Sommer im Gemüsebeet: Tipps für eine reiche Ernte

Shownotes

Sommer, Sonne, Erntezeit! Egal, wohin man schaut, überall sprießt und gedeiht es – und der Erntekorb wird immer voller. Doch was macht man mit den ganzen Gemüsepflanzen, wenn es im Sommer in den Urlaub geht? Manche Gemüsebeete sind vielleicht auch schon komplett abgeerntet und bieten nun Platz für Neues. Und auf einigen Gemüsearten haben sich möglicherweise kleine Nutznießer wie Blattläuse oder Spinnmilben angesiedelt.

Gesa und Werner werfen daher in der neusten Podcastfolge einen Blick in den Gemüsegarten – und auf den Gemüsebalkon – und geben Tipps, wie man seine Gemüsepflanzen richtig wässert, was man im Juli aussäen kann und wie man bei Schädlingen vorgehen kann!

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Transkript zum „Sommer im Gemüsebeet“

00: 00:02 Gesa D.

00: Weißt du, was ich gerade habe? Das ist total schön, weil bei uns auf dem Balkon im Mauerwerk Meisen nisten, und die habe ich neulich aus dem Fenster beobachtet, und die fliegen dann nämlich immer zu meiner Rose, die nämlich auch immer Blattläuse hat, und picken da die Läuse runter und füttern damit ihre Jungen, das fand ich auch super, wo ich dachte, guck mal, das ist doch die perfekte Kombination.

00: 00:28 Gesa D.

00: Hallo zusammen, schön, dass ihr wieder dabei seid bei unserer neuen Folge von „Dein Fleckchen Grün“. Ich bin Gesa, ich bin von Beruf Journalistin und Moderatorin und aus tiefstem Herzen Hobbygärtnerin. Und ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich schwebe gerade im siebten Gartenhimmel. Ich liebe einfach diese Zeit in der Mitte des Sommers, also wenn im Garten oder auf dem Balkon alles schön grün ist, wenn die Sonne scheint, die Blumen blühen und in den Beeten alles explodiert. Die Pflanzen, die geben jetzt so richtig Gas, und das heißt natürlich auch, es gibt eine Menge zu tun.

00: Und deshalb beschäftigen wir uns heute auch mit der Frage, worauf wir bei der Pflege unserer Beete im Sommer achten sollten und was man zum Beispiel auch jetzt noch aussäen kann. Und wer könnte uns das alles besser erklären als Werner, unser Gartenexperte? Hallo, Werner.

00: 01:22 Werner P.

00: Hallo Gesa.

00: 01:23 Gesa D.

00: Sag mal Werner, was ist das Wichtigste im Garten jetzt? Also was steht jetzt an, was muss getan werden?

00: 01:28 Werner P.

Im Grunde zwei Dinge sind aus meiner Sicht wirklich sehr wichtig. Einerseits das Schönste, was man auch machen kann im Gemüsegarten: zu ernten.

Im Grunde zwei Dinge sind aus meiner Sicht wirklich sehr wichtig. Einerseits das Schönste, was man auch machen kann im Gemüsegarten: Und auf der anderen Seite natürlich auch weiterhin die Pflanzen zu pflegen, das heißt, die weiterhin gut mit Wasser und auch mit Nährstoffen zu versorgen.

00: 01:43 Werner P.

00: Was das Thema Ernte angeht, das hört sich im Grunde relativ einfach an und ja, so ganz einfach ist es tatsächlich nicht, wenn man es sich genau beguckt. Ich kenne das noch so auch so aus meiner Beratungszeit, dass viele Gartenbesitzer sehr, sehr frühzeitig ernten möchten, beispielsweise die Tomate, wenn sie noch gar nicht richtig ausgefärbt ist.

00: 02:03 Gesa D.

00: Ja, weil man sich ja so auf das Ergebnis freut.

00: 02:06 Werner P.

00: Ja, richtig, und wenn ich sie darauf anspreche, sagen sie mir ja, die kann ja auch in der Küche noch weiterreifen.

00: 02:13 Werner P.

00: Ja, das tut sie auch. Aber das ist das Modell, was man vielleicht im Oktober oder November wählen sollte. Aber irgendwann im Sommer, im Juni, Juli, August, dann sollte man wirklich das Gemüse so lange an der Pflanze reifen lassen, wie es geht, nicht überreif werden lassen, das natürlich auch nicht, aber ansonsten ist das vom Aroma her immer deutlich besser, wenn es bis zum Ende an der Pflanze hängt.

00: 02:34 Gesa D.

00: Ja, überreif, das merkt man dann ja auch oft so bei Zucchini zum Beispiel, die werden ja riesengroß, wenn du die liegen lässt, schmecken dann aber auch nicht mehr so gut.

00: 02:43 Werner P.

00: Richtig, bei der Zucchini ist es so, dann hat man quasi so eine Art Keule, verwertbar ist sie kaum noch, die wird ganz trocken innen, man hat unglaublich viel Fruchtfleisch, aber das ist irgendwie auch nicht besonders lecker und gerade bei Zucchini, weil du gerade sagtest oder auch bei Gurken, da ist es wichtig auch sehr genau sich die Frucht anzugucken, und zwar damit sich eine richtig gute Frucht entwickeln kann, da wäre es wichtig, dass die Blüte ordentlich bestäubt wird.

00: 03:08 Werner P.

00: Wenn das jetzt aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht stattgefunden hat, dass eben keine Biene oder keine Hummel den Bestäubungsvorgang vorgenommen hat, dann entwickelt sich zunächst auch eine Frucht, die ist aber nicht so richtig schön und man wird es dann, wenn man die hängen ließe, wachsen ließe feststellen, dass die vom Ende her faulig wird und da sollte man immer sehr genau gucken, wie sich die Früchte entwickeln. Und wenn das eben jetzt so eine Frucht ist, wo keine richtige Befruchtung, Bestäubung, stattgefunden hat, sehr frühzeitig ernten, das ist genauso verzehrfähig gar keine Frage, aber eben da sollte man dann relativ frühzeitig ernten.

00: 03:46 Gesa D.

00: Das ist sehr interessant, das wusste ich tatsächlich nicht, dass man das dann an den Früchten sehen kann, ob die bestäubt worden sind oder nicht. Die sind dann einfach kleiner, sagst du?

00: 03:54 Werner P.

00: Die sind erst mal kleiner und wenn man sie einfach wachsen ließe, würden sie vom Ende her, wo also auch die Blüte, die Blütenblätter dran gesessen haben, fangen die an und werden faul. Und das ist insbesondere ein Problem im Gewächshaus, bei einem kleinen Garten-Gewächshaus, wenn einfach da wenig zu Flug von Hummeln oder Bienen vorhanden ist. Und die Profis, wo eben die Gurken oder die Zucchini in einem richtig großen Gewächshaus angebaut werden, da ist es ja so, dass da extra Hummelschwärme ins Gewächshaus gesetzt werden, damit da ein ordentlicher Bestäubungsvorgang stattfinden kann, die sind deutlich unkomplizierter als Bienen, weil die eben auch bei kühleren Temperaturen los fliegen.

00: 04:36 Gesa D.

00: Und süß sind. Ich mag die ja.

00: 04:39 Werner P.

00: Auch der lateinische Name ist ja ganz witzig von Hummeln, Bombus.

00: 04:43 Gesa D.

00: Das passt aber.

00: 04:45 Gesa D.

Sag mal, eine Frage habe ich noch: Was sich ja auch früh ernten lässt, sind Radieschen, Möhren und so. Was ist denn, wenn du die abgeerntet hast? Und dann entsteht ja im Grunde ein Loch im Beet, also Loch nicht, aber eine freie Stelle im Beet. Ich frag mich dann immer, was kann man denn so im Juli dann noch aussäen, ist das nicht zu spät für die meisten Pflanzen?

00: 05:06 Werner P.

00: Na, auszusäen geht da noch eine ganze Menge. Aber vielleicht noch einmal noch zurück, dass Abernten jetzt eben von Gemüsearten, die du genannt hast. Das ist auch tatsächlich wichtig, dass auch sehr gründlich zu tun und selbst wenn man jetzt keinen Bedarf hat an den Frühkartoffeln oder an Radieschen, sollte man sie trotzdem ernten, damit sich da nicht irgendwelche Krankheiten oder Schädlinge draufsetzen.

00: 05:26 Werner P.

00: Man kriegt sie mit Sicherheit irgendwie verschenkt oder sonst irgendwie, aber abernten ist dann schon wichtig und man hat eben dann diese Lücke und gerade im Juli oder August kann man noch eine ganz Menge an Pflanzen säen oder auch pflanzen tatsächlich, als Jungpflanze reinsetzen, das geht also sehr gut, weil einfach noch eine ganze Menge an Vegetationszeit vorhanden ist, so dass das auch noch erntereif wird. Man kann beispielsweise Rucola aussäen, man kann Spinat aussäen, man kann aber auch noch mal mit Radieschen weitermachen oder auch einen Rettich aussäen, also da geht eine ganze Menge. Was auch geht und die brauchen ja auch nicht so sehr lang, das sind so verschiedene Salat-Arten, die man pflanzen kann. Da geht natürlich der klassische Kopfsalat, aber es gehen auch sogenannte Pflücksalate, die dann auch kontinuierlich geerntet werden können. Das geht also wunderbar und das geht dann auch bis weit in den Herbst hinein, also da hat man so gesehen noch überhaupt keinen Termindruck, irgendwie sehr eilig zu sein, sondern da hat man im Grunde noch sehr viel Zeit dafür.

00: 06:24 Gesa D.

00: Aber es ist denn besser, im Juli zu säen oder Jungpflanzen auszusetzen?

00: 06:27 Werner P.

00: Ehrlicherweise bin ich immer ein großer Freund von Jungpflanzen, das geht immer sehr viel kontrollierter und auch von der Stückzahl her ist das überschaubarer, als wenn man jetzt sät. Das funktioniert auch, gar keine Frage. Aber wir sprachen ja davon, es sind immer nur so Lücken im Garten vorhanden, die dann eben neu aufgepflanzt werden sollen oder gefüllt werden sollen und das geht im Grunde leichter, wenn man dann entsprechend Jungpflanzen besorgt und die dann an die Stelle pflanzt.

00: 06:55 Gesa D.

00: Ich würde ja bei mir im Garten dieses Jahr mich gerne mal an Rosenkohl und Grünkohl versuchen, die wachsen ja dann eher so ab Herbst, ne? Sind ja diese Wintergemüse, säe ich die auch jetzt schon oder erst gegen Ende des Sommers?

00: 07:08 Werner P.

00: Säen würde man sie schon mitten im Sommer, weil die brauchen ja schon eine ganze Weile, bis sie dann auch als Jungpflanzen soweit sind, dass sie dann umgepflanzt werden können. Und wenn man Jungpflanzen kaufen würde, das würde man dann so machen, dass man die dann irgendwann in der 2. Juli Hälfte oder im August gekauft und dann auch pflanzt. Wenn man sie pflanzt, vielleicht nicht gerade in einer ganz ausgeprägten Hitzeperiode, das würde den Pflanzen schon erheblich zusetzen, aber man muss schon im Sommer mit starten, weil zum Herbst hin, wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen sinken, ist das mit dem Zuwachs bei diesen Pflanzenarten dann auch nicht mehr ganz so ausgeprägt.

00: 07:44 Werner P.

00: Was aber auch noch geht, weil wir gerade beim Kohl sind. Man kann auch im Sommer noch mal Kohlrabi pflanzen, man kann auch Blumenkohl pflanzen und erfahrungsgemäß ist es ja hierzulande so, dass es bis weit in den Herbst hinein auch mild bleibt und auch kaum nennenswerte Fröste gibt, dass man im Grunde auch so einen Blumenkohl auch zu Weihnachten noch ernten kann, also das ist gar kein Problem, das würde fast immer funktionieren.

00: 08:10 Gesa D.

00: Das finde ich mega spannend. Ich habe immer gedacht, dass der Anfang des Sommers die Zeit ist, wo man richtig viel pflanzen kann, aber das geht ja dann tatsächlich noch viel weiter.

00: 08:18 Werner P.

00: So der Blumenkohl aus aus Frankreich, der wird in der Bretagne gepflanzt, in aller Regel im September und kann dann während des gesamten Winters geerntet werden. Und ob man jetzt ein Klima hat an der französischen Westküste oder irgendwo im deutschen Nordwesten, so viel tut sich das jetzt nicht, was die winterlichen Tiefsttemperaturen betrifft, also das ist eher unkompliziert.

00: 08:40 Werner P.

00: Dass man wirklich dann auch ganz frisches Gemüse auch im Spätherbst noch ernten kann.

00: 08:45 Gesa D.

00: Siehste, wieder was dazu gelernt. Ich finde es super mit dir, Werner.

00: 08:49 Werner P.

00: Und Grünkohl und Rosenkohl. Ich mag das beides sehr gerne, das ist ja so, sind ja sowieso die Gemüsearten, die ohnehin den Frost brauchen, damit sie so richtig gut schmecken. Mittlerweile sind die züchtungstechnisch so bearbeitet worden, dass das nicht mehr so ausgeprägt notwendig ist, aber irgendwie der Geschmack ist ein kleines bisschen besser, wenn Frost eingewirkt hat und vom Gefühl her muss das einfach so sein, dass wenn man Grünkohl ist, dass es dann auch eher klirrend kalt sein sollte.

00: 09:17 Gesa D.

00: Ganz genau, ist ja auch schön deftig dann. Übrigens ein kleiner Tipp für Euch, wenn ihr euch für das Thema Kräuter, Kräuter aussäen im Sommer interessiert, dann hört doch mal in unsere Folge „Kräuter im August“ rein. Werner, was gibt es noch zu tun im Sommer in unserem Gemüsebeet?

00: 09:33 Werner P.

00: Wo wir natürlich intensiv darauf achten müssen ist zu gucken, ob Krankheiten und Schädlinge sich eingefunden haben. Das kann sein, muss nicht sein, aber dass man da einfach ein waches Auge darauf hat, dass wenn irgendwelche Schädlinge, Blattläuse oder Tripse oder irgendwelche Raupen unterwegs sind, dass man da möglichst frühzeitig guckt und wenn man das tut, also sehr frühzeitig, dann auch danach schaut, dann kriegt man das oft mit ganz wenig Aufwand auch wieder behoben, beispielsweise in der Form, dass wenn da Raupen irgendwo vorhanden sind, dass man die absammelt, das ist ein bisschen fiese Arbeit, aber es geht sehr gut.

00: 10:09 Werner P.

00: Und dann ist das Problem auch recht schnell erledigt. Oder auch bei Blattläusen, manchmal ist das so, dass die nur auf einigen wenigen Blättern sind. Da kann man die Blätter entfernen und dann ist das Problem dann oft auch erledigt.

00: 10:22 Gesa D.

00: Weißt du, was ich gerade habe? Das ist total schön, weil bei uns auf dem Balkon in Mauerwerk Meisen nisten, und die habe ich neulich aus dem Fenster beobachtet und die Fliegen dann nämlich immer zu meiner Rose, die nämlich auch immer Blattläuse hat, und picken da die Läuse runter und füttern damit ihre Jungen, das fand ich auch super, wo ich dachte, guck mal, das ist doch die perfekte Kombination.

00: 10:43 Werner P.

00: Das lernen so Vögel auch relativ schnell und das ist so mein Eindruck. Ich bin jetzt nicht der große Vogelkundler, aber, dass Vögel das auch sogar ganz gerne mögen, im wahrsten Sinne des Wortes, dass sie eben nicht nur diese Körner fressen müssen die es ja während des gesamten Winters dann gibt, sondern dass die dann eben auch mal gerne frisches Futter haben möchten, wie ebenso Blattläuse, Raupen und da stellt sich dann oft ebenso natürliches Gleichgewicht ein. Das ist, das ist so und manchmal zahlt es sich dann einfach auch aus, ein bisschen Geduld zu haben.

00: 11:13 Gesa D.

00: Eine Sache muss ich jetzt noch nachfragen, was sind Thripse? Kenne ich nicht.

00: 11:19 Werner P.

00: Thripse, das sind, die gehören auch zu den Insekten. Die sind von der Gestalt her so wie ein Gewitterwürmchen, kennst du bestimmt noch aus Kinderzeiten, da ist immer ganz witzig, wenn man die auf der Hand hatte, also so eine Gestalt haben die. Die sind noch ein bisschen kleiner als Gewitterwürmer und bohren sich auch in die Pflanze ein, heißt also sie saugen auch Pflanzensaft ab.

00: 11:42 Werner P.

00: In erster Linie findet man diese Gewitterwürmchen, Gewitter sag ich jetzt schon, Thripse oder Blasenfüße, in aller Regel findet man die an blau blühenden Pflanzen oder eben an solchen Pflanzen, wo irgendwie blau mit als Farbstoff in der Blüte drin steckt.

00: 11:59 Gesa D.

00: Das ist ja lustig.

00: 11:59 Werner P.

00: An gelb blühenden Pflanzen wird man die kaum finden.

00: 12:03 Gesa D.

00: Ist das witzig, dass die so auf blau fliegen, dann im wahrsten Sinne des Wortes, ne? Die Natur ist so verrückt.

00: 12:09 Werner P.

00: Manchmal merkt man das auch so, wenn man irgendwie mit dem Fahrrad unterwegs ist und hat irgendwie was blaues an, dass da ganz viele Thripse dann auch tatsächlich auf dem T-Shirt oder auf dem Pullover sind.

00: 12:19 Gesa D.

00: Und wie ist das so mit Pilzkrankheiten oder Mehltau? Was kann man da machen?

00: 12:23 Werner P.

00: Das ist natürlich schon eine sehr unangenehme Geschichte und so in den vergangenen Jahren haben wir eben mit Pilzkrankheiten aufgrund der Trockenheit relativ wenig Probleme gehabt, aber immer dann, wenn ein Jahr ist mit eher mildem Sommer, milden Sommer heißt also Temperaturen irgendwie um die 20 Grad und auch häufiger auftretenden Niederschlägen, dann muss man tatsächlich verstärkt mit Pilzkrankheiten rechnen, das kann der Echte Mehltau sein, das kann der Falsche Mehltau sein, aber eben auch viele andere.

00: 12:55 Werner P.

00: Da wäre es schon wichtig, sehr frühzeitig sich das anzugucken, gegebenenfalls auch ein Pilzbekämpfungsmittel einzusetzen. Da geht manchmal gar kein Weg dran vorbei, einfach um dann auch sicher zu gehen, dass man dann ernten kann und dass die Tomaten, die Paprika, die Gurken, was auch immer, dass die gesund sind, weil da würde ich ihnen davon abraten, irgendwelches verpilztes Gemüse zu essen.

00: 13:17 Gesa D.

00: Okay also, das ist ein bisschen komplizierter, da könntet ihr doch eigentlich gut mal eine Sprechstunde zu machen.

00: 13:22 Werner P.

00: Das ist auf jeden Fall eine gute Idee, insbesondere wenn dann auch absehbar ist, wie so die sommerliche Witterung dann auch ist.

00: 13:28 Gesa D.

00: Ja, und wenn ihr jetzt ganz konkret schon Fragen zu Pilzkrankheiten oder Mehltau oder sowas habt könnt ihr uns natürlich auch gerne schreiben, entweder über Insta oder Facebook oder natürlich auch per Mail an podcast@compo.de. Werner, weiter geht es mit dem nächsten Thema.

00: 13:44 Gesa D.

00: Wie sieht's denn aus mit dem Düngen im Sommer? Ich weiß, das ist ja immer so ein Thema, wo viele Leute so ein bisschen zurückschrecken, mich eingeschlossen.

00: 13:55 Werner P.

00: Ja, aber das muss man wirklich sagen, ohne Dünger, ohne Nährstoffe funktioniert das nicht, weil so die Gemüsearten, die wir haben, die sind alle mehr oder weniger nährstoffbedürftig und wenn man dann einfach ein gutes Ernteergebnis erzielen möchte, dann kommt es auch darauf an, entsprechend die Pflanzen gut mit Nährstoffen zu versorgen. Was man im Sommer nicht mehr machen sollte, ist es ein Langzeitdünger zu verwenden, ein Langzeitdünger wirkt ja mehrere Monate lang, möglicherweise 5 Monate oder 6 Monate und das wäre dann von Juli gerechnet einfach viel zu lang, das wäre nicht mehr sinnvoll. Aber was auf jeden Fall dann gut funktioniert, ist ein Flüssigdünger. Ohnehin eine gute Möglichkeit, die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Der Flüssigdünger ist sehr schnell pflanzenverfügbar, ist wunderbar pflanzenverträglich und wird dann entsprechend mit dem Gießwasser an die Pflanzen gebracht, so dass die Pflanze dann über die Wurzel aufnimmt.

00: 14:51 Gesa D.

00: Aber würdest du denn wirklich alle Gemüsepflanzen düngen, also Starkzehrer, so wie Kartoffeln Tomaten, klar, das leuchtet mir noch ein, aber es gibt ja auch die Schwachzehrer, müssen die auch gedüngt werden?

00: 15:02 Werner P.

00: Die müssen auch gedüngt werden, natürlich weniger, das ist gar keine Frage, aber ganz ohne Nährstoffe kommen die auch nicht aus, ansonsten wird das Ernteergebnis wirklich sehr enttäuschend sein, wenn man jetzt gar nicht mit Nährstoffen versorgt. Und wir sprachen gerade schon von einer Anfälligkeit, was Krankheiten und Schädlinge betrifft, da ist das in aller Regel dann deutlich stärker ausgeprägt, wenn eben Pflanzen unter Mangel leiden.

00: 15:26 Gesa D.

00: Wie ist das eigentlich beim Thema Gießen? Ich meine, da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einfach Wasser drauf kippen oder den Sprenkler, Schlauch, alles Mögliche.

00: 15:37 Gesa D.

00: Was würdest du sagen sind die wichtigsten Tipps zum richtigen und guten Gießen?

00: 15:41 Werner P.

00: Das Gießen ist tatsächlich eine ziemlich anspruchsvolle Tätigkeit, das muss man wirklich sagen, so simpel, wie sich das im ersten Moment vielleicht anhört. Was ganz wichtig ist, der Zeitpunkt des Gießens. Einige machen das gegen Abend, es ist nicht ganz ideal, weil wenn man das gegen Abend macht und vielleicht auch ein bisschen unvorsichtig gegossen hat, dann ist es so, dass die Blätter auch nass geworden sind, die bleiben die gesamte Nacht über nass und eben auf diesen feuchten Blättern können sich Pilzkrankheiten relativ rasch ansiedeln, würde ich also eher von abraten.

00: 16:12 Werner P.

00: Besser ist es, das morgens zu tun, hat mehrere Vorteile sogar. Die Pflanze ist dann für den Tag gut mit Wasser versorgt, wenn wirklich was an Wasser auf den Blättern gelandet ist, trocknet das im frühen Vormittag rasch ab, die Blätter sind dann trocken, bleiben während des gesamten Tages trocken, auch in der Nacht sind sie zunächst noch trocken und vielleicht in der Morgenzeit kann ja sein, dass ein bisschen Taubildung komm.

00: 16:34 Werner P.

00: Aber was diese Verträglichkeit angeht, in Sachen Pilzkrankheiten ist das auf jeden Fall der beste Zeitpunkt, wenn man das morgens früh macht.

00: 16:43 Gesa D.

00: Und dann wahrscheinlich immer schön unten am Stämmchen an der Wurzel gießen, weil so was ich gehört habe, können Blätter ja auch Brandflecken sozusagen kriegen, wenn Wassertropfen drauf sind und die Sonne darauf scheint.

00: 16:54 Werner P.

00: Das stimmt. Idealerweise würde man über die Erde ließen, so sagt man das, also, dass die Blätter möglichst trocken bleiben, manchmal gelingt das auch nicht, aber es ist in der Tat so, dass wenn Wassertropfen auf den Blättern stehenbleiben, kann es zu Verbrennungen kommen. Und das hängt einfach damit zusammen, dieser Wassertropfen ist natürlich für so ein Sonnenstrahl irgendwie ein besonderes Medium und dann hat man eben einen sogenannten Lupeneffekt, dass dann eben punktuell so Verbrennungen auftreten können.

00: 17:22 Gesa D.

00: Und eine Sache, die ich mich immer wieder frage. Ist es eigentlich besser, wenn ich jeden Tag so ein bisschen gieße oder lieber einmal so richtig, richtig ordentlich und dafür dann nur alle 2 bis 3 Tage?

00: 17:35 Werner P.

00: Die zweite Variante ist die bessere, muss man sagen, also wirklich, wenn man gießt, das durchaus gründlich zu tun. Das hat einmal natürlich den arbeitswirtschaftlichen Vorteil, dass ich nicht allzu oft unterwegs sein muss, aber wenn man jetzt an die Pflanze denkt, ist das wichtig, dass nur alle 2-3 Tage zu tun und dann kräftig, weil das Wasser, was dann gegeben wird, einigermaßen tief in den Boden einzieht.

00: 17:59 Werner P.

00: Die Pflanze lernt dadurch auch tiefergehende Wurzeln zu bilden und ist dann auch in der Lage, Nährstoffe, die in der tieferen Bodenschicht vorhanden sind, aufzunehmen. Und es hat auch noch so den großen Vorteil, wenn man vielleicht auch mal überraschend verreist oder irgendwie nicht da ist, dass dann auch die Pflanzen für 3-4 Tage ohne zusätzliche Bewässerung auskommen, weil sie einfach dann diese tiefer gehenden Wurzeln haben.

00: 18:23 Gesa D.

Ja, zu dem Thema habe ich gleich noch ein paar Fragen an dich, aber vorher wollte ich nochmal wissen: Du hast gerade gesagt, die Pflanzen gewöhnen sich daran und wurzeln dann tiefer. Gilt das denn auch für Balkonpflanzen? Also für Kübelpflanzen.

00: 18:35 Werner P.

00: Das ist tatsächlich eine etwas heiklere Sache, weil bei Kübeln oder auch bei Balkonkästen, da ist ja nur begrenzter Wurzelraum oder steht ja nur begrenzter Wurzelraum zur Verfügung und wenn ich nicht solche Kästen habe, die ein Wasserreservoir haben, dann geht kein Weg daran vorbei, tatsächlich jeden Tag zu wässern. Oder, auch das habe ich ja schon mal gesehen, dass man so eine automatische Bewässerungsanlage dort anschließt, das kann man auch machen, aber da ist insgesamt auch der Wasserbedarf höher.

00: 19:05 Werner P.

00: Was auch daran liegt, dass die Kästen ja so frei stehen und auch so voll der Sonne ausgesetzt sind. Die Erde erwärmt sich deutlich stärker als das so im normalen Erdreich der Fall ist. Also von daher muss ich bei Kästen noch mal ein bisschen intensiver gucken und möglicherweise auch etwas häufiger wässern, das ist so.

00: 19:23 Gesa D.

00: Okay interessant, also das heißt, im Garten lieber alle 2, 3 Tage einmal kräftig gießen, auf dem Balkon lieber täglich.

00: 19:31 Werner P.

00: Lieber täglich, aber auch da sollte man immer genau gucken, ob das Gießen notwendig ist. Da gibt es ja die sogenannte Fingerprobe, dass man einfach auch mal ja mit dem Finger quasi testet, ob die Erde schon trocken ist oder ob sie noch feucht ist. Und davon sollte man es abhängig machen.

00: 19:47 Gesa D.

00: Wie stehst du eigentlich zum Mulchen?

00: 19:49 Werner P.

00: Mulchen ist eine super Sache, muss man sagen, wird ja auch seit jeher im Garten auch gemacht. Das hat vielleicht mal einige Jahre, wo es nicht so besonders im Trend gelegen hat. In den letzten paar Jahren ist es aber wieder deutlich mehr in Mode gekommen, was sicherlich auch daran liegt, dass es auch so das eine oder andere Mulchmaterial zu kaufen gibt, aus Holzschnitzeln oder aus Kompostfaser und solche Materialien wunderbar und sehr bequem im Garten auszubringen sind. Vorteile des Mulchens sind die, dass einerseits die Verdunstungsrate reduziert wird, wenn eben diese Mulchschicht aufgetragen ist, das nicht so rasch das Wasser verdunsten kann und wenn man jetzt ein eher feuchtkühles Jahr hat, dann sorgt so eine Mulchschicht dafür, dass weniger Unkraut wachsen kann, und das kann man an der Stelle wirklich sagen, egal wie die sommerliche Witterung ist, mit einem Mulch liege ich immer richtig.

00: 20:42 Gesa D.

00: Für alle, die vielleicht den Begriff Mulchen nicht so parat haben. Das bedeutet ja im Grunde nur, dass man die Erde um eine Pflanze mit einem Material abdeckt, richtig?

00: 20:52 Werner P.

00: Genau, so kann man das in einem Satz sagen. Mit einem Material abdeckt. Da gibt es auch im Profibereich, wird das manchmal gemacht mit Kunststoffen, dass man da arbeitet, das würde ich im Hausgarten in keinem Fall empfehlen.

00: 21:05 Werner P.

00: Da sollte man natürliche Materialien verwenden, möglicherweise die, die so bei der Gartenarbeit anfallen. Wenn man sagt, das habe ich nicht, dass man dann entsprechend auf die Kompostfaser oder Holzschnitzel zurückgreift, aber idealerweise was organisches, was dann auch verbleiben kann und was dann später auch den Boden gut tut, die Bodenstruktur verbessert und auch noch dafür sorgt, dass noch Nährstoffe nachgeliefert werden.

00: 21:27 Gesa D.

00: Jetzt habe ich noch eine ganz, ganz wichtige Frage für mich zumindest. Du hast das gerade schon so ein bisschen angesprochen, das ist bei uns jedes Jahr ein Theater, wenn wir in Urlaub fahren und mal ein, zwei Wochen weg sind. Wer kann auf dem Balkon gießen, wie krieg ich das hin, dass die Pflanzen danach nicht alle vertrocknet sind?

00: 21:47 Gesa D.

00: Und hast du da irgendwelche Geheimtipps für mich?

00: 21:50 Werner P.

00: Geheimtipp vielleicht nicht, aber ein paar Tipps, Hinweise, wie man da vorgehen kann. Ich sag mal so, wenn es jetzt vielleicht ein paar Tage sind, die man unterwegs ist, dann kann man das sicherlich so machen, dass die Kübelpflanzen, wir sprachen ja schon davon, dass das besonders problematisch ist, weil die einen relativ hohen Wasserverbrauch haben, dass man die vielleicht ein bisschen schattiger und kühler stellt, dass sie einfach dann weniger Wasser verbrauchen in den Tagen. Dass man sie bevor man verreist einmal kräftig gießt, das vertragen die auch und auch das kann man durchaus im Sommer machen, dass man sie ein Stück weit zurückschneidet. Oft ist das auch ohnehin notwendig und wenn weniger Blätter und Triebe vorhanden sind ist die Verdunstungsrate nicht so hoch, das wird aber auch natürlich nicht immer reichen. Vor allen Dingen wenn man jetzt vielleicht zwei Wochen verreist dann wird man sich damit nicht retten können, aber dann muss möglicherweise der Nachbar oder der gute Freund her, der dann entsprechend unterstützen soll und hoffentlich das Gießen dann auch übernimmt.

00: 22:46 Werner P.

00: Was ich immer machen würde, auch wenn sich das vielleicht ein bisschen sehr kleinteilig anhört, dass man eben mit der Person, die das Gießen übernehmen soll, einmal durch den Garten geht und sich das auch genau anguckt, wo die Wasserstellen sind und vielleicht auch auf Besonderheiten hinweist und möglicherweise auch einen Zettel fertig macht und quasi so eine Art Checkliste.

00: 23:07 Gesa D.

00: Das klingt auf jeden Fall spannend und ich werde es ausprobieren. Ich habe da nämlich schon ganz wilde Geschichten erlebt mit diesem Urlaubs-Gießvertretung. Das letzte Mal, keine Sorge, ich werde keine Namen nennen, ist echt vorgekommen, dass die Person, die ich gebeten hatte zu gießen, das irgendwie nicht auf die Reihe gekriegt hat, vergessen hat, ich weiß es nicht, auf jeden Fall ist sie dann ungefähr 3 Tage bevor wir wieder gekommen sind zu uns gekommen, hat sich wahrscheinlich gedacht, Ups, alles ganz schön vertrocknet, hat dann die fast vertrockneten Pflanzen komplett unter Wasser gesetzt.

00: 23:39 Gesa D.

00: Und du kannst dir vorstellen, wie das Ergebnis war, als wir wieder gekommen sind.

00: 23:43 Werner P.

00: Nicht so sehr positiv.

00: 23:45 Gesa D.

00: Nein.

00: 23:46 Werner P.

00: Ja, eine ähnliche Erfahrung haben wir zu Hause auch mal gemacht. Schon einige Jahre her, viele Jahre her, da sind unsere Eltern ein paar Tage in Urlaub gefahren und ich bin in einer Gärtnerei aufgewachsen und mein Bruder, der ist fünf Jahre älter, der war dann damit betraut worden nach den Pflanzen zu gucken im Gewächshaus und wollte sich das möglichst leicht machen und hat einen großen Freiland-Sprenger im Gewächshaus aufgestellt und den hat er laufen lassen.

00: 24:11 Werner P.

00: Und damit hat er auch tatsächlich das gesamte Gewächshaus dann nass gemacht, aber es waren Alpenveilchen die da standen und die haben das auch nicht so sonderlich gut vertragen, insbesondere direkt im Radius, so um den Freiland-Sprenger herum war dann komplett die Erde ausgewaschen und das verteilt das, so ein Freiland-Sprenger, das Wasser natürlich nur sehr ungleichmäßig und die Eltern sind dann auch wieder in Urlaub gefahren, aber erst ein paar Jahre später als mein Bruder dann aus dem Haus war ,und ja und weil ich eben dann auch Gärtner geworden bin und das dann übernehmen konnte.

00: 24:44 Gesa D.

00: Was für eine Geschichte. Also ich werde dieses Jahr auf jeden Fall mal die beiden Tipps ausprobieren, die du gerade gegeben hast.

00: 24:52 Gesa D.

00: Ich wünsche euch auf jeden Fall jetzt erstmal einen tollen Sommer, schönen Urlaub und ganz, ganz viel Spaß beim Gärtnern, im Garten oder auch auf dem Balkon. Tschüss, macht‘s gut.

00: 25:03 Werner P.

00: Tschüss.

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