Hochbeet im Herbst

Shownotes

Feldsalat, Grünkohl, Radieschen… auch im Herbst kann man noch jede Menge Gemüse im Hochbeet anbauen. Worauf man beim Anbau achten sollte, wie du eine Erdmiete anlegen kannst und warum Wühlmäuse nicht zur Party eingeladen sind – das alles erfährst du in der neuen Podcastfolge!

Wenn du Fragen oder Anregungen hast, schreib uns gerne via Instagram, Facebook oder per Mail an podcast@compo.de

Hier findest du den passenden Flüssigdünger für das Hochbeet im Herbst: https://www.compo.de/produkte/duenger-blattpflege/kraeuter-obst-gemuese/compo-bio-hochbeetduenger

Hier findest du den Hochbeet-Aktivator: https://www.compo.de/produkte/themenwelten/bio-sortiment/compo-bio-hochbeet-aktivator

Hier gibt es einen Artikel mit 5 Tipps zum Hochbeet im Herbst: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzenpflege/krauter-obst-gemuese/hochbeet-herbst

Transkript anzeigen

00:00:04: Werner P. Eine Frage an dich, wie nennt der Eifelaner, also der Mensch aus der Eifel, wie nennt der Feldsalat?

00:00:09: Gesa D. Der Eifelaner, oha, keine Ahnung.

00:00:13: Werner P. Mausohr.

00:00:14: Gesa D. Mausohren? Ach wie süß, wegen der Form, ne? Ja klar.

00:00:17: Werner P. Wegen der Form. Genau.

00:00:19: Gesa D. Dann mache ich mir demnächst nen leckeren Mauseohren Salat, auch gut.

00:00:26: Gesa D. Hallo zusammen. Schön, dass ihr wieder dabei seid bei einer neuen Folge von Dein Fleckchen Grün. Sagt mal, wie sieht es eigentlich bei euch aus im Garten und auf dem Balkon? Ich meine der Sommer neigt sich so langsam dem Ende zu, der Herbst steht vor der Tür und ich merke so richtig, wie ich schon dabei bin, das Gartenjahr gedanklich abzuschließen, aber dabei tun sich bei mir auch immer wieder eine Menge Fragen auf. Ich bin Gesa, ich bin Journalistin und leidenschaftliche Hobby Gärtnerin, mit Betonung auf Hobby, und genau deshalb bin ich auch so froh, dass wie immer unser Gartenexperte Werner hier neben mir sitzt. Hallo Werner.

00:01:04: Werner P. Hallo Gesa.

00:01:05: Gesa D. Werner, wir wollen ja heute darüber sprechen, wie es im Spätsommer oder Herbst eigentlich mit dem Hochbeet aussieht. Das ist ja meist zum Teil schon abgeerntet, muss aber in der kalten Jahreszeit natürlich nicht leer stehen. In der heutigen Podcast Folge widmen wir uns deshalb den Fragen, was kann ich im Hochbeet im Herbst pflanzen, damit es nicht brach liegen muss und wie kann ich es auch schon auf die neue Saison vorbereiten?

00:01:31: Gesa D. Und dann starten wir doch auch gleich mal, wenn ich im Herbst, also September, Oktober, sowas, noch etwas anbauen möchte, was für Pflanzen eignen sich dafür eigentlich?

00:01:41: Werner P. Da gibt es in der Tat eine ganze Reihe an Pflanzenarten, die man dann eben auch zum Spätsommer, Frühherbst oder auch tatsächlich so im mittleren Herbst noch pflanzen kann, von daher, wenn man so sagt, das Garten abschließen, so richtig zutreffend ist das im Grunde gar nicht, zumindest wenn man so irgendwo im Flachland unterwegs ist. Im Mittelgebirge oder vielleicht auch im Osten Deutschlands ist sicherlich etwas anderes, wo man auch deutlich früher erwarten kann, dass es kälter wird, aber in vielen Gegenden kann man wirklich sagen, ist der Herbst tatsächlich auch noch eine gute Jahreszeit, um das eine oder andere anzubauen. Beispielsweise kann man noch Knoblauch pflanzen, oder Wintersteckzwiebeln, aber auch Pakchoi, also eine Kohlart, geht, Feldsalat ist ja durchaus der Klassiker, oder was man gerade so im Münsterland im Westfälischen oft auch anbaut zum Winter hin, das ist der Endiviensalat, den insbesondere auch die ältere Generation ganz oft dann zum Winter eben angebaut hat und nicht zu vergessen natürlich die ganz großen Klassiker des Herbstes und des Winters; Rosenkohl und Grünkohl.

00:02:40: Gesa D. Ja, Grünkohl ist doch bei euch hier in Münster auch so ein Klassiker, oder?

00:02:43: Werner P. Jaja, das ist natürlich in der Tat so, nach Norden hin auch, und man spricht ja auch mitunter beim Grünkohl von der Norddeutschen Palme, weil eben sich manchmal ein bisschen palmenartig aufbaut.

00:02:53: Werner P. Da muss man natürlich ein bisschen überlegen, ob man Rosenkohl und Grünkohl mit ins Hochbeet setzt, weil das ja schon Pflanzenarten sind, die ziemlich viel Platz benötigen und natürlich dann das Hochbeet auch direkt füllen würden, wenn man eben mit diesen beiden sehr kräftig wachsenden Kohlarten starten würde.

00:03:10: Gesa D. Aber kann man die auch noch aussäen oder musst du dann schon die Pflänzchen einsetzen?

00:03:14: Werner P. Zum Aussäen ist es auf jeden Fall zu spät, gar keine Frage, das hätte man dann irgendwann im Frühsommer machen müssen, aber ganz oft ist das so in Gartencentern, in Baumarkt-Gartencenter auch, dass man nochmal Jungpflanzen findet, und da spricht wirklich nichts dagegen, die auch irgendwann im September oder auch Anfang Oktober noch zu pflanzen, weil erfahrungsgemäß hat man meistens sehr milde Herbstmonate und dann ist tatsächlich auch noch ein erheblicher Zuwachs zu verzeichnen.

00:03:42: Gesa D. Aber wie du sagst, da braucht man Platz für ne? Ich meine wenn du Grünkohl kochen willst, dann brauchst du einen riesen Berg an Blättern die dann zusammenschnurren.

00:03:50: Werner P. Ja genau, man sagt ja immer das ganze Feld beit, das ist beim Grünkohl sehr ausgeprägt, beim Spinat ja auch, ist jetzt nicht das Thema, aber es gibt ja so einige Gemüsearten, die dann wirklich unglaublich viel von ihrem Volumen verlieren.

00:04:02: Werner P. Aber wie gesagt, also wenn man Jungpflanzen ergattern kann, kaufen kann, dann kann man auch dann zum Herbst hin damit noch starten.

00:04:11: Werner P. Die Pflanzen werden dann vielleicht nicht ganz so groß, aber zumindest doch wirklich so groß, dass man sie dann auch ernten kann und dass es sich auch in dem Sinne lohnt. Und vielleicht auch ne andere Erfahrung dazu, mit eben Kohlarten; in Frankreich in der Bretagne wird ja unglaublich viel Blumenkohl angebaut, die pflanzen im Oktober und ernten im Februar, heißt also, das funktioniert auch.

00:04:34: Werner P. Da ist natürlich sehr maritimes Klima, keine Frage, aber will damit sagen, man kann es auf jeden Fall angehen, das Hochbeet entsprechend dann auch noch mal zu bepflanzen.

00:04:43: Gesa D. Und wie ist das mit so Wurzelgemüse zum Beispiel?

00:04:46: Werner P. Wurzelgemüse, das wäre ja beispielsweise die Pastinake oder Petersilienwurzel, Möhre, Sellerie oder Porree, das wäre zum Herbst hin zu spät, wenn man das dann also noch säen würde oder pflanzen würde, da würde nicht mehr viel bei rauskommen, da muss man deutlich früher mit starten, weil das sind schon auch Gemüsearten, die ziemlich lange brauchen, bis sie dann die entsprechende Größe erreicht haben, also irgendwie Saat im Juni, das wäre dann erforderlich. Was aber noch gut geht, das sind Radieschen.

00:05:14: Gesa D. Ach was, Radieschen?

00:05:15: Werner P. Radieschen werden auch gesät und damit kann man durchaus auch zum Herbst nochmal starten. Die sind da deutlich schnellwüchsiger, dass man dann auch tatsächlich diese Radieschenknollen dann auch bei Zeiten ernten kann, das geht also gut.

00:05:26: Gesa D. Och, das ist ja schön. Und falls ihr jetzt nicht mitgeschrieben habt oder denkt, es ging mir alles viel zu schnell, es gibt einen Ratgeberbeitrag ‚Gemüseanbau im Winter‘ auf der COMPO Website und da findet ihr eine Übersicht über alle Wintergemüsearten für die Pflanzung im Garten oder auch im Hochbeet.

00:05:45: Gesa D. Jetzt waren wir bei Gemüse. Wie sieht es denn mit Blumen aus, gibt es irgendwelche Blumen, die sich auch über den Winter halten?

00:05:51: Werner P. Das klassische Stiefmütterchen natürlich, Hornveilchen, also alles was so diese Veilchenarten betrifft, die kann man natürlich wunderbar pflanzen, das ist dann auch wirklich optisch ein schöner Leckerbissen den man im Garten hat und was sicherlich dann auch interessant ist, es ist wirklich ne Pflanzenart, wenn man dann die Pflanzen kauft, die sind nicht so kostspielig, weil man würde sie dann irgendwann im September / Oktober einpflanzen und sehr wahrscheinlich dann im März / April wieder aus dem Hochbeet herausnehmen und, ja, dem Kompost zuführen, aber man hat dann zumindest über die Monate hinweg einen optischen Leckerbissen.

00:06:27: Gesa D. Sind die denn mehrjährig? Kann man die auch dann wieder woanders einpflanzen?

00:06:29: Werner P. Direkt mehrjährig sind die nicht, die würden aussamen und dann ist es tatsächlich so, dass zum nächsten Jahr hin eben kleine neue Hornveilchen zustande kommen, also wenn man sie einmal hat, blieben sie, aber das ist dann immer eine neue Pflanze.

00:06:43: Gesa D. Ach, aber das ist doch eigentlich total schön. Dann hast du überall noch mal so kleine Farbkleckse drin, über das Jahr verteilt. Das ist eine super Idee, ich glaube das probiere ich mal aus.

00:06:45: Werner P. Das ist im Grunde ganz schön.

00:06:52: Werner P. Das funktioniert auch tatsächlich so mit dem selbst aussehen ganz gut, ich kenne das bei uns auf der Terrasse, da hatte ich auch dann Hornveilchen gepflanzt so in Gefäße, die sind dann ausgesamt und jetzt kommen so, die Terrasse ist so aus Ziegelsteinen gelegt, mit Fugen, und dann kommen die teilweise dann aus den Fugen heraus und dann lasse ich sie natürlich wachsen, weil das einfach dann ganz witzig aussieht.

00:07:11: Gesa D. Ach wie schön.

00:07:14: Gesa D. Ach, ich liebe die eh. Das ist immer so schön mit den vielen bunten Farben. Aber kommen wir nochmal zurück zu dem Gemüse. Wenn ich Gemüse ins Hochbeet pflanzen möchte im Herbst, muss ich da irgendwas beachten oder kann ich da einfach so drauflos pflanzen?

00:07:26: Werner P. Na, so ganz einfach drauflos pflanzen, das solltest du besser nicht, weil natürlich über die Monate, Frühjahr und Sommer, eine ganze Menge im Hochbeet stattgefunden hat. Man hat sicherlich gepflanzt und auch geerntet und was natürlich im Erdreich stattgefunden hat, dass einfach eine Umsetzungsprozess auch erfolgt ist.

00:07:44: Werner P. Die Mikroorganismen, die im Boden drin stecken, die haben auf jeden Fall bei den sommerlichen Temperaturen, bei der Feuchtigkeit, die dann auch im Boden vorhanden ist, einen gewissen Zersetzungsprozess eingeleitet.

00:07:55: Werner P. Das bedeutet, ist ja normaler Gang der Dinge, aber das bedeutet, dass das Volumen der Erde ein bisschen nachgegeben hat und dann ist es einfach erforderlich, die Erde aufzufüllen, dass man einfach wieder ein volles Hochbeet hat und dann fällt auch das Pflanzen leichter.

00:08:10: Gesa D. Die sackt sozusagen in sich zusammen einfach ein bisschen.

00:08:12: Werner P. Ja, gibt so ein bisschen nach. Und ja, das ist aber ein ganz normaler Ablauf, der da stattfindet.

00:08:18: Gesa D. Sind denn da dann noch genug Nährstoffe drin?

00:08:20: Werner P. Da sind, ein bisschen was an Nährstoffen ist da noch drin, am Düngen geht kein Weg vorbei. Was ich aber unbedingt empfehle, zum Herbst hin einen Flüssigdünger zu verwenden.

00:08:32: Gesa D. Warum?

00:08:33: Werner P. Flüssigdünger ist ja sofort pflanzenverfügbar und das ist auch das, was zum Herbst hin wichtig ist, weil irgendwann im Oktober, im November geht ja die Temperatur dann deutlich zurück und eben bei sehr niedriger Temperatur nimmt die Pflanze keine Nährstoffe mehr auf. Bei Temperaturen über 10 Grad ist das alles noch OK, aber wenn es dann kühler wird, nimmt sie keine Nährstoffe mehr auf, von daher ist so Flüssigdünger wichtig, der ist sofort verfügbar und dass die Pflanze dann irgendwann im Herbst noch diese Nährstoffe ja aufnehmen kann und auch so in ihren in Stoffwechsel einbauen kann.

00:09:06: Gesa D. Ja, das stimmt.

00:09:07: Gesa D. Ich habe schon öfter gesehen, dass Menschen auch sich so eine Art Abdeckung, wie so ein Zelt oder so, oben aufs Hochbeet setzen im Winter, ist das nötig?

00:09:17: Werner P. Nötig? Jein. Das hat natürlich zwei Vorteile, wenn man so eine Abdeckung hat; einerseits ist es da drunter auf jeden Fall wärmer, das ist ja so eine Art Gewächshauseffekt, der zustande kommt wie in einem Glasgewächshaus auch, weil die Temperatur ist deutlich höher, wenn es vielleicht irgendwann im Oktober oder Anfang November mal den ersten Nachtfrost gibt, kann eben diese Abdeckung auch dafür reichen, diesen Frost abzuhalten. Und auch das ist ja im Herbst nicht ungewöhnlich, dass man vielleicht mal Wochen mit sehr vielen Niederschlägen hat, was den Pflanzen dann gar nicht mehr gut bekommt, und dann würde man auch diese Niederschläge damit abhalten können.

00:09:53: Werner P. Muss man natürlich immer ein bisschen den Blick auf das Hochbeet richten. Ja, damit man rechtzeitig aufsetzt und auch wieder abnimmt. Was auch wichtig ist, wenn man mit dieser Abdeckung arbeitet, dass man schon darauf achtet, einen guten Luftaustausch zu erreichen und von daher ist es dann notwendig, entweder diese Abdeckung komplett abzunehmen oder zumindest so anzuheben, dass dann einfach frische Luft wieder ja auf die Pflanzen einwirken kann.

00:10:19: Gesa D. Ja, im Grunde wie im Gewächshaus auch ne? Da muss man sich dann schon ein bisschen drum kümmern.

00:10:22: Werner P. Ja, ganz genau.

00:10:25: Gesa D. Du, ich habe neulich ein Wort gehört im Zusammenhang mit Hochbeet, und ich fand es so witzig. Vielleicht kannst du da nochmal ein paar Worte zu sagen, es geht um die Erdmiete. Erdmiete. Ich hab es gehört, ich hab echt gedacht, was ist das denn?

00:10:40: Gesa D. Erklär uns bitte. Was ist eine Erdmiete?

00:10:43: Werner P. Eine Erdmiete ist super, muss man sagen. Das ist einfach eine kostenlose Möglichkeit, seine Gemüsearten den Winter über frisch zu halten. Ist eine uralte Geschichte und selbst professionelle Gemüsebauern, so in der Soester Börde, ist ja gar nicht so weit von Münster entfernt, selbst die machen das, sie machen jetzt keine direkte Erdmiete, machen aber auch eine Miete bisschen anders von der Technik her, aber das ist ne perfekte Möglichkeit und zwar eben auch das Hochbeet als Erdmiete zu nutzen und das würde man dann so durchführen, dass man quasi ja so ein kleines Loch oder kleines Loch gräbt, ein Loch gräbt, wo man dann eben das Gemüse einlegt und ideal für diese Erdmiete an Gemüsearten wären beispielsweise Karotten, Sellerie, viele Kohlarten, alles das, was ein bisschen gröber ist und wo man sowieso, auch wenn man das Gemüse verarbeiteten Teil von abschneidet, weil sie einfach die äußeren Blätter sind, die dann auch nicht ganz so lecker sind.

00:11:38: Gesa D. Aber das heißt, du verbuddelst das Gemüse im Hochbeet und du mietest sozusagen bei deinem Hochbeet, nein, bei der Erde einen Stauraum, oder wie setzt sich das zusammen?

00:11:49: Werner P. So kann man das sagen, genau.

00:11:50: Werner P. Und ein Hochbeet ist deswegen perfekt dafür geeignet, weil, wenn ich das Hochbeet angelegt habe, dann macht man es ja idealerweise so, dass von unten Netz eingebaut wird, um die Wühlmäuse fernzuhalten.

00:12:02: Werner P. Das ist auch wichtig, dass man das tut, weil ansonsten würde würden alle Wühlmausfamilien der Umgebung sagen, das ist ja ein reizender Gartenbesitzer, der hat uns jetzt dann Lebensmittel-Reservoir angelegt, das muss man natürlich gucken, dass das nicht von Wühlmäusen dann ja, aufgefressen wird. Von daher ist so ein Hochbeet dafür wirklich gut geeignet. Das Gemüse wird eingelegt, dann wird oben Erde aufgebracht und dann ist das perfekt da untergebracht, bis es dann so weit in den Boden rein friert und das Gemüse kaputt frieren würde, da muss tatsächlich eine ganze Menge passieren, weil Erde einfach sehr gut isoliert.

00:12:40: Gesa D. Aber nochmal zurück zu der Wühlmaus-Party, ne? Kommen nicht von oben dann auch rein wenn die das riechen?

00:12:46: Werner P. Die würden auch von oben kommen, aber eben auch von unten kommen. Also von unten haben wir ja schon das Netz und von oben sollte man tatsächlich auch noch mal so einen Wühlmausschutz auflegen.

00:12:54: Gesa D. So eine Art Deckel.

00:12:56: Werner P. Ja, so ein Deckel. Es darf nicht ganz dicht sein, weil die Feuchtigkeit soll weiterhin natürlich so in die Erde eindringen können.

00:13:02: Gesa D. Aber ist das denn auch so ne ganz alte Methode? Wurde das früher ganz regulär benutzt?

00:13:06: Werner P. Das wurde früher ganz regulär genutzt, dass man eben seine Kohlgemüsearten, die man ja früher wirklich in großem Umfang angebaut hat, dass die dann im Rahmen einer solchen Erdmiete, ja, gelagert worden sind.

00:13:20: Gesa D. Ist ja eigentlich total schlau ne? Ich wundere mich total, dass das nicht viel mehr gemacht wird. Wobei du sagst ja, es gibt Landwirte und Landwirtinnen die das noch machen.

00:13:28: Werner P. Ja, so Gemüsebauern, da ist das durchaus gängige Praxis. Es macht natürlich ein kleines bisschen Arbeit, keine Frage, aber dafür ist es kostenlos.

00:13:36: Gesa D. Ja, und ich meine, wenn du sonst keinen Platz hast. Ich habe dieses Jahr ganz viele Kartoffeln angepflanzt und habe auch schon überlegt, wo tue ich die denn überhaupt hin über den Winter, wenn ich die geerntet hab.

00:13:46: Gesa D. Ich werde eine Erdmiete testen.

00:13:49: Werner P. Ja, das geht auf jeden Fall gut. Und was dann natürlich, eben diese Feuchtigkeit spielt eine gewisse Rolle, die Temperatur spielt eine gewisse Rolle und natürlich auch die Dunkelheit in dieser Erdemiete, weil gerade weil du jetzt Kartoffeln angesprochen hattest, die müssen ja dunkel aufbewahrt werden, damit die einfach nicht auskeimen und damit sich auch nicht das Chlorophyll bildet, was das ganze ja dann nachher auch ungenießbar machen würde.

00:14:11: Gesa D. Aber wieviel Erde muss dann oben drauf sein? Als Deckel sag ich jetzt mal.

00:14:15: Werner P. Ja, das sollten schon 20, 30, 40 Zentimeter sein. Jetzt irgendwo im Rheinland, wo erfahrungsgemäß die Fröste nicht so arg sind, reichen 20 Zentimeter. Wenn ich jetzt in Richtung Sauerland unterwegs wäre, dann sollten es schon 40 Zentimeter sein.

00:14:28: Gesa D. OK, spannendes Thema, finde ich super.

00:14:32: Gesa D. Aber jetzt nochmal die Frage, was mache ich denn, wenn ich die Herbstpflanzung jetzt verpasst habe oder auch keine Zeit oder Lust dazu habe, eine Erdmiete brauche ich auch nicht. Was mache ich denn dann mit meinem Hochbeet, kann ich das einfach so brach liegen lassen?

00:14:46: Werner P. Das sollte man nicht tun.

00:14:47: Gesa D. Warum?

00:14:48: Werner P. Weil natürlich ganz viel Laub auch unterwegs ist, es sind möglicherweise auch Kastanien oder Eicheln oder so etwas unterwegs. Und das ist irgendwie alles ganz schön, aber wenn die jetzt im Hochbeet landen, wird man sicherlich im nächsten Jahr sehr umfangreich damit rechnen müssen, dass dann eben so Eichensämlinge oder kleine Kastanien oder Walnüsse oder sowas aufgehen.

00:15:08: Werner P. Das ist ja irgendwie auch ganz nett, aber eigentlich auch nicht Zweck des Hochbeetes, da so ein Jungpflanzen Areal zu schaffen. Man sollte, das wäre mein Vorschlag an der Stelle, so eine Gewebefolie über das Hochbeet drüberlegen. Gewebefolie heißt; die ist nicht wasserdicht sondern wasserdurchlässig, das soll sie auch sein, weil Wasser darf ja ruhig rein damit einfach das Hochbeet auch den Winter über nicht austrocknet. Aber gleichzeitig ist das ein Schutz dafür, dass Laub oder eben was ich sagte, Kastanien, Eicheln & co. nicht in das Hochbeet einfallen können und was man dadurch natürlich auch vermeidet, dass Eichhörnchen dort ihre Verstecke anlegen. Das ist alles ganz süß, aber eigentlich ist das Hochbeet zu schade dafür, das sollen sie lieber an einer anderen Stelle dann machen. Das wäre also wichtig, dass man es da ein bisschen schützt und damit einfach dann diese äußeren Einflüsse zum Teil zumindest zurückgehalten werden.

00:16:00: Werner P. Und im Laufe des Winters kann man natürlich dann auch irgendwann rangehen, das Hochbeet dann fürs nächste Jahr wieder zu ertüchtigen, dass man dann vielleicht noch alte Wurzeln da drin hat, die man dann entfernt und was man sicherlich dann auch zum Ende des Winters machen kann, dass so ein Hochbeetaktivator ausgebracht wird, dass dann im nächsten Frühjahr, wenn es dann wärmer wird, das Hochbeet dann auch schon parat ist und dass man dann auch direkt mit den nächsten Gemüsearten wieder starten kann.

00:16:27: Gesa D. Das heißt, wenn man das so macht, muss man im Frühjahr dann gar nicht groß anfangen, nochmal den Boden anzureichern oder irgendwas zu machen. Da kannst du dann direkt lospflanzen.

00:16:35: Werner P. Da kann man mehr oder weniger direkt loslegen, vielleicht auch noch ein bisschen Erde auffüllen. Das kann natürlich sein, dass auch über die Herbst- und Wintermonate noch n bisschen gesetzt hat, aber dann kann es im Grunde auch direkt losgehen und tatsächlich, so irgendwie hat das ja auch n bisschen was, dann kann man diese Gewebefolie, was ich sagte, kann man abnehmen und dann ist das im Grunde schon gut vorbereitet.

00:16:55: Gesa D. Die kann man ja auch wiederverwenden. Die nimmst du dann einfach im nächsten Jahr wieder.

00:16:56: Werner P. Auf jeden Fall.

00:16:58: Werner P. Das ist jetzt nichts, was jetzt nur einmalig verwendet werden kann und bei so einer Folie ist das sogar wirklich gut möglich. Im Winter leidet die auch nicht so, weil der Lichteinfluss auch nicht so groß ist. Sonst hat man das ja oft bei Kunststoffen, dass die dann zerbröseln, das ist nicht zu befürchten.

00:17:14: Gesa D. Wie ist denn das eigentlich bei dir? Ich weiß, dass du einen riesigen Garten hast, aber hast du auch ein Hochbeet?

00:17:19: Werner P. Ein Hochbeet habe ich nicht, ich hab ja den Luxus, dass ich so ein altes kleines Gewächshaus nutzen kann und da stelle ich tatsächlich vieles unter. Und wenn es dann im Winter irgendwie mal arg kalt wird, dass sich dann das abdecke mit Gewebematerialien und dann, wenn der Frost vorüber ist, dass sich das wieder abnehme, das hat natürlich dann ja schon viele Vorteile, das ist nicht geheizt im Winter, aber zumindest sehr geschützt und dann ja, betreibe ich meinen kleinen Gartenbau im Winter immer ein Stück weit weiter.

00:17:50: Gesa D. Werner, es war mal wieder ein Fest mit dir zu sprechen und ich habe so viel gelernt. Ich bin ja selbst sozusagen auch in meiner ersten Hochbeet Saison und da waren diese ganzen Tipps super wertvoll. Ich werde auf jeden Fall natürlich die Erdmiete testen und dann werde ich glaube ich mal starten diesen Herbst mit Hornveilchen und Feldsalat. Ich glaube, da kann man nicht viel falsch machen und es sieht schön aus.

00:18:14: Werner P. Feldsalat ist natürlich auch eine ganz klassische Gemüseart zum Herbst und Winter hin und Feldsalat, eine Frage an dich: Wie nennt der Eifelaner, also der Mensch aus der Eifel, wie nennt der Feldsalat?

00:18:26: Gesa D. Der Eifelaner? OHA, keine Ahnung.

00:18:30: Werner P. Mausohr

00:18:31: Gesa D. Mausohren? Och wie süß. Wegen der Form, ne? Ja klar.

00:18:34: Werner P. Wegen der Form, genau.

00:18:36: Gesa D. Dann mache ich mir demnächst nen leckeren Mauseohren Salat, auch gut. Ich hoffe ihr habt auch ganz ganz viele wertvolle Tipps von Werner mitgenommen und könnt die direkt in Eurem Garten oder auf dem Balkon umsetzen. Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Spaß dabei und sage Tschüss, bis zum nächsten Mal.

00:18:53: Werner P. Tschüss.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.