurzeln. Und wenn da einfach mehr Wurzelraum zur Verfügung steht, ist die Pflege etwas leichter und das Ergebnis am Ende auch ein besseres. 

00: 05:13 Gesa D. 

Dann ist ja im Grunde die nächste wichtige Frage: Was für einen Standort brauchen solche Beerensträucher? 

00: 05:20 Werner P. 

Was auf jeden Fall wichtig ist, dass ein Standort ist, der hell ist, sehr luftig ist. Manchmal sagt man auch halb Schatten, wenn man das jetzt rein wissenschaftlich betrachtet, geht das auch im Halbschatten, aber ganz viele Endverbraucher denken, Halbschatten ist da, wo vielleicht nur 3 Stunden Sonne ist. Aber das wäre im Grunde schon zu dunkel. Und da muss man wirklich sagen: Licht ist so gesehen der Wachstumsfaktor, der durch nichts anderes zu ersetzen ist und je heller der Standort ist, desto eher entwickeln sich auch romantische Früchte, weil die Zuckerproduktion in den Pflanzen und auch die Aromaproduktion, die Geschmacksproduktion – das ist schon sehr stark lichtabhängig.

Und luftig sollte es auch sein. Weil je luftiger ein Standort ist, desto geringer ist die Gefahr, dass es zu einem Befall mit Pilzkrankheiten kommt. Und das wäre natürlich schon sehr unerfreulich, wenn dann so die Erdbeeren oder auch die Himbeeren oder auch die anderen Beerensträucher, die man angepflanzt hat, wenn da so die Früchte vor sich hingammeln, weil die einen Pilz haben. Von daher: hell und luftig sollte es schon sein.

00: 06:24 Gesa D. 

00: Ist das eigentlich auf Himbeeren, da sind manchmal schwarze Stellen dran, ist das dann ein Pilz? 

00: 06:30 Werner P. 

Bei Himbeeren, oft hat man das auch bei Brombeeren, das ist eine Milbenart ist also kein Pilz. Das ist noch mal ein ganz anderes Thema, muss man tatsächlich sagen. Weil: Milben mögen das gerne warm und trocken – eigentlich das, was wir gerade gesagt haben. Von daher ist das mit den Milben oft kleines Problem. Muss man tatsächlich sagen: „kleines“ Problem. Denn ich habe das so noch nie mitbekommen, dass dann so die ganze Beerenernte deswegen hin wäre, aber ein Thema kann das durchaus sein. 

00: 07:00 Gesa D. 

00: Jetzt sprechen wir die ganze Zeit von Beeren, ich habe ja im Vorfeld auch schon mal ein bisschen rumgelesen und herumgesucht. Und ich habe gelesen, dass ganz viele Beeren, die wir Beeren nennen, gar keine Beeren sind. Erdbeeren zum Beispiel sind Nüsse. Stimmt das? 

00: 07:15 Werner P. 

00: Der offizielle botanische Begriff ist sogar Sammelnussfrucht. 

00: 07:19 Gesa D. 

00: Sammelnussfrucht? 

00: 07:20 Werner P. 

00: Ja, da sind ja bei der Erdbeere diese braunen Stippen, die da auf der Frucht drauf sind und jedes für sich betrachtet ist rein botanisch eine Nuss und da spricht man von einer Sammelnussfrucht. Und ähnlich kurios oder überraschend ist es vielleicht, wenn man bei Himbeeren oder Brombeeren sich das von der botanischen Seite anguckt. Dann ist das eine Sammelsteinfrucht. Sammelsteinfrucht, schwieriges Wort. Also Sammelsteinfrucht, ähnlich wie beim Pfirsich oder bei einer Aprikose oder auch bei einer Zwetschge, Pflaume – das sind ja auch Steinfrüchte, aber dann eben nicht als Sammelsteinfrucht, weil man ja eben dann nur einen Stein hat pro Frucht hat. Aber eben bei den Brombeeren / Himbeeren sind es ja immer so kleine Früchtchen quasi, die dann zusammengefügt sind. 

00: 08:10 Gesa D. 

00: Die Steine sind dann die kleinen Dinger, die außen dran sitzen also knacken, wenn man darauf beißt.

00: 08:13 Werner P. 

00: Ja, genau, ja richtig. Und die klassische Beere gibt es auch und wenn man da mal guckt, das wäre so die Heidelbeere, die Johannisbeere oder auch die klassische Weintraube, das da geht es dann auch in Richtung Beerenobst. 

00: 08:27 Gesa D. 

00: Weintrauben sind auch Beeren?

00: 08:29 Werner P. 

00: Weinbeere sagt man ja auch so dazu, also je nach Region. Da wäre man dann botanisch eher bei der klassischen Beere. Aber wenn man so im Volksmund sagt „Beeren-Obst“, dann weiß im Grunde jeder auch was mit was damit gemeint ist. 

00: 08:42 Gesa D. 

00: Witzig. Wieder was dazu gelernt. Aber ich würde sagen, dann bleiben wir jetzt einfach bei Beerenobst, da können wir nichts falsch machen.

00: 08:54 Werner P. 

Ja, und das ist vielleicht auch ganz interessant: Wenn man sich bei der Erdbeere den botanischen Namen anguckt, dann denkt man, man wäre ganz woanders unterwegs: Der botanische Name von der Erdbeere ist Fragaria ananassa. 

Ja, und das ist vielleicht auch ganz interessant: Fragaria ist im Grunde der Begriff für Erdbeere und Ananas – ja, weil man wohl in früheren Zeiten sich ein bisschen an das Aroma der Ananasfrucht erinnert gefühlt hat. Aber Ananas ist ja eben komplett anders, aber irgendwie finde ich den Namen ja ganz eingängig „fragaria ananassa“. 

00: 09:28 Gesa D. 

Das hört sich so ein bisschen an wie so ein Harry Potter Zauberspruch: FRANGARIA ANANASSA! Ja lustig! Aber kommen wir nochmal zurück zu unseren Themen: Wir haben jetzt schon ein paar unterschiedliche Beeren angesprochen, mit was für Beeren kann man denn überhaupt so Naschecke anlegen?

00: 09:46 Werner P. 

Ich würde im Grunde mit diesen klassischen Beeren anfangen: Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Johannisbeere – das, was man eben auch so ganz klassisch kennt. Das geht dann sehr zuverlässig und das sind dann eben auch solche Beerenobstarten, die mit unserem Klima wirklich gut zurechtkommen. Es gibt natürlich ganz viele andere Beerenobstarten, die irgendwie exotisch sind. Da ist es aber auch schwierig, die hier zur Reife zu bringen

00: 10:17 Gesa D. 

00: Genau, da gibt es ja ganz unterschiedliche, die sind zum Teil auch so richtige Trendfrüchte – wie zum Beispiel die Gojibeere. 

00: 10:23 Werner P. 

Die würde sogar auch hierzulande ganz gut zur Reife kommen, weil: die wächst ja so in Ostasien. Und nicht in den tropischen Gebieten Ostasiens, sondern in den eher gemäßigten Gebieten Ostasiens. Das würde also ganz gut funktionieren hierzulande. 

00: 10:37 Gesa D. 

00: Okay, und wie ist das mit der – ich weiß nicht genau, wie es ausgesprochen wird – Acai-Beere? 

00: 10:45 Werner P. 

Ich sage brasilianische Wunderbeere. Das ist so der deutsche Name, landläufig deutsche Name. Da wird es natürlich schwierig. Wie man das schon vermuten kann: brasilianisch – da sind wir ja von dem Klima ja doch durchaus weit entfernt. Das ist tatsächlich schwierig. Das mag in manchen Jahren gelingen, aber in vielen Jahren würde es nicht gelingen und dann würde ich tatsächlich auch eher von abraten, damit zu starten. Das ist irgendwie ganz nett und es hört sich exotisch an, aber eine gute Empfehlung wäre das aus meiner Sicht nicht. 

00: 11:16 Gesa D. 

00: Also lieber bei den heimischen Arten bleiben wie Himbeere, Brombeere, Johannisbeere – und was ist mit Stachelbeeren? Ich habe das Gefühl, die sind so ein bisschen aus der Mode gekommen?

00: 11:23 Werner P. 

00: Aus der Mode gekommen ja – sie sind aber auch durchaus einigermaßen anfällig, was Pilzkrankheiten betrifft. Stachelbeere hat oft so Echten Mehltau, Stachelbeermehltau – da gibt es eine separate Krankheit sogar; ist nicht ganz ohne. Und es mag tatsächlich auch ein bisschen aus der Mode gekommen sein. 

Aber das stellen wir ja bei vielen Pflanzenarten auch fest: Da gibt es mal einige, die in Mode und dann mal wieder weniger aktuell sind und nach ein paar Jahren wieder verstärkt aufkommen. Oft auch dadurch bedingt, dass es dann mal eine neue Sorte gibt, die irgendwie eine besondere Farbe hat oder vielleicht auch eine besondere Note hat, was den Geschmack betrifft. Deshalb würde ich jetzt noch nicht sagen, dass das immer so bleibt, aber im Augenblick würde ich das auch so einschätzen ja. 

00: 12:07 Gesa D. 

00: Wie sieht denn das mit Heidelbeeren aus, die esse ich eigentlich auch gerne.

00: 12:11 Werner P. 

00: Heidelbeeren finde ich richtig klasse! Finde ich vom Geschmack her auch super. Heidelbeere ist natürlich vom Boden her ganz anders zu bewerten. Eine Heidelbeere fühlt sich da wohl, wo eine Erica wächst, wo Rhododendron wächst, wo auch eine Azalee wächst. Also das sind eher so diese sauren Böden, also Böden, die einen sehr niedrigen pH-Wert aufweisen. 

00: 12:34 Gesa D. 

00: Ist das dann eher so ein waldiger Boden, weil Blaubeeren verortet man eher so im Wald?

00: 12:40 Werner P. 

00: Ja, das ist eher so ein Waldboden, wenn man so sagen will. Bei der Heidelbeere ist es auch so, dass sie – wir hatten ja schon bisschen über das Thema mit dem Licht gesprochen – dass sie Halbschatten bevorzugt. Und dann eben diesen niedrigen pH-Wert, den man oft eben in einem Waldboden auch hat. Das passt also von daher.

00: Nur, wenn man die Heidelbeere jetzt so bei sich auf Balkon oder Terrasse pflanzen möchte, dann wäre es wichtig, dort eine Erde zu verwenden, die ansonsten auch für Rhododendron oder für Azaleen oder auch für Hortensien empfohlen wird. Das wäre also Grundvoraussetzung, damit das ganze gut gelingt. Aber ansonsten steht dem nichts entgegen. Und auch da ist es so bei den Heidelbeeren, dass da in den letzten Jahren züchterisch eine ganze Menge passiert ist. Dass es auch mittlerweile solche Sorten gibt, die auch für den Endverbraucher wirklich gut geeignet sind. 

00: Heidelbeeren brauchen etwas mehr Anlauf, was eben die erste Ernte betrifft, also da muss man ein bisschen längeren Atem mitbringen und dann geht das wirklich gut. 

00: 13:40 Gesa D. 

00: Okay und wenn ich die jetzt bei mir im Garten pflanzen möchte – ich weiß ja noch gar nicht so genau, was da für eine Erde ist, ich muss das ja alles erstmal kennenlernen, hast du da irgendeinen Tipp, was ich machen kann? 

00: 13:50 Werner P. 

00: Da würde ich immer empfehlen, bevor ich starte, eine Bodenprobe zu nehmen. Häufig gibt es die Möglichkeit, dass auch kostenlos irgendwo in einem Gartencenter oder in einem Baumarkt analysieren zu lassen. Oder wenn das irgendwie alles nicht erreichbar ist, gibt es auch die Möglichkeit, sich selbst zu Teststreifen zu besorgen, um das selbst mal zu messen.

00: Aber das wäre eben wichtig, um zu gucken, was im Boden los ist. Wie sieht es eben mit diesem pH-Wert, mit diesem Säuregrad im Boden aus und was sagen die Nährstoffe dazu? Damit man dann, wenn man startet, eben auch entsprechend den Boden so herrichtet, dass die Heidelbeere oder eben auch andere Beerenarten auch gut wachsen.

00: 14:29 Gesa D. 

00: Dieses ganze Bodenthema finde ich ja irre spannend, aber da können wir vielleicht noch eine ganze Folge zu machen, das taucht immer wieder auf und ich glaube, da wissen die wenigsten so richtig Bescheid darüber, wie man damit umgeht oder auch wie man das bestimmen kann. 

00: 14:41 Werner P. 

Ja, das ist immens wichtig muss man sagen. Da geht es einmal natürlich um den Nährstoffgehalt, es geht auch um den pH-Wert, aber es geht natürlich auch immer darum – weil: alle Beerenarten brauchen natürlich eine ganze Menge Feuchtigkeit, aber es sind jetzt keine Sumpfpflanzen – heißt: man muss schon auch darauf achten, dass da eine gewisse Wasserhaltekraft vorhanden ist, aber eben auch ein guter Wasserabzug vorhanden ist. Ansonsten wird man da irgendwie Schiffbruch erleiden.

00: 15:21 Gesa D. 

00: So okay, jetzt haben wir also den Standort besprochen und man kann Beeren auch auf dem Balkon pflanzen. Du hast gerade was zum Thema Boden erzählt und zum Thema Sorten wann ist denn wirklich der beste Zeitpunkt, um so eine Beerenhecke oder Naschecke zu pflanzen? Ist es wirklich jetzt im Frühling oder geht das auch das ganze Jahr über?

00: 15:40 Werner P. 

00: Man muss ein bisschen gucken, was man sich für junge Pflanzen besorgt. Was mittlerweile üblich ist und wirklich in großer Anzahl, auch in großer Sortenvielfalt angeboten wird, das ist so „Containerobst“. Also Obstarten – ob das jetzt Beerenobst auch andere Obstpflanzen sind – die in einem Topf stehen und dann ist man im Grunde relativ frei, was den Pflanzzeitpunkt betrifft.

00: 16:01 Gesa D. 

00: Also du meinst – Entschuldigung, wenn ich unterbreche – wenn die Pflanzen, wenn ich sie kaufe, noch im Plastikpott sind, das ist dann Containerware?

00: 16:07 Werner P. 

00: Ja, dann sagt man Containerware dazu. Und das ist mittlerweile auch so Standard. Die Gartencenter machen das gerne, weil das relativ einfach ist, was die Pflege im Gartencenter betrifft. Und für den Hobbygärtner ist das im Grunde auch die deutlich angenehmere Variante. Denn die Alternative ist, komme ich gleich ausführlicher dazu, wurzelnackte Pflanzen zu verwenden und die einzupflanzen. Aber das ist tatsächlich von der fachlichen Seite um einiges anspruchsvoller.

00: 16:34 Gesa D. 

00: Gibt es auch selten eigentlich?

00: 16:35 Werner P. 

00: Ja, spielt mittlerweile keine große eine Rolle mehr. Ich kenn das noch so aus meiner Ausbildungszeit, was ja nun auch schon einige Jahre zurückliegt, da war das so Standard und dann hat sich das in den letzten Jahrzehnten eben diese Containerware mehr durchgesetzt, eben diesen Topf, wo dann die Pflanze drinsteht. Und was eben den Pflanzzeitpunkt betrifft, ist man da deutlich freier. 

00: 17:00 Werner P. 

Weil: diese wurzelnackte Ware, das ist immer ganz gut, wenn man das im Herbst pflanzt. Ich sag mal so ab Ende Oktober bis etwa ersten Advent, so der November, das ist ein ganz guter Zeitpunkt dafür. Da hat man in aller Regel feuchte Böden, man hat kurze Tage, sodass dann eben auch nur noch wenig Wasser verdunstet wird und da ist ein ganz guter Punkt erreicht, um dann diese wurzelnackte Ware zu pflanzen. Das kann man machen, spricht auch nichts dagegen. Das würde ich auch tatsächlich empfehlen, wenn man vielleicht irgendwo im Freilandbereich eine ganze Hecke pflanzen möchte, weil eben diese wurzelnackte Ware schon um einiges günstiger ist. 

00: 17:36 Gesa D. 

Aber das heißt: Wenn ich jetzt als Gartenlaie mir meine Sträucher kaufe und die sind in einem Topf, dann kann ich die mit gutem Gewissen jetzt oder auch in einem Monat noch einpflanzen und muss dann einfach zusehen, dass die feucht bleiben erst mal und dann klappt das auch?

00: 17:53 Werner P. 

00: Ja, das geht im Grunde sogar während der gesamten Vegetationszeit, weil die Pflanze kaum einen Schock dadurch erleidet, dass man sie aus dem Topf rauszieht und in die Erde pflanzt. Und das ist natürlich immer wichtig auf eine gute Feuchtigkeit zu achten. Wenn das gewährleistet ist, dann kann man das von März oder April bis in den Oktober hinein machen. 

Was ich aber sagen würde: Wenn es jetzt wirklich sehr heiß und trocken wäre, dann würde ich erstmal ein bisschen warten. Und irgendwann im Herbst ginge das grundsätzlich sogar auch noch. Nur wenn jetzt Frost angesagt ist, wäre das dann auch schwierig. Aber ansonsten habe ich da wirklich die Möglichkeiten, mir den Pflanzzeitpunkt so auszusuchen, wie es mir gefällt. 

Was ich aber sagen würde: Und wenn ich sage, „Ich komme jetzt noch nicht zu“, dann kann ich die auch noch 4 Wochen weiter im Topf belassen, ohne dass es irgendwie Probleme macht. Also da ist man wirklich deutlich freier. Das ist bei wurzelnackter Ware eben schon schwieriger, da sollte man dann auch kurzfristig dann zur Pflanzung schreiten. 

00: 18:52 Gesa D. 

00: Wie ist das eigentlich, wenn ich Sträucher kaufe, die so ein bisschen höher sind, also Himbeere, Stachelbeere, Johannisbeere, muss sich die anbinden am Anfang? Da ist ja meistens so ein Stab noch mit dem Topf drin?

00: 19:02 Werner P. 

00: Nicht unbedingt – das ist manchmal auch schwierig zu beantworten. Man hat ja manche Beeren- und Obstarten, die sind veredelt und die haben dann so einen Stamm, da muss man es natürlich anbinden, damit eben bei einem Wind wir s ja auch immer häufiger haben, dass das Ganze nicht abbricht. Aber wenn das jetzt direkt quasi aus der Erde rauskommt und dann hat man hat dann diese sogenannten Ruten, dann muss man das nicht unbedingt anbinden. Kann man machen, aber da besteht jetzt nicht unbedingt die Notwendigkeit dafür. Wenn man es anbindet, hat man natürlich eher die Möglichkeit, einzugreifen, sodass die Pflanze auch in die Richtung wächst, wo sie hinwachsen soll. 

00: 19:42 Gesa D. 

00: Also das klingt für mich jetzt alles erstmal so, als könnte man, wenn man einen guten Standort ausgewählt hat, also der sonnig ist, luftig ist, einen guten Boden hat, dass man so viel erstmal gar nicht falsch machen kann. Gibt es denn irgendwas zu beachten, wenn ich Pflanzensorten auswähle? 

00: 19:59 Werner P. 

00: Wo man auf jeden Fall darauf achten sollte, dass es idealerweise Sorten sind, die von der Pflege her eher unkompliziert sind. Und das findet man auf dem Etikett, das ist immer der große Vorteil bei dieser Containerware, das meistens auch ein schönes farbiges Etikett mit vorhanden ist – oft mit einer Fülle an Informationen. Und da sollte auf jeden Fall was draufstehen hinsichtlich Krankheitsanfälligkeit. Denn manche Sorten sind resistent gegen Pilzkrankheiten, andere sind tolerant. Beides bedeutet erstmal, dass die Pflanzen weniger krankheitsanfällig sind. 

00: 20:32 Gesa D. 

00: Das ist ja schon mal gut, also darauf unbedingt achten. Dann ist auch die Ernte größer. 

00: 20:36 Werner P. 

Ja, dann ist die Ernte größer. Und das muss man wirklich auch so sagen: Wenn man jetzt sieht, die Pflanze ist irgendwie so leicht verpilzt, also dass eben Echter Mehltau, also dieser weiße Belag, da drauf ist, dann muss man wirklich sagen, würde ich auch von den Früchten nichts mehr essen, auch wenn die Früchte gesund aussehen, weil, diese Pilze – das ist schon eine fiese Angelegenheit. 

Ja, dann ist die Ernte größer. Und das muss man wirklich auch so sagen: Und da kann man auch fast davon ausgehen, dass die Früchte dann schon so ein bisschen mit ihren Mykotoxinen, also mit den pilzlichen Giften, befallen sind. Da würde ich also wirklich Abstand von nehmen. Von daher kann man im Vorfeld eine ganze Menge richtig machen in der Form, dass man eben Sorten kauft, die dann nicht anfällig sind. 

00: 21:21 Gesa D. 

00: Und wenn man jetzt so einen Pilz an der Pflanze hat? Ist das realistisch, dass man den wieder wegkriegt oder ist es dann besser zu sagen „Nee komm, ich grab dich aus, ich pflanze hier was Neues“? 

00: 21:31 Werner P. 

Also die Pilzkrankheiten, die man hat, die sind ja in aller Regel auf den auf den Blättern, manchmal auch auf den Trieben. Und dann kriegt man das wirklich so hin, dass man dann, wenn eben der Pilzbefall sehr groß war, die Pflanze deutlich zurückschneidet. Sodass – was auch der Fachmann an der Stelle immer sagt: „Man schneidet zurück bis ins gesunde Holz“ – und wenn man dann so weit zurückgeschnitten hat, dass die Pflanze auch wieder neu austreibt, dann geht es im Grunde auch von vorne los. Wirklich im positiven Sinne von vorne los. Die Pflanze dann auszugraben und irgendwie zum Kompost zu bringen, ist in aller Regel nicht erforderlich. 

00: 22:04 Gesa D. 

Du hast jetzt gerade „Schneiden bis ins Holz“ gesagt, das bringt mich auf ein ganz anderes Thema: um viele Beerensträucher muss man sich ja auch kümmern. Ich hatte da mal ein Erlebnis in meinem Elternhaus. Da wollte ich die Johannisbeeren schneiden, weil ich gelesen habe, dass man die zurückschneiden muss, damit sie wieder ordentlich tragen. Und ich habe dann so ein bisschen im Internet rum gelesen, war ehrlich gesagt total überfordert, weil es da hieß, die Roten Johannisbeeren schneidet man so, die Schwarzen so, dann gibt es verschiedene Schnitttechniken. Na ja, und ich stand da ja schon allein vor der Herausforderung, überhaupt zu wissen, welches jetzt die Roten und welches die Schwarzen Johannisbeeren sind. Wie gehst du an sowas ran? 

00: 22:46 Werner P. 

Muss man tatsächlich sagen, dass vielleicht vorweg: Es ist schon eine gewisse Philosophie, die auch bei dem ganzen Thema Rückschnitt dahintersteckt. Aber, was natürlich wichtig ist, dass erstmal möglichst einfach zu machen und da ist aus meiner Sicht wichtig, das Etikett, was eben an der Pflanze auch dran war, dass man das auch dran belässt. Damit man dann eben auch nach 2 Jahren noch weiß, ob das jetzt eben die Rote, Schwarze oder die Weiße Johannisbeeren gewesen ist. Das wäre so ein Hinweis. Und was das ganze Thema mit dem Rückschnitt betrifft ist – das ja sehr wichtig: einmal um einen gleichmäßigen Ernteertrag zu erzielen, und, da sorgt der Rückschnitt auch dafür, um die Pflanzen regelmäßig zu verjüngen. So heißt das dann, dass eben auch immer neue Triebe, neue Ruten kommen. Die Pflanze verjüngt sich und sorgt dann auch dafür, dass sie weiterhin vital bleibt. 

Jetzt zum Rückschnitt, wie gesagt, da gibt es verschiedene Philosophien dabei, dann liest man manchmal auch im Internet oder auch so in Büchern „es wird das einjährige Holz zurückgeschnitten oder die Pflanze blüht und fruchtet am einjährigen Holz oder fruchtet am zweijährigen Holz“. Das ist alles irgendwie sehr schwierig, muss ich auch sagen – vor allen Dingen, wenn man da vorher noch nie so richtig mit zu tun gehabt hat mit diesen Beerenobstarten. Im Grunde kann man sich das relativ leicht machen und zwar, wenn man zurückschneidet, das muss man schon kontinuierlich auch tun, dann wäre es ganz wichtig, auf jeden Fall nur die Triebe rauszuschneiden, die bereits ja getragen haben. Das kann man einerseits natürlich dadurch erkennen, dass quasi noch die Überreste an den Ruten dran sind, da wo eben die die Beeren dran gesessen haben. Oder um da vielleicht auf Nummer sicher zu gehen, dass man zum Zeitpunkt der Ernte vielleicht einen kleinen Wollfaden eben rund um diese Rute bindet, dass man dann eben auch weiß, das ist jetzt die Rute, die getragen hat und die kann ich dann am Ende der Saison oder irgendwann im Winter, wenn ich das möchte, entsprechend herausschneiden und damit würde ich dann auch definitiv keine falsche Rute herausschneiden. Weil: das sollte man auf jeden Fall vermeiden. Also eben was Falsches rauszuschneiden, weil: damit würde man auch den Ertrag des nächsten Jahres abschneiden. Es passiert ja keine Katastrophe, aber dann hat man eben ein Jahr ohne Johannisbeeren oder ohne Brombeeren, was ja auch unerfreulich wäre von daher. 

00: 24:57 Gesa D. 

00: Unerfreulich allerdings. 

00: 25:00 Werner P. 

00: Von daher kann man sich das ja möglichst leicht machen eben mit dieser Wollfaden-Strategie. 

00: 25:05 Gesa D. 

Die finde ich super, die merke ich mir, und das werde ich auch machen. Und weißt du, wer mich gerettet hat mit den Sorten? Also herauszufinden, was die Roten und was die Schwarzen Johannisbeeren sind? Das war nämlich unsere Nachbarin, die ist russischstämmig und die kam zufällig mit ihrem Hund da vorbei und hat mich da rum suchen gesehen und die hat mir erzählt, dass sie das von ihren Eltern kennt, dass die früher oft Tee mit Blättern von schwarzen Johannisbeeren getrunken haben, weil die sehr aromatisch sind und dann meinte sie zu mir: „Knips mal so ein kleines Blatt ab und zerreibt es zwischen den Fingern, dann wirst du sofort riechen, ob es eine Rote oder eine Schwarze Johannisbeere ist“. Und es hat funktioniert. 

00: 25:43 Werner P. 

00: Das ist aber übrigens auch den Gärtnern gemein, immer an den Blättern zu reiben, weil da natürlich immer ganz viel Geruch drinsteckt. Das ist quasi der typische Gärtnergriff, eben so ein Blatt anzufassen, bisschen zu reiben. Und auch ganz interessant, weil – ich bin leidenschaftlicher Tee-Trinker – manchmal liest man das auch so auf Teemischungen, dass sie Blätter von der Schwarzen Johannisbeere enthalten.

00: 26:04 Gesa D. 

00: Ja, ich liebe den Geruch, ich finde das so köstlich. 

00: 26:07 Werner P. 

00: Auf jeden Fall und man kann sich manchmal eben auch mit einfachen Mitteln helfen. 

00: 26:13 Gesa D. 

00: OK, wir haben jetzt die Hecke gepflanzt und wir wissen auch, wie sie gepflegt wird wie ist das denn so im Laufe der Zeit? Was brauchen die Pflanzen noch oder vielleicht besonders auch die, die auf dem Balkon stehen? 

00: 26:24 Werner P. 

Also was natürlich auch sehr wichtig ist: auf eine gute Versorgung mit Nährstoffen zu achten. Weil, man kann sich das vorstellen: Man erntet und der Pflanze wird dadurch natürlich einiges an Nährstoffen entzogen und das muss dann auch wieder zugefügt werden. Und wie man sich das wirklich sehr leicht machen kann, ist, indem einfach im Frühjahr ein Langzeit-Dünger gegeben wird. Der reicht dann für 5 Monate, für 6 Monate, sodass man die gesamte Vegetationszeit damit gut abdecken kann und dann hat man das mit einer Düngung erledigt, aber da muss man allerdings auf jeden Fall dran denken.

00: 26:55 Gesa D. 

00: Wie ist das denn eigentlich mit der Feuchtigkeitszufuhr? Wie oft muss man solche Sträucher gießen? 

00: 27:03 Werner P. 

00: Man sollte so gießen, dass die tatsächlich kontinuierlich gut mit Wasser versorgt werden, von daher kann man jetzt nicht irgendwie so eine pauschale Regel geben. Das kann in feuchten Jahren natürlich so sein, dass das wirklich sehr moderat gehalten werden kann, dass man als Gärtner nur wenig Wasser dazufügen muss und in trockenen Jahren wie in 2022 ist es ja unabdingbar, vielleicht auch sogar täglich zumindest zu schauen, ob die Pflanzen ausreichend gut mit Wasser versorgt sind, und da ist wirklich ganz großes Augenmerk darauf zu richten, dass die Wasserversorgung kontinuierlich ist, weil dann sich auch nur sehr gleichmäßig die Früchte entwickeln können. 

00: 27:39 Gesa D. 

00: Ach so, das heißt, wenn sie zu viel Wasser kriegen, dann schmeckt man das auch?

00: 27:43 Werner P. 

00: Dann schmecken die Früchte tendenziell eher ein bisschen wässrig. Und wenn es jetzt zu wenig Wasser wäre, dann hat man nur sehr kleine Früchte, die bleiben oft auch hart und das ist natürlich auch nicht das, was dann so schön ist, weil das dann auch nicht der der Pflanze entspricht. Also eine kontinuierliche, gleichmäßige Wasserversorgung ist da wirklich unabdingbar, muss ich sagen.

Und was auch ganz wichtig ist: Wenn man gießt, wenn man wässert, dass dann idealerweise, sofern man das selber auch beeinflussen kann, dass die Blätter der Pflanze trocken bleiben. Denn auf feuchten Blättern – wir hatten ja vorhin schon kurz drüber gesprochen – sich so Pilzkrankheiten wirklich sehr schnell etablieren würden. 

00: 28:22 Gesa D. 

00: Ist es bei den Sträuchern auch so? Ich kenne das nur von Rosen, da muss man ja auch ganz doll drauf aufpassen, dass die dann so quasi „verbrennen“ können, wenn die nass werden?

00: 28:30 Werner P. 

00: Das kann auch passieren. Das wäre aber eher so die Situation, wenn man das jetzt an einem sehr sonnigen, heißen Tag am Vormittag macht. Dann würde das auch dazu führen, dass dann auf den Blättern so Verbrennungsschäden auftreten können und auch auf den Früchten könnte das passieren. Und auch das wäre natürlich noch ein Hinweis dafür, dass man wirklich so wässert, dass das Wasser über den Boden quasi gegeben wird und die Pflanzen selbst nicht benetzt werden. 

00: 28:55 Gesa D. 

00: Aber wie machst du das bei Erdbeeren? Ich meine, da geht es ja eigentlich fast gar nicht, oder? 

00: 28:59 Werner P. 

00: Dann müsste man, wenn man es richtig gut macht – und bei Erdbeeren geht es oft auch so -, dass man die Blätter ein bisschen auseinanderbiegt und dann mit der Gießkanne (und man darf also keine Brause darauf setzen, sondern tatsächlich nur mit der Kanne) direkt an die Pflanze gießt

00: 29:14 Gesa D. 

00: Okay, es ist mühsam, aber es lohnt sich dann, weil die Erdbeeren besser schmecken. 

00: 29:17 Werner P. 

00: Auf jeden Fall. Das ist das eine. Und die Erdbeere, auch die Erdbeerfrucht, ist sehr anfällig, was einen Pilz betrifft, den Grauschimmelpilz. Man sieht das manchmal, wenn diese Erdbeerfrucht völlig verpilzt und völlig gräulich aussieht. Das ist ein Problem durch zu viel Feuchtigkeit, oft auch bedingt durch hohe Luftfeuchtigkeit. Und da hat man ja wirklich mit wenig Aufwand eine ganze Menge erreicht, wenn man eben darauf achtet, auf die Erde zu gießen und die Blätter tatsächlich eher trocken zu halten.

00: 29:48 Gesa D. 

Das wusste ich nicht, dass ist ein super Tipp. Und da habe ich noch mal eine kleine Frage: Ich habe nämlich letztes Jahr bei mir auf dem Balkon Erdbeeren gepflanzt und die haben so einen witzigen Namen. Die Sorte heißt nämlich „Mieze Schindler“. 

00: 30:00 Werner P. 

00: Uralte Sorte. 

00: 30:01 Gesa D. 

Da habe ich mich gefragt: Wer gibt denn diese Namen? Ich meine – „Mieze Schindler“ – ich finde es mega!

00: 30:06 Werner P. 

00: Ich glaube, da bin ich jetzt aber ein bisschen auf dünnem Eis unterwegs, die Sorte gibt es schon ewig, dass der Züchter, das war meines Wissens nach der Herr Schindler und seine Frau hieß Mieze. Wahrscheinlich nicht mit Geburtsnamen, sondern irgendwie abgekürzt, spitznamen-mäßig. Da kommt das meines Wissens her, dass Schindler, da bin ich ziemlich sicher, das war der Züchter. 

00: 30:28 Gesa D. 

00: Das heißt, wenn jemand so eine neue Sorte züchtet, darf er dann auch den Namen vergeben? 

OK, dann habe ich ein neues Lebensziel ich möchte eine eigene Erdbeerpflanze haben: Also, wenn hier irgendwelche Erdbeer- oder Himbeerzüchter oder Züchterinnen zuhören: Meldet euch! Ich gebe alles dafür, wenn eine Erdbeer- oder Himbeerpflanze nach mir benannt wird. 

00: 30:50 Werner P. 

Ja, wo wir jetzt bei den Früchten sind und das zählt ja auch zu Züchtungen mit dazu: die Bienchen. 

Wir sprachen ja davon, auch so die Beerenobstarten auf Balkon und Terrasse zu haben. Und was immer ein besseres Ergebnis ergibt, was eben die Fruchtbildung betrifft, ist, wenn da eine Bestäubung über Bienen oder auch andere Insekten zustande kommt. Wenn die da sind: Die Bienen auf jeden Fall da lassen und nicht vertreiben, weil, eben bei diesen Beerenobstarten sich oft auch Früchte entwickeln, ohne dass da Insekten die Bestäubung übernommen haben, aber die Qualität und auch die Menge wird deutlich besser, wenn das eben über Insekten passiert von daher – auch wenn der eine oder andere vielleicht nach den Bienen irgendwie hinterher schlägt, sollte besser lassen. Die sind da an der Stelle schon wirklich sehr nützlich. 

00: 31:39 Gesa D. 

OK. kann man nur sagen: Habt ein Herz für Insekten, für Bienen, für Wildbienen, für Insekten aller Art. Es wird sich lohnen. Eure Früchte werden besser schmecken. 

00: 31:47 Werner P. 

00: Auf jeden Fall!

00: 31:48 Gesa D. 

00: Jetzt haben wir schon so viele unterschiedliche Themen besprochen und du hast auch schon so viele wertvolle Informationen gegeben. Mir schwirrt schon fast ein bisschen der Kopf. Können wir das vielleicht am Ende noch mal eindampfen und zusammenfassen auf die wichtigsten Dos and Don‘ts? 

00: 32:06 Werner P. 

Ja klar, ich glaube, das geht auch relativ gut und auch einigermaßen kompakt:

Einmal ganz wichtig natürlich: der Standort. Standort und Pflanzen müssen zusammenpassen und wenn man das nicht gewährleisten kann, dann ist das mit Beeren eher schwierig. 

Einmal ganz wichtig natürlich: Da müssen wir vielleicht noch mal ein bisschen weiter gucken, ob da irgendwas anderes in Frage kommt, aber Standort eben, was wir sagten, hell und warm, ist ganz, ganz wichtig.

00: 32:31 Werner P. 

00: Die Eigenschaften der Sorten, die sind auch wichtig. Wir hatten darüber gesprochen, was die Krankheitsanfälligkeit betrifft, aber eben auch, was die Wichtigkeit betrifft. Da kommt es eben auch darauf an, wenn ich das auf Balkon und Terrasse mache, dass ich da nicht so die ganz wuchernden Sorten anpflanze

00: 32:48 Werner P. 

00: Und regelmäßig wässern ist ganz wichtig, damit sich auch schöne gleichmäßige Früchte entwickeln. Und im selben Zusammenhang darf man die Düngung auch nicht vergessen, dass man das zum richtigen Zeitpunkt macht, mit einem dafür geeigneten Dünger. Damit sich dann einfach entsprechend geschmackvolle Früchte entwickeln können. 

00: 33:06 Werner P. 

Wenn man das befolgt, wird es auf jeden Fall schon mal gut funktionieren und ein paar Dinge sollte man besser nicht tun:

Wenn man das befolgt, wird es auf jeden Fall schon mal gut funktionieren und ein paar Dinge sollte man besser nicht tun: Wenn man den Pflanzen einfach zu wenig Platz einräumt, dann wird das immer schwierig sein, ob das jetzt den Platz betrifft oder eben auch das Pflanzgefäß, wenn das zu klein ist, wird es nicht klappen. Das Düngen – der eine oder andere Gartenbesitzer steht da eher mit auf Kriegsfuß, um das mal zu so sagen, und düngt zu wenig oder gar nicht, weil er irgendwie so ein bisschen sich innerlich gegen wehrt und da muss ich sagen sollte man besser nicht tun. Ein Grundbedarf an Nährstoffen haben die Pflanzen auch, einfach auch aus der Begründung heraus, dass man die Früchte erntet und quasi der Pflanze dadurch auch was entzogen wird. Das ist natürlich auch wichtig, da eben eine Grundgabe an Dünger zu verabreichen. Und eben das, was wir vorhin schon mal besprochen hatten, was die ganze Schnitttechnik betrifft, das Schneiden überhaupt betrifft, dass man das natürlich auch macht. Idealerweise auch zum richtigen Zeitpunkt und auch die richtigen Triebe herausschneidet, dass dann auch im nächsten Jahr wieder eine gute Ernte erzielt werden kann. 

00: 34:11 Gesa D. 

00: Also ich kann nur sagen mich juckt es in den Fingern jetzt, ich möchte jetzt raus in den Garten, möchte Gas geben, meine Beeren pflanzen und ernten natürlich. Ja, ich danke dir, Werner, für die vielen, vielen wertvollen Tipps und das schöne Gespräch. 

00: Wenn ihr noch Fragen oder vielleicht auch Kommentare habt, dann schreibt uns doch gerne wir freuen uns immer über Post ihr könnt uns per E-Mail erreichen unter podcast@compo.de oder über Instagram geht es auch. Ich wünsche euch ganz, ganz viel Spaß beim Beeren pflanzen und vor allem auch beim Beeren ernten! Tschüss, machts gut! 

00: 34:45 Werner P. 

00: Bis dahin! Tschüss. 

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