Balkongarten: Tipps zum Gärtnern auf kleiner Fläche
Shownotes
Die Eisheiligen sind vorbei – endlich können Gärten und Balkone mit Sonnenblumen, Tomaten oder Gurken bepflanzt werden! Doch nicht jeder von uns hat einen großen Garten. Viele von euch haben in einer Umfrage angegeben, dass sie sich für das Gärtnern auf kleiner Fläche interessieren. Gesa und Werner sind deshalb auf der Suche nach kreativen Ideen, wie man selbst auf kleinen Balkonen traumhafte Wohlfühloasen gestalten kann. Vom Palettenbeet bis hin zum Pflanzsack wühlen sich die beiden durch verschiedenste Tipps & Tricks und erklären dabei, worauf man beim Bepflanzen seines Balkongartens achten muss und wie man besonders platzsparend pflanzen kann!
Tipps für den Anbau von Gemüse und Obst auf dem Balkon: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzenpflege/krauter-obst-gemuese/balkongemuese-obst
Die schönsten Balkonpflanzen für die Sonne und den Schatten: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzenpflege/balkon-kuebel/balkonbepflanzungfuer-den-sommer
Mehr Tipps findest du hier: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzenpflege/balkon-kuebel/balkongarten
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Transkript Balkongärtnern
00: 00:02 Werner P.
00: Was man natürlich auch immer mitberücksichtigen kann, dass man, wie soll ich das sagen, also nicht nur eine Ebene nutzt, sondern, dass man das ja auch so ein bisschen etagenmäßig machen kann, dass man vielleicht auch die ein oder andere Ampel hat oder irgendwie ansonsten so etagenmäßig vorgeht, dass man da seine Blumentöpfe draufstellt, dass man den Balkonkasten darauf stellt oder dass man auch so Pflanzgefäße selber zimmert, wo dann irgendwie entsprechende Kräuter reingepflanzt werden können oder was auch immer. Da hat man also eben auch noch die Möglichkeit, so den Raum in der Luft quasi zu nutzen.
00: 00:39 Gesa D.
00: Vor Nachtfrost bist du sicher nicht bevor Sophie vorüber ist. Das ist eine alte Bauernregel und mit Sophie ist die Heilige Sophia genannt, mit deren Namenstag am 15. Mai die Eisheiligen enden.
00: 00:53 Gesa D.
00: Und ja, jetzt ist es endlich soweit. Spätestens jetzt können wir im Garten richtig Gas geben und nach Lust und Laune lospflanzen.
00: 01:03 Gesa D.
00: Nicht jeder hat ja einen großen Garten, aber das macht gar nichts. Dennoch auch auf kleinen Flächen, wie zum Beispiel auf einem Balkon oder einer kleinen Terrasse lässt sich viel machen.
00: 01:11 Gesa D.
00: Auch da kann man jede Menge pflanzen und ernten, wenn man weiß, wie. Und genau darum geht es in dieser Podcastfolge von Dein Fleckchen Grün. Ich bin Gesa, ich bin Journalistin und Moderatorin, und leidenschaftliche Hobbygärtnerin und neben mir sitzt wie immer Werner Peitzmann, unser Gartenexperte und -profi und wir geben euch heute Tipps fürs Gärtnern auf kleiner Fläche.
00: 01:36 Werner P.
00: Und auch da kann man eine ganze Menge machen, dass es trotzdem große Freude macht, dort zu gärtnern und dass man auch das ein oder andere ernten kann beziehungsweise bei vielen Pflanzen auch ein bisschen Freude daran hat, wenn sie denn blühen.
00: 01:48 Gesa D.
00: Ja Werner, also ich wünschte, ich hätte dich ein bisschen früher kennengelernt, als ich nämlich in meine aktuelle Wohnung mit Balkon gezogen bin und da losgelegt habe, Sachen zu pflanzen, da hätte ich ein paar gute Tipps gebrauchen können.
00: 02:02 Gesa D.
00: Aber das holen wir ja heute nach. Werner, sag doch mal, was ist denn das Wichtigste, wenn man anfangen will, auf einem Balkon zu gärtnern?
00: 02:09 Werner P.
00: Dass man zunächst mal gucken, wie die Lichtverhältnisse auf dem Balkon sind, weil das ist ganz entscheidend bei dem, was man vorhat, bei dem, was man machen kann, wie einfach der Lichteinfall ist. Natürlich muss man da auch berücksichtigen, wie so der Jahresgang der Sonne ist. Im Juni sieht vieles ganz einfach aus, weil da hat man einen hohen Sonnenstand, möglicherweise auch einen Balkon, der dann sehr viel Sonne abbekommt. Aber man muss natürlich auch gucken, wie ist es im März oder wie ist es im September?
00: 02:38 Werner P.
00: Die Sonne steht dann deutlich niedriger und wie viel Licht kommt dann auf dem Balkon eben noch an? Das muss man wirklich sagen, der wichtigste Wachstumsfaktor ist das Licht. Und wenn es daran hapert, dann wird der Erfolg auf dem Balkon wirklich nur sehr begrenzt sein.
00: 02:52 Gesa D.
00: Aber gibt es denn Pflanzen, die jetzt speziell bei viel Sonne wachsen? Es gibt doch auch welche, wo immer drauf steht so Halbschatten, Schatten, oder?
00: 03:00 Werner P.
00: Gibt es, gar keine Frage, da hat man ja wirklich ein großes Repertoire an Pflanzen, was eben verwendet werden kann, aber das muss man natürlich im Vorfeld gucken, dass man, wenn man eben einen eher schattigen, lichtarmen Balkon hat, dass man dann solche Pflanzen auswählt, die eben auch mit weniger Licht auskommen. Und eben, wenn das ein lichtarmer Standort ist, dann muss man auch so ehrlich sein, dass es dann mit Obst und Gemüse auf dem Balkon, das geht ja auch in gewisser Weise, da eher schwierig ist und dann muss man wirklich sagen, in vielen Fällen würde ich dann auch an der Stelle die Finger davon lassen, weil das einfach zu keinem guten Erfolg führt.
00: 03:34 Gesa D.
00: Hast du denn ein paar Beispiele, was man auf einem schattigen Balkon machen?
00: 03:37 Werner P.
00: Da geht natürlich eine ganze Menge, was so Zierpflanzen betrifft, der Klassiker im Schatten, das sind Fuchsien oder Begonien oder auch so ein Tränendes Herz als Staude würde auch ganz gut auf einem schattigen Balkon funktionieren. Und wenn es jetzt um Kräuter geht, da kann man vielleicht an Bärlauch noch denken, wächst ja am natürlichen Standort eher in einem sogenannten lichten Wald, wo also ein bisschen Licht einfällt, oder auch Waldmeister als Gewürz geht auch.
00: 04:05 Werner P.
00: So die klassischen mediterranen Kräuter mit Rosmarin oder Basilikum, das kann man dann tatsächlich eher hinter Wege lassen, weil das nicht gut funktioniert auf so einem schattigen Standort.
00: 04:17 Gesa D.
00: Und so die klassischen Balkonpflanzen oder Balkonfrüchte wie Erdbeeren, Tomaten geht dann auch nicht so gut?
00: 04:24 Werner P.
00: Nicht so gut, muss man wirklich sagen. Die werden irgendwie auch wachsen, die werden auch irgendwie zur Reife kommen, aber das was man sich an Aroma wünscht, dass wird da nicht zustande kommen, das muss man ganz ehrlicherweise so sagen.
00: 04:37 Werner P.
00: Genau das Gegenteil, wenn man einen sehr hellen Balkon hat oder eine helle Terrasse hat, dann geht das gut, kann man das auch wirklich gut machen, aber wenn es am Licht hängt und hapert, dann sollte man eben mit Erdbeeren und Co. das wirklich lassen, da wird man enttäuscht sein.
00: 04:52 Gesa D.
Ich habe jetzt noch eine Frage. Ganz oft steht ja auf Pflanzen, wenn man die kauft „Halbschatten“ drauf also, dass die Halbschatten mögen. Ich frage mich immer: Was ist denn Halbschatten?
00: 05:02 Werner P.
00: Halbschatten ist im Grunde auch kein optimaler Begriff, man müsste es andersrum formulieren. Halb sonnig wäre im Grunde vielleicht ein bisschen klarer und so, dass man wirklich sagen kann, einen halben Tag, entweder vormittags oder nachmittags, hat man Sonne und die andere Tageshälfte ist es dann beschattet. Das wäre tatsächlich so Halbschatten.
00: 05:21 Gesa D.
00: Okay also, wenn man wirklich einen schattigen Balkon hat, da sollte man sich vorher informieren und gut gucken, was für Pflanzen man da pflanzt und anbaut, damit man nicht frustriert ist, wenn die Sachen nicht angehen.
00: 05:31 Werner P.
00: Ja, die würden wie gesagt, die würden auch ein bisschen wachsen, aber man wäre schon enttäuscht und wenn man dann auch noch überlegt, welchen Aufwand, was eben die Kosten betrifft, aber eben auch den persönlichen Aufwand, den man da hat, wenn man das dann auch noch irgendwie ein bisschen mit berücksichtigt, dann wird die Enttäuschung schon einigermaßen groß sein, das muss man wirklich sagen.
00: 05:51 Gesa D.
00: Aber es gibt ja ganz viele Pflanzen, du hast ja ein paar Beispiele schon genannt, die auch den Schatten mögen.
00: 05:56 Werner P.
00: Da gibt es eine ganze Menge und das kann man sicherlich auch noch ergänzen. Der Farn ist beispielsweise so der Klassiker, der eben natürlich auch mit schattigen Bedingungen zurechtkommt.
00: 06:05 Gesa D.
00: Und schön ist.
00: 06:06 Werner P.
00: Und schön ist. Ein Buchsbaum, der tut es in der vollen Sonne auch gut, am natürlichen Standort ist das ja so, aber der funktioniert im Schatten auch recht gut. Oder auch ein Efeu, der funktioniert natürlich auch im Schatten ganz gut. Es gibt eine ganze Reihe an Pflanzenarten, die dann für den schattigen Standort gut geeignet sind, die da gut gedeihen und wo man dann auch seine Freude daran hat, und das finde ich, ist dann einfach viel mehr wert, dass dann eben die Pflanzen, die man da hat, auch ordentlich gedeihen können, als dass man andere Pflanzen hat, die dann eher so vor sich hin kümmern.
00: 06:36 Gesa D.
Ja klar, absolut. Jetzt gibt es ja aber bei kleinen Flächen und Balkonen oft noch ein Problem. Oder was heißt oft, immer. Man hat Bock was zu pflanzen, hat sich Pflanzen ausgesucht, und dann fragt man sich oder hab ich mich zumindest gefragt: Wo soll das alles hin?
00: 06:52 Gesa D.
00: Ich meine, die Fläche ist begrenzt und da habe ich nämlich einen großen Fehler gemacht. Ich habe ganz am Anfang alles schön in diese runden Töpfe gepflanzt.
00: 07:00 Gesa D.
00: Und ja, und da hat dann natürlich nicht mehr so viel gepasst.
00: 07:03 Werner P.
00: Ja, so eckige Gefäße haben da natürlich einen deutlichen Vorteil, weil die kann man natürlich schon anders zueinander platzieren, dass man dann den wenigen Platz, den man hat, dass man den auch optimal nutzen kann. Und natürlich was immer wichtig ist, wenn man auf Balkon oder Terrasse unterwegs ist, da was anpflanzen möchte, dass man den Zuwachs auch mit berücksichtigt. Das sieht ja oft so aus, wenn man dann irgendwie so ein kleines Hochbeet, so ein Mini-Hochbeet vielleicht bepflanzt, dass man dann zu Anfang das verhältnismäßig dicht bepflanzt, soll ja irgendwie nach ein bisschen was aussehen, und dann im Laufe der Wochen feststellt, die Pflanzen werden größer und größer und größer und nachher ist alles viel zu dicht, und das wird dann auch kein gutes Ergebnis bringen.
00: 07:44 Werner P.
00: Wenn man jetzt so an Salat beispielsweise denkt, der natürlich dann eben so einen Kopf entwickeln soll und wenn die sich dann gegenseitig ins Gehege kommen, die Pflanzen, ist das natürlich sehr unerfreulich, weil es dann auch kein gutes Ergebnis gibt.
00: 07:57 Gesa D.
00: Ja klar, du hast gerade das Stichwort Hochbeet genannt. Und das finde ich nämlich ganz interessant, man kann die ja auch selbst bauen, ne, hast du da ein paar Tipps?
00: 08:06 Werner P.
00: Man kann das auch selbst bauen, das ist auch kein Kunststück, auch wenn man jetzt vielleicht nicht der ganz große Handwerker ist, geht das wirklich auch gut. Was immer wichtig ist, wenn man egal was man auf Balkon oder Terrasse macht, dass man immer auch daran denkt, irgendwas da drunter zu legen, wenn man gießt, das dann eben überschüssiges Wasser nicht dem Nachbarn, dem Untermieter quasi auf den Kopf tröpfelt, weil das kann natürlich dann zu der einen oder anderen unnötigen Streiterei führen. Das wäre also wichtig, bevor man eben so ein Hochbeet errichtet, irgendwie eine Folie drunter zu legen und vielleicht irgendwie eine Kante mit einzurichten, damit überschüssiges Wasser nicht einfach so nach unten tropft. Gibt immer viel Ärger.
00: 08:46 Werner P.
00: Aber ich bin jetzt ein bisschen ausgewichen, von wegen Hochbeet und selber bauen, was man natürlich auch immer mitberücksichtigen kann, dass man, wie soll ich das sagen, also nicht nur eine Ebene nutzt, sondern dass man das ja auch so ein bisschen etagenmäßig machen kann, dass man vielleicht auch die ein oder andere Ampel hat oder irgendwie ansonsten so etagenmäßig vorgeht, dass man da seine Blumentöpfe draufstellt, dass man den Balkonkasten da drauf stellt oder dass man auch so Pflanzgefäße jetzt selber zimmert, wo dann entsprechend Kräuter eingepflanzt werden können oder was auch immer. Da hat man also eben auch noch die Möglichkeit, so den Raum in der Luft quasi zu nutzen.
00: 09:24 Gesa D.
00: Ja, da gibt es total viele schöne Möglichkeiten, also jetzt noch nicht in der Luft aber was ich neulich mal gesehen habe, dass so alte Weinkisten bepflanzt wurden oder Körbe auch oder so, das fand ich schön oder Paletten, die aufgestellt werden, weißt du, und dann werden in die, wie soll ich das beschreiben, in die Zwischenräume so quasi, haben die Leute kleine Folien reingelegt und dann so Stiefmütterchen oder sowas rein gepflanzt oder Kräuter. Und das mit den hängenden Pflanzen, das habe ich ja von dir gelernt, als wir eine Folge zum Thema Erdbeeren gemacht haben. Das werde ich dieses Jahr nämlich machen, dass ich meine Erdbeeren aufhänge.
00: 09:59 Werner P.
00: Ja und das muss man sagen, ich sehe das ja immer so eher aus pflanzenbaulicher Sicht, das ist tatsächlich pflanzenbaulich super, wenn man Erdbeeren, geht auch bei irgendwelchen Kräutern, die quasi in die Luft hängen, weil da natürlich ein Optimum an Luft an den Früchten vorbei streichen kann. Und bei Erdbeeren hat man ja oft das Problem, dass die Früchte irgendwie auf dem Boden liegen und dann zu faulen beginnen, so wenn man das normal im Garten macht.
00: 10:24 Werner P.
00: Die Gefahr ist nicht vorhanden und man hat auch kein Problem mit Schnecken, weil die einfach nicht da sind. Das hat also rein pflanzenbaulich betrachtet ganz, ganz viele Vorteile, wenn man gerade Erdbeeren so in die Luft hängt als Ampel anpflanzt oder eben, weil wir schon darüber gesprochen haben, wenn man jetzt irgendwie, ja, so regal-mäßig davor geht. Da hat man viele Probleme einfach nicht.
00: 10:45 Gesa D.
00: Und es gibt ja ganz viele Möglichkeiten, wie man da auch kreativ werden kann. Ich habe das neulich mal gesehen, da hat einfach jemand ein Brett genommen, 2 Löcher reingebohrt und das dann als Regal mit Seilen am Balkon aufgehängt, das sah super schön aus.
00: 10:58 Werner P.
00: Da gibt es also ganz viele Möglichkeiten und da ist in der Tat die eigene Kreativität besonders gefordert.
00: 11:03 Gesa D.
00: Absolut; und man hat mehr die Möglichkeit, also noch mehr anzupflanzen, indem man nicht nur die Bodenfläche nutzt, sondern in die Höhe pflanzt sozusagen.
00: 11:11 Werner P.
00: In die Höhe pflanzen, die Höhe entsprechend ausnutzt, und wie gesagt, pflanzenbaulich hat das viele Vorteile, weil einfach da das Licht und auch die Luft wirklich besonders gut an die Pflanze herankommt, dass es von der Seite auch gut funktioniert.
00: 11:25 Gesa D.
00: Gehen wir aber nochmal zurück zum Boden. Wenn man jetzt doch auf dem Boden, in Töpfen oder Kisten oder was auch immer anbauen möchte. Ich bin mir immer nicht so richtig sicher, wieviel Erde die Pflanzen brauchen.
00: 11:36 Werner P.
00: Sie brauchen natürlich schon so, dass sie, dass sich ein gutes Wurzelwerk entwickeln kann, aber ich sag mal so, wenn man das gewährleisten kann, dass der Topf ist vielleicht nur relativ klein, weil es auch nicht größer geht, aber man kann gewährleisten, dass man wirklich sehr kontinuierlich wässern kann und kriegt es auf der anderen Seite auch gut hin, regelmäßig mit dem Gießwasser auch Dünger zu geben - dann kommen viele Pflanzen auch mit einem relativ kleinen Topf aus, weil bei dem Wurzelwerk geht es ja in erster Linie darum, dass die Pflanze Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann, wenn man ihr da aber massiv hilft, geht das auch deutlich kleiner.
00: 12:12 Gesa D.
00: Kannst du da ein paar Beispiele geben, was so deine Lieblingspflanzen für kleine Töpfe sind?
00: 12:18 Werner P.
00: Das geht auch häufig bei Kräutern ganz gut, da kann man wirklich auch mit kleinen Töpfen arbeiten. ob das jetzt ein Rosmarin ist oder auch Basilikum oder auch Lavendel, die kommen oft eben auch mit kleinen Töpfen zurecht und da hat man dann auch noch den weiteren Vorteil, weil das ohnehin auch Pflanzenarten sind, die verhältnismäßig wenig Nährstoffe brauchen. Heißt also auch, da kann der Wurzelraum auch durchaus ein bisschen kleiner ausfallen.
00: 12:42 Werner P.
00: Und die sind ja wie gesagt auch ohnehin relativ pflegeleicht, man darf sie natürlich nicht vertrocknen lassen, das meine ich natürlich nicht, aber im Grunde, das geht schon wirklich sehr gut.
00: 12:53 Gesa D.
00: Ich finde das ja immer ganz schön, wenn man einen Topf nicht nur so auf einer Ebene bepflanzt, sondern in verschiedenen Ebenen, also dass du ein höher stämmiges Pflänzchen hast und dann am Boden noch kleinere pflanzt.
00: 13:05 Gesa D.
00: Jetzt ist es ja so, hab ich zumindest mal gehört, dass sich nicht alle Pflanzen miteinander vertragen. Wie gehst du an sowas ran?
00: 13:12 Werner P.
00: Ja, da gibt es tatsächlich auch so, ich sag mal Rezepturen welche Pflanzen sich gut miteinander vertragen und welche sich nicht so gut miteinander vertragen. Will auch nicht komplett gegen reden, aber wenn man jetzt wirklich eben nur sehr begrenzten Raum hat, dann wäre eher meine Idee dabei zu gucken, welcher Zuwachs ist zu erwarten und wie sind die Nährstoffbedürfnisse der Pflanzen, dass das einigermaßen stimmig ist. Einfach um das mal konkreter zu machen, eine Tomate und gleichzeitig Gewürzkräuter in einem Gefäß zu pflanzen, das wäre sicherlich schwierig, weil eben die Gewürzkräuter sehr wenig Nährstoffe brauchen, die Tomate aber eine ganze Menge, bei einer Gurke wäre es ähnlich. Das wäre tatsächlich eher das Problem, weil die Nährstoffbedürfnisse sehr unterschiedlich sind. Vom Wasser her würde es wahrscheinlich gehen, aber das wäre eher das wo man guckt, dass die Pflanzen, die man zusammen pflanzt, dass die eben ähnliche Wasser- und Nährstoffbedürfnisse haben. Und weil du das noch angesprochen hattest, man kann sich natürlich auch eben helfen, wenn man wenig Platz hat, mit Stämmchen zu arbeiten, das gibt es auch teilweise so im Frühjahr im Handel zu kaufen. Bei Paprikapflanzen beispielsweise, oder dass man das auch selbst ein bisschen macht, so ein Stämmchen. Bei einer Tomate geht das ganz gut, wenn man die Tomate so als eintriebige Pflanze ziehen möchte, geht das ja wirklich gut und dass man dann sagt, in den unteren 30 Zentimetern, da schneiden wir die Blätter alle ab und wir schneiden auch den Blütenstand ab, dass man erst mal nur ein Stämmchen hat und dass dann die 1. Etage mit Tomatenfrüchten vielleicht erst in 35 oder 40 Zentimetern Höhe beginnt. Dann kann man das Ganze natürlich ganz schön unterpflanzen mit irgendwelchen anderen Gemüsearten.
00: 14:51 Gesa D.
00: Was würdest du mir raten, wenn ich jetzt einen ganz frischen, unbepflanzten Balkon hätte und mich auch mit dem Thema Gärtnern noch nicht so beschäftigt hätte? Was sind so die Pflanzen, die auf dem Balkon gut gehen, wo man eigentlich nichts mit falsch machen kann?
00: 15:05 Werner P.
00: Natürlich, wir hatten vorhin drüber gesprochen, über die Lichtbedürfnisse, das muss ich erst mal für mich beantwortet haben und wenn ich dann weiß, beispielsweise, das ist jetzt ein wirklich sonniger Balkon, was immer gut geht und wirklich sehr pflegeleicht auch ist, gerade wenn man da jetzt so wenig Erfahrung mitbringt, wären Petunien beispielsweise oder auch Geranien oder auch Lanthan, dieses Wandelröschen. Das sind ganz, ganz pflegeleichte Pflanzen, die auch wenig pilzempfindlich sind, also krankheitsempfindlich sind, und wo man in aller Regel auch wenig Probleme mit Schädlingen hat.
00: 15:38 Werner P.
00: Da kann man auch, muss man natürlich auch immer gießen und düngen, aber das wären dann auch Pflanzenarten, die es vielleicht auch mal verzeihen würden, wenn man einmal das Gießen vergisst.
00: 15:47 Gesa D.
00: Wie sieht das denn eigentlich mit Pflanzen aus, die mehrjährig sind und die vielleicht auch ein bisschen frostempfindlich sind?
00: 15:53 Werner P.
00: Da kann man tatsächlich den Balkon oder die Terrasse so nutzen, dass auch die eine oder andere Pflanzenart wirklich gut überwintert werden kann. Wenn man jetzt so an Rosmarin oder Lavendel denkt oder auch eine Feige, die im Topf steht, ein Granatapfel oder auch ein Orangenbäumchen. Das kann man sicherlich auch ganz gut auf dem Balkon auf der Terrasse überwintern. Und was oft unterschätzt wird oder falsch eingeschätzt wird, so muss ich es eigentlich richtigerweise sagen, das empfindliche bei diesen Pflanzenarten ist in aller Regel nicht das Oberirdische, sondern der Wurzelbereich. Und wenn man eben die Pflanze jetzt in einem Topf, in einem Kübel stehen hat, dann wäre es da wichtig, den Wurzelbereich so gut zu schützen, dass eben die Wurzel, so sagt man das, nicht komplett durchfriert.
00: 16:36 Werner P.
00: Dass man da bei Zeiten dann auch irgendwie ein Isolationsmaterial verwendet, ob das jetzt irgendwie so ein Jutematerial ist oder was sicherlich auch ganz gut geht, wenn man in der Adventszeit in der Weihnachtszeit vielleicht auch im Innenbereich so ein bisschen dekoriert, auch mit Tannengrün dekoriert hat, und sobald das dann irgendwie nach Drei Könige herausgeworfen wird, dass man eben diesen Tannenreisig dafür nutzt, um entsprechend den Wurzelbereich der Pflanzen zu schützen. Da kann man viel mit erreichen.
00: 17:04 Gesa D.
00: Das heißt, du musst die Pflanzen nicht alle reinholen, also man braucht nicht irgendwie einen Raum, wo man die lagern kann. Einfach geschützt stellen und den Bodenbereich, den Topfbereich abdecken.
00: 17:14 Werner P.
00: Und ich sag mal so, wenn man jetzt nicht irgendwo an einem extrem Standort wohnt, irgendwo in der Rhein-Ebene, im Ruhrgebiet, auch in Norddeutschland generell hat man ja tendenziell sogar eher milde Winter und dann muss man ja gucken. So auf dem Balkon ist es ja nochmal geschützter und dann stehen die Pflanzen tatsächlich draußen in der Luft und auch bei den Lichtbedingungen viel, viel besser als irgendwo im Keller oder in einem eher dunklen Flur, dann fühlen sie sich draußen relativ wohl. Auch so ein Oleander. Den kann man in vielen Jahren völlig problemlos draußen überwintern, ohne dass dem das überhaupt irgendwas ausmacht. Der wäre sogar dankbar, wenn er eben unter diesen luftigen Bedingungen stehen kann.
00: 17:53 Werner P.
00: Kommt viel besser zurecht als wie gesagt irgendwo im Heizungskeller oder einer Garage oder so. Und wie gesagt, der Wurzelbereich wäre zu schützen, dass einfach die Wurzel nicht durch friert und was man natürlich auch im Winter mit bedenken muss, die Pflanzen immer wieder auch mal zu gießen. Alle 4 alle 6 Wochen, dass man da guckt, dann auch natürlich sehr moderat nur gießt, weil der Wasserverbrauch natürlich gar nicht so groß ist, aber dass sie nicht im Winter vertrocknen. Und wenn es jetzt wirklich mal so wäre, dass man vielleicht irgendwann im Winter mal eine richtige Kältephase hat. Das war Februar 2021 beispielsweise der Fall, da hatten wir es für 10 Tage wirklich sehr, sehr kalt, dann müsste man sich einmal die Arbeit machen und die Pflanzen dann für diese überschaubare Zeit irgendwo rein räumen, dass sie dann nicht bei minus 15 Grad wirklich erfrieren und wenn dann eben diese Kältephase vorüber ist, kann man sie wieder ausräumen.
00: 18:45 Werner P.
00: Das, wie gesagt, vertragen die Pflanzen viel, viel besser als irgendwelche stickigen, Überwinterungsquartiere.
00: 18:51 Gesa D.
00: Und -15 Grad, das ist ja wirklich eine Seltenheit.
00: 18:54 Werner P.
00: Ist mittlerweile eher die Seltenheit. Ich kenne das aus meiner Kinderzeit, da gab es verhältnismäßig oft, einmal im Winter bestimmt. Mittlerweile ist es eher seltener, das stimmt.
00: 19:02 Gesa D.
00: Werner, wenn du jetzt so einen ganz frischen, unbefleckten Balkon hättest, wie würdest du den bepflanzen?
00: 19:09 Werner P.
00: Ich würde eine Kombination wählen aus Zierpflanzen und Nutzpflanzen. Nutzpflanzen, also Obst, Gemüse, Kräuter. Wenn man jetzt einen Balkon hat, direkt ans Geländer, da würde ich tatsächlich Balkonkästen aufhängen mit Zierpflanzen. Das können hängende Geranien sein, das können aber auch diese Million Bells sein, also diese kleinblütigen Petunien, das können auch Sophien sein, das sind ja eher diese großblumigen Petunien. Also haben wir wirklich eine Vielzahl an Zierpflanzen, die man dann eben da gut platzieren kann, und die wirklich dann auch den Balkon so zur Augenweide werden lassen. Das wäre so der äußere Bereich eben mit Zierpflanzen. Und dann kann ich mir gut vorstellen, vielleicht auch die eine oder andere Kübelpflanze zu haben, vielleicht auch einerseits als Zierpflanze, das wäre Oleander, was wirklich auch völlig problemlos auf dem Balkon geht, aber eben auch vielleicht ein Granatapfel oder eine Feige oder auch eine Zitruspflanze, auch das geht ja als Kübelpflanze wirklich gut, dass man die entsprechend auch noch mit auf dem Balkon platziert.
00: 20:12 Werner P.
00: Ein Hochbeet ist natürlich immer ganz schön. Hochbeet eignet sich in erster Linie dann für Gemüse, auch für Kräuter. Dass man da eben seinen Basilikum, seinen Lavendel oder eben auch Thymian vielleicht anpflanzt, wo man dann regelmäßig dann auch die Kräuter entsprechend abschneiden kann, um sie dann auch mit zu verzehren. Und bei einem Hochbeet würde ich gerne dann solche Pflanzen pflanzen, die relativ rasch dann auch zu einem Ertrag führen, damit man vielleicht auch noch eine zweite oder dritte Generation machen kann, das wären die Radieschen beispielsweise oder eben auch ein Kohlrabi, den könnte man auch noch pflanzen.
00: 20:50 Werner P.
00: Bei einem Porree oder bei einem Sellerie wäre das eher schwierig. Die brauchen einfach zu lange und dann ist das irgendwie schade um den Platz und ja, so attraktiv sehen die aus meiner Sicht dann auch nicht aus.
00: 20:59 Gesa D.
00: Und jetzt so in die Höhe gedacht, was würdest du da machen?
00: 21:02 Werner P.
00: Da würden sich Ranker anbieten und da kann man natürlich auch dran denken, auch an Nutzpflanzen. Dass man eine Gurke beispielsweise mit anpflanzt und vielleicht auch noch so eine Ranghilfe da installiert, das dann einfach diese Gurkentriebe entsprechend gut wachsen können und dass man dann auch sehr bequem die Gurkenfrüchte ernten kann.
00: 21:20 Werner P.
00: Völlig unkompliziert, das geht wirklich sehr gut. Gibt ja auch mittlerweile ganz viele Gurkensorten, die ja wirklich nur kleine Gurken ergeben, als wenn man dann so diese 40 Zentimeter langen Gurken hat, das wäre dann sicherlich auf Balkon oder Terrasse ein bisschen schwierig, würde irgendwie auch gehen, aber da sind sicherlich die kleineren Varianten etwas erfolgversprechender.
00: 21:42 Gesa D.
00: Und gibt es auch Blumenampeln oder Regale oder irgendwas?
00: 21:45 Werner P.
00: Auch da kann man natürlich alle möglichen rankenden Pflanzen auch noch mit verwenden. Wir hatten ja sehr ausführlich über die Lichtverhältnisse gesprochen, wenn das jetzt eher ein dunkler Standort wäre, geht das wunderbar mit hängenden Begonien, vielleicht auch in Kombination mit einem Efeu. Da würde man allerdings gucken bei einem Efeu, dass das idealerweise solche Efeupflanzen sind, die nicht ganz so stark wachsend sind, weil Efeu natürlich durchaus auch so sein kann, dass der überhandnimmt nimmt, und da gibt es auch einige Sorten, die ein bisschen dezenteres Laub haben, vielleicht auch ein kleines bisschen gefälliger aussehen, liegt immer im Auge des Betrachters natürlich, aber wo man eben dann nicht so eine ganz dominierende Pflanzenart dann hat.
00: 22:27 Werner P.
00: Also würde ich dann eben an der Stelle dann Ranker nehmen, damit das einfach dann auch besonders gut zur Geltung kommt.
00: 22:36 Gesa D.
00: Na, das klingt auf jeden Fall nach einem schönen, bunten und gemischten Balkon.
00: 22:40 Werner P.
00: Da hat man wirklich alle Möglichkeiten und da muss man einfach auch so ein bisschen rantasten auf der einen Seite und sollte in erster Linie, wenn man natürlich so die pflanzenbaulichen Dinge mitberücksichtigt, drauf gucken, wo man Spaß daran hat, weil es ist natürlich auch ein Bereich, gerade in den Sommermonaten, wo man sich hoffentlich, wenn es die Witterung zulässt, auch häufig aufhält und dann sollte man es natürlich so machen, dass man da auch gerne sein mag, eben dadurch Pflanzen auch sind, wo man große Freude daran hat, ob jetzt Nutzpflanzen oder Zierpflanzen, das ist ja einerlei, aber das ist ein ganz wichtiges Kriterium an der Stelle. Du hast einen Balkon, wie würdest du ihn bepflanzen oder wie bepflanzt du ihn in diesem Jahr?
00: 23:18 Gesa D.
00: Also ich mag immer den Mix ganz gerne aus Blumen und Nutzpflanzen. Ich hab ein Zitronenbäumchen auf dem Balkon stehen, aktuell steht es im Flur, aber das kommt jetzt bald raus.
00: 23:29 Gesa D.
00: Dann habe ich eine Rose da. Was Blumen angeht, da bin ich ein großer Freund von so ganz einfachen Blumen. Ich liebe Löwenmäulchen, ich liebe Hornveilchen, alles, was bunt ist.
00: 23:40 Gesa D.
00: Und an Nutzpflanzen habe ich mir vorgenommen, will ich auf jeden Fall eine Tomate auf dem Balkon haben dieses Jahr. Ich werde meine Erdbeeren aufhängen in Ampeln und dann hatte ich mir überlegt, ob ich vielleicht Erbsen pflanze, die sich dann am Balkongeländer hochranken, weil Erbsen liebe ich. Ich mag das einfach, wenn man die so wegknabbern kann.
00: 24:02 Gesa D.
Und ja, da wollte ich mal testen, ob das geht und eine Sache, das hast du gerade gesagt: Granatapfelbaum. Habe ich noch nie gesehen, kann man die einfach so kaufen hier?
00: 24:10 Werner P.
00: Die kann man kaufen, sicherlich nicht in jedem Baumarkt-Gartencenter wird man die kriegen, aber in einem gut geführten, klassischen Gartencenter gibt es auch Granatapfel.
00: 24:20 Gesa D.
00: Aber tragen die dann auch?
00: 24:21 Werner P.
00: Die tragen auch, die Früchte sind allerdings nicht ganz so groß wie die, die man so kaufen kann, so auf dem Wochenmarkt oder im Einzelhandel gibt es diese relativ großen Granatäpfel, so groß werden die nicht, aber ja, was soll ich sagen, wie so eine Mandarine, so groß wird es dann schon, wie eine kleine Mandarine.
00: 24:38 Gesa D.
00: So ein Bäumchen möchte ich haben, das ist mein Plan für dieses Jahr.
00: 24:42 Werner P.
00: Ist ja auch eine mehrjährige Pflanze und ungeheuer attraktiv, einfach von der Frucht her und von daher habe ich tatsächlich auch ein eigenes Granatapfelbäumchen.
00: 24:52 Gesa D.
00: Ja super, danke für den Tipp.
00: 24:55 Gesa D.
00: Das waren jetzt wirklich ganz, ganz, ganz viele schöne Infos, die du uns gegeben hast, Werner. Wie sieht es denn bei euch aus? Schreibt uns gerne, wenn ihr noch mehr zum Thema Balkon bepflanzen wissen wollt, ob es jetzt um schattige Balkons geht oder um sonnige Pflanzen, was auch immer. Und fürs erste verlinken wir euch mal zwei Blogtexte in den Show Notes. Bei dem einen geht es um Tipps für den Anbau von Obst und Gemüse auf dem Balkon und bei dem anderen, da stellen wir euch die schönsten Balkonpflanzen für Sonne und Schatten vor. Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz, ganz viel Spaß beim Balkon bepflanzen und ganz viele kreative Ideen und sage Tschüss, macht’s gut.
00: 25:32 Werner P.
00: Bis zum nächsten Mal und viel Freude auf dem Balkon.
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