Freiluftwohnzimmer anlegen - mach's dir gemütlich!
Shownotes
Wenn die Temperaturen steigen, verlagert sich unser Leben allmählich nach draußen. Statt auf dem Sofa liegen wir nun auf einer Decke auf dem Rasen oder auf einer Gartenliege zwischen blühenden Sommerstauden. Der Balkon oder Garten wird für ein paar Monate zu unserem persönlichen „Freiluftwohnzimmer“. Dabei kann so ein Freiluftwohnzimmer für jeden anders aussehen. Für Werner, unseren Pflanzenexperten von COMPO, ist es die Hängematte zwischen Haselnuss und Magnolie, für Amelie Fröhlich die mediterrane Wohlfühloase.
In dieser Folge erwarten dich wieder viele Tipps und tolle Inspirationen für das eigene Fleckchen Grün - egal, ob im Schatten, auf dem Balkon, im Garten oder in der prallen Sonne!
Alle Ideen und hilfreichen Pflanztipps für dein Fleckchen Grün findest du auch noch einmal hier: https://www.compo.de/ratgeber/pflanzenpflege/garten/gartenpflege/freiluft-wohnzimmer
Weitere tolle Ideen & Inspirationen für den Garten gibt es in diesem Beitrag: https://www.compo.de/gartentrends-2022
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00:00:03: Werner P. Eigentlich ist so das heimische Klima nicht wirklich ganz ideal für Rosen geeignet.
00:00:09: Amelie F. Und wir wollen doch trotzdem so gerne Rosen haben.
00:00:11: Werner P. Richtig! Wären wir irgendwie im Mittelmeerraum, würden die Rosen sich deutlich wohler fühlen!
00:00:18: Amelie F. Ich begrüße euch ganz herzlich zu einer neuen Folge vom Gartenpodcast „Dein Fleckchen Grün“. Ich bin Amelie Fröhlich, Journalistin und Moderatorin beim Radio und beim Fernsehen, und ich liebe den Sommer, die Sonne und meine Terrasse, auf der übrigens aktuell keine Rose steht – bisher. Das könnte sich nach dieser Folge nämlich ändern, um schon mal ganz kurz vorwegzugreifen, worum es heute geht. Aber dieser Gartenpodcast wäre ohne ihn nicht das, was er ist: Werner Peitzmann, der Experte hier an meiner Seite und das sage ich nicht einfach nur so, Werner stammt aus einer Gärtnereifamilie, ist gelernter Gärtner, studierter Gartenbauingenieur und seit vielen Jahren bei der Firma Compo. Werner, was ist da eigentlich genau deine Aufgabe?
00:01:00: Werner P. Ja, ich kümmere mich im Grunde um zwei Arbeitsbereiche, dass eine Thema ist das Thema Kundenschulung, wo es ganz oft um das Thema Pflanzenschutz geht, aber eben auch um Rasen, um Gartenberatung und allgemein Themen bei den Kundenschulungen und ein zweites Arbeitsgebiet ist das Thema Fachberatung, weil wir haben ganz viele Endverbraucher, die sich bei uns melden und die natürlich eine Fülle an Fragen haben, und die es dann zu beantworten gilt und da kommt ja ganz vieles vor, beispielsweise eben auch die Rose.
00:01:28: Amelie F. Ganz viele Fragen, so wie ich, ich habe auch immer ganz viele Fragen an dich. Das sollte es jetzt erstmal zu uns sein. Ich habe es ja eben schon angedeutet: Heute geht es ums Thema Rosen. Du hast es auch gerade gesagt, da denke ich ja sofort an rote Rosen als Zeichen der Liebe und du?
00:01:42: Werner P. Die roten Rosen sind mit Sicherheit auch das, was die Allermeisten kennen und wo auch ganz viele ja Gartenbesitzer oder Menschen überhaupt die Rosen mit verbinden. Aber natürlich es gibt ja ganz viele andere Farben auch und was ich auch jetzt erst aktuell gelernt habe, dass beispielsweise gelbe Rosen für eine platonische Liebe stehen. Und im Grunde hat jede Rosenfarbe, da auch eine Bedeutung. Aber das ist, glaube ich dann wirklich nur was für Insider.
00:02:07: Amelie F. Insider, die kaum einer kennt.
00:02:09: Werner P. Die kaum einer kennt, genau.
00:02:11: Amelie F. Ja, zugegeben, es fällt so ein bisschen vielleicht unter diese Kategorie „Nerdwissen“, aber Werner, du hast ja schon mal gesagt: Da bist du Experte drin. Nicht nur in Sachen Blumen und Gärtner, sondern „Nerdwissen“ machst du auch ganz gerne ab und zu.
00:02:23: Werner P. Ja mitunter, aber daneben auch in anderen Gebieten oder auf anderen Gebieten wie Wetter oder Fußball.
00:02:29: Amelie F. Okay, hier soll es jetzt aber auch um Rosen gehen. Wir steigen mal fachlich ein in das Thema. Wenn ich mir oder jemand anderem eine Freude machen möchte und eine Rose verschenken möchte, wann ist der beste Zeitpunkt dafür?
00:02:42: Werner P. Ja, da muss man natürlich gucken, ob es Schnittrosen sind oder Rosen im Topf sind. Im Grunde, das kann man schon so sagen, hat die Rose ganzjährig Saison. Sicherlich von den Rosenarten, die es so gibt, gibt es da Unterschiede, wenn man im Herbst oder im Winter Rosen kauft oder Schnittrosen kauft, dann kommen die aus einem Gewächshaus und im Sommer gibt es auch ganz viele Freilandschnittrosen, die immer noch so ein bisschen urtümlichen Charakter haben und auch sehr schön sind. Die Schnittrosen, wie gesagt, ganzjährig und Rosen im Topf oder Rosen als Pflanze das ist natürlich dann eher im Frühjahr der Fall bzw. im Herbst der Fall, dann sind es eben diese Rosenpflanzen, oder auch im Laufe des Sommers, dann sind es Rosen, die im Topf, in einem großen Topf stehen oder im Container stehen, die ie man dann eben sehr schön als Geschenk verwenden kann, die man dann aber eben auch direkt pflanzen kann eben diese Containerrosen.
00:03:33: Amelie F. und wenn ich jetzt eine Rose einpflanze, was muss ich dabei beachten?
00:03:38: Werner P. Ja, im Grunde muss man da nochmal die Frage anders stellen beziehungsweise anders beantworten. Es gibt im Grunde zwei Arten von Rosen, die man pflanzen kann. Das sind einerseits die sogenannten wurzelnackten Rosen, und das ist so der Rosentyp dem kann man eher im frühen Frühjahr einpflanzen oder auch im späten Herbst und wurzelnackt bedeutet, ja, man hat wirklich nur die Pflanze, ohne dass sein Wurzelballen vorhanden ist, sondern einfach nur ganz nackt quasi die Pflanze und das kann man wirklich auch nur sehr früh im Frühjahr oder im Herbst machen, weil das schon einigermaßen anspruchsvoll ist. Und wenn man diese wurzelnackten Pflanzen pflanzen möchte, dann wäre es wichtig, die zunächst so für 12 Stunden in einem Eimer mit Wasser da reinzustecken, dass sie sich erstmal mit Wasser vollsaugen können und sie dann entsprechend zu pflanzen. Das ist so die ganz klassische Form wie früher auch immer Rosen gepflanzt worden sind und seit einigen Jahren gibt es die sogenannten Containerrosen, und das ist dann deutlich komfortabler auch so für den Laien, der sich da dran begibt. Die kann man im Grunde immer pflanzen.
00:04:39: Amelie F. Also eine Pflanze im Topf ums nochmal deutlich zu machen.
00:04:41: Werner P. Pflanze im Topf, ganz genau wie auch andere Beet und Balkonpflanzen auch. Da ist der Topf natürlich jetzt bei der Rose deutlich größer und das kann man dann immer im Grunde pflanzen. Auch im Sommer kann man das pflanzen, das ist also da sehr unkompliziert, und da ist es natürlich auch wichtig, bevor man diese Containerrosen einpflanzt, dass sie sich auch gut mit Wasser vollsaugen konnten, damit einfach das Einwurzeln gut funktioniert.
00:05:06: Amelie F. Jetzt ist es so, würde ich mal vermuten, bei der Rose so wie bei vielen anderen Pflanzen. Wir haben schon mehrfach in den letzten Folgen darüber gesprochen: Wichtig ist wahrscheinlich Licht oder? Als Standort?
00:05:17: Werner P. Der Standort ist wirklich ganz, ganz wichtig bei Rosen. Da geht es einmal um das Thema Licht und das ist auch wie immer bei Pflanzen durch nichts anderes zu ersetzen. Und was bei Rosen zusätzlich noch wichtig ist, das ist ein luftiger Standort. Also das da ja auch immer gut Luft durchziehen kann und das ist deswegen wichtig, damit die Blätter, wenn die aufgrund einer Bewässerungsmaßnahme oder aufgrund von Regen nass geworden sind, dass die dann auch relativ rasch wieder abtrocknen können, also irgendwie so eine sehr, schattige windgeschützte Hausecke, das wäre sehr ungünstig, weil da fehlt das Licht und da fehlt dann eben auch die Luftigkeit, das muss man wirklich so sagen und wenn das wirklich der Standort wäre, müsste ich da immer dann sagen: Bitte keine Rosen pflanzen, das wird nicht erfolgreich sein dort.
00:06:03: Amelie F. Mhm in Sachen Boden Beschaffenheit muss ich da, wenn ich die wirklich in den Boden in den Garten bei mir einpflanze, irgendwas beachten.
00:06:09: Werner P. Rosen bevorzugen tatsächlich einen etwas schwereren Boden, also da darf ruhig ein gewisser Lehmanteil vorhanden sein, auch ein gewisser Tonanteil darf da sein, weil: Das sind dann solche Böden, die Wasser ganz gut speichern können und die auch Nährstoffe ganz gut speichern können. Und da fühlt sich die Rose tendenziell wesentlich wohler, als wenn das jetzt ein sehr leichter sandiger Boden beispielsweise wäre.
00:06:32: Werner P. Man würde da auch die Rosen ans Wachsen bekommen, aber das wäre schon deutlich aufwendiger und da ist man dann als Gartenbesitzer auch nochmal deutlich eher gefragt danach zu schauen, den Boden zu verbessern, beziehungsweise auch im Laufe der Zeit wird man immer dann intensiv darauf achten müssen, dass da gut mit Wasser gearbeitet wird, weil einfach Wasser relativ rasch ablaufen kann.
00:06:52: Amelie F. Und Werner, was mache ich, wenn der Boden jetzt wirklich ganz schlecht ist?
00:06:56: Werner P. Dann sollte man tatsächlich, ja auf eine ja Fertigerde zurückgreifen, beispielsweise so die SOMPO SANA® Rosenerde, die ist dann ideal auf Rosen abgestimmt. Da ist ein gewisser Tonanteil mit eingearbeiteten Nährstoffen drin, und das ist dann eine solche Erde, wo sich dann die Rosen über Jahre auch drin wohlfühlen und gut drin wachsen können. Und das ist dann auf jeden Fall immer besser, als wenn man einen ganz schlechten Boden hat und versucht da die Rosen zum Wachsen zu bringen.
00:07:21: Amelie F. Und bevor wir hier für den Podcast zusammenkommen, da bereite ich mich auch immer ein bisschen vor und weiß daher, man sollte Rosen auch nicht direkt da neu pflanzen, wo vorher schon Rosen gestanden haben, sondern erst ein paar Jahre vergehen lassen? Was hat es damit auf sich?
00:07:34: Werner P. Ja, da gibt es diesen Begriff der sogenannten Bodenmüdigkeit, das ist auch so ein interessanter Begriff, im Grunde so ähnlich wie Wurzelnackt. Bodenmüdigkeit ist so ein ganz klassischer Gartenbau-Begriff, weil einfach der Boden, wenn dort Rosen gestanden haben, sehr stark ausgelaugt ist, was eben so die Nährstoffe angeht und insgesamt ja, tut sich die Rose schwer, wenn man, so sagt man das, Rose auf Rose pflanzt. Das ist auch noch nicht endgültig erforscht, woran das liegt, dass dann eben die nachfolgend gepflanzte Rose, dass sie sich da so schwertut.
00:08:05: Amelie F. Sehr interessant also.
00:08:07: Werner P. Ja, muss man wirklich auch so sagen, da ist die Gartenbauwissenschaft auch noch nicht ganz bis zum Ende vorgedrungen, was eben diese Ursache der Bodenmüdigkeit ist. Weil jetzt nur Nährstoffe kann es jetzt auch nicht sein, die könnte man ja wieder zufügen. Da muss also irgendwas anderes noch eine Rolle spielen, aber das ist tatsächlich dann immer noch die Tücke der Natur, das manchmal dann so schwierig ist.
00:08:28: Amelie F. Und gibt es denn eine Lösung, wenn ich jetzt unbedingt meine Rosen auf dem gleichen Beet anbauen möchte, weil es einfach sich so toll eignet? Meiner Meinung nach oder schön aussieht?
00:08:37: Werner P. Das kann man schon machen und zwar in der Form, dass man einfach einen Bodenaustausch vornimmt. Die vorhandene Erde ja wegnimmt und mit neuer Erde auffüllt, das ist einmal natürlich eine gewisse Portion Arbeit, aber dann würde man die nachfolgend gepflanzten Rosen auch wieder gut ans Wachsen bekommen, das kann man schon machen, auch wenn es mal ein bisschen Arbeit macht. Das geht.
00:08:54: Amelie F. Gibt es etwas beim Düngen zu beachten?
00:08:58: Werner P. Ja, Rosen brauchen natürlich schon eine ganze Menge an Nährstoffen. Einerseits geht es darum, dass sie natürlich im Frühjahr gut los wachsen können, da kommt es auf den Stickstoff drauf an. Und bei der Rose, die besticht natürlich durch ihre Blüte, dass da Kalium auch gegeben wird, also ein kaliumhaltiger Dünger mit verwendet wird. Das ist einerseits wichtig. Und bei der Auswahl des Düngers sollte man immer gucken im Frühjahr, das kann man auch so im März, April, auch im Mai noch machen, dass man da einen Langzeitdünger verwendet, der dann für 5/6 Monate seine Wirkung entfaltet und wenn, dann im Laufe des Sommers eine Düngung notwendig sein sollte, weil man das vielleicht im Frühjahr vergessen hat, dann wäre eben dieser Langzeitdünger ja nicht mehr das ideale Produkt, weil der Langzeitdünger eben diese halbjährliche Wirkung in etwa hat. Und bei zu später Düngergabe dann auch die Nährstoffversorgung noch sichergestellt wäre bis November Dezember und das wäre deutlich zu lang
00:09:57: Amelie F. Ja, absolut.
00:09:58: Werner P. Weil meistens ist das ja so, gerade in den Flachland-Regionen, dass man einen sehr milden Herbst hat und die Rose würde immer weiter wachsen, einerseits irgendwie ganz schön. Aber auf der anderen Seite…
00:10:10: Amelie F. Gefährlich, oder wenn es Frost gibt?
00:10:13: Werner P. Ja. Das ist auch oft so, dass man bei einer Rose durchaus im Dezember zu Weihnachten noch Rosen ernten könnte, eben bei einem milden Herbst. Aber wenn dann tatsächlich mal frostige Temperaturen im Januar und Februar herrschen würden und manchmal ist das ja auch der Fall, dann würden die Rosen das nicht gut vertragen, weil: Die hatten keine Möglichkeit, sich entsprechend auszuhärten. Das sagt man so also, also dass sie dann entsprechend die Winterhärte dann bekommen, und das wäre dann wirklich ein großes Problem, dass es dann bei den Rosen zu Frostschäden kommen könnte oder kommen würde. Und Ausgangspunkt war ja eben das Thema mit der Düngung, wenn dann eben im Sommer nochmal eine Düngung notwendig wäre, dann kann man das so mit einem sehr schnell wirkenden Dünger machen oder auch mit einem Flüssigdünger machen. Da kriegt man die Nährstoffversorgung auch mit sichergestellt und hat gleichzeitig dann auch ja die Sicherheit, dass es eben zu diesen Frostschäden nicht kommt.
00:11:06: Amelie F. Den Flüssigdünger den mach ich einfach zum Gießwasser dazu?
00:11:08: Werner P. Ganz genau.
00:11:10: Amelie F. Ist das denn ratsam, so eine Kombi zu machen? Zum Beispiel Langzeitdünger Anfang des Jahres und dann im Sommer noch mal den schneller wirkenden, zum Beispiel Flüssigdünger?
00:11:21: Werner P. Normalerweise würde der Langzeitdünger so weit reichen, dass der die ganze Vegetationsperiode abdeckt. Das kann mal Ausnahmefälle geben, weil natürlich jedes Jahr auch vom Witterungsverlauf anders ist, das vielleicht unter ganz besonderen Umständen dann der Dünger, den man im Frühjahr verabreicht hat, dass der schon aufgebraucht ist, weil man vielleicht immer sehr gute Wachstumsbedingungen gehabt hat. 2018 war so ein Fall, weil wir durchgehend gutes Wetter gehabt haben und eben die Nährstoffe dann auch aufgebraucht sein könnten und dann wäre das tatsächlich notwendig, ab Juli nochmal weiter flüssig zu düngen, aber ansonsten reicht der Langzeitdünger schon aus.
00:11:57: Amelie F. Also am besten ein bisschen Wetter beobachten und die Pflanze beobachten.
00:12:00: Werner P. Die Pflanzen beobachten. Man merkt das ja relativ rasch, ob die Pflanze dann munter weiter wächst einerseits und dann würde es auch an den Blättern und auch an der Blütenbildung sehen. Ja, wie sich das entwickelt. Ob die Blüten weiterhin richtig kräftig sind, die Farben noch kräftig sind, oder ob das alles nachlässt und möglicherweise die Blätter vielleicht auch nicht mehr ganz so grün sind, wie man sich das vorstellt oder wie man das ansonsten auch kennt.
00:12:21: Amelie F. Also da ist die Farbe der Blätter, die Intensität des Grüns ein guter Hinweis.
00:12:27: Werner P. Ein richtig dunkles Grün, das deutet immer darauf hin, dass ausreichend Nährstoffe vorhanden sind und dass man an dieser Stelle erstmal weiter nichts machen muss. Wenn die Blätter dann nur noch so mittelgrün sind oder hellgrün sind, dann ist das ein ganz sicheres Indiz dafür, dass es mit den Nährstoffen zu Ende geht.
00:12:44: Amelie F. Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Thema: dem Rückschnitt. Wann mache ich den am besten?
00:12:49: Werner P. Rückschnitt im Grunde in zwei Schritten: Und zwar sollte man das einerseits machen so zum Herbst hin, damit der Garten einigermaßen aufgeräumt ist, dass man so im November kurz vorm ersten Advent so die verblühten Blüten alle rausschneidet, aber die Rose im Grunde noch so belässt, wie sie auch ist, also auch tatsächlich so die ganzen Triebe noch vorhanden sein lässt. Und den zweiten Schritt des Rückschnittes, den tätigt man dann im Frühjahr und es gibt auch so eine alte Faustregel dazu: Immer, wenn die Forsythien blühen, ist der richtige Zeitpunkt, um die Rose endgültig zurückzuschneiden.
00:13:24: Amelie F. Mhm das ist also ein kleiner Hinweis darauf, wann es losgehen kann. Was muss ich denn beim Rückschnitt im Frühjahr dann beachten?
00:13:32: Werner P. Dass man auf die richtige Länge zurückschneidet, das hört sich jetzt natürlich einfach an, aber ist gar nicht mal so einfach.
00:13:38: Amelie F. Also deiner Stimme entnehme ich, es ist nicht so einfach, genau.
00:13:41: Werner P. Ne, man muss ein bisschen zählen. Und zwar kann man an den Rosen immer ganz gut erkennen, wo die wieder austreiben möchte, das sind die sogenannten Augen. Und dann gibt es eben auch Philosophien, so von Gärtner zu Gärtner unterschiedlich, dass man sagt, man schneidet auf drei Augen zurück oder auf vier Augen zurück, dass man guckt, wieviel Austriebstellen da sind, und dann wird da entsprechend der Rückschnitt getätigt. Wenn man die Rose zu lang lässt, dann ist sie sehr Bruch gefährdet und treibt auch nicht so schön aus. Und wenn man zu tief geschnitten hat, ja, dann kommt vielleicht nur noch ein Austrieb raus und dann braucht es einige Jahre, bis die Rose sich wieder wunderbar aufgebaut hat, also von der Seite muss man da wirklich sorgfältig arbeiten und eben auf drei oder vier Augen, da kann man jetzt darüber diskutieren, dass man so das so weit zurückschneidet.
00:14:29: Amelie F. Also der Schnitt auf jeden Fall wichtig und ich mutmaße jetzt einfach mal: Wenn wir an den Schnitt gehen, ich nehme jetzt nicht nur normale Papierschere, oder?
00:14:38: Werner P. Die klassische Rosenschere. Die gibt es ja auch. Und wenn man jetzt denkt: Das ist vielleicht eine ganz teure Anschaffung – ist es im Grunde nicht. Gibt also wirklich auch gute Rosescheren und damit arbeite ich auch, die so 10, 11, 12 Euro kosten und die Investitionen, die sollte man wirklich auch tätigen, weil man damit dann einfach einen sauberen Schnitt hinbekommt und das ist ganz wichtig, einmal im Frühjahr, wenn man zurückschneidet, aber auch im Laufe des Sommers, wenn man so die verblühten Blüten rausschneidet, immer einen sauberen Schnitt hinzukriegen. Weil das einfach wichtig ist, möglichst wenig Schnittfläche zu haben, weil eine Schnittfläche potenziell auch immer eine solche Stelle ist, wo Krankheitserreger gut in die Pflanze eindringen können, und da kommt es ganz erheblich darauf an, da wirklich ganz ordentlich zu arbeiten, sauber zu arbeiten. Glatte Schnittfläche, die trocknet dann auch rasch ein. Das soll sie auch, weil dann eben auch keine weiteren Krankheitserreger eindringen können. Von daher ist die Investition der Rosenschere da auf jeden Fall eine ganz wichtige Investition.
00:15:33: Amelie F. Man tut der Rose was Gutes und sich selber auch, weil es ja auch viel einfacher ist, mit einer richtigen Schere daran zu gehen.
00:15:38: Werner P. Ist deutlich komfortabler mit einer Rosenschere zu arbeiten, als, hab ich auch schon gesehen, mit dem Küchenmesser, wo man sonst die Kartoffeln mit schält. Das geht natürlich nicht gut, oder auch in der Papierschere. Das gibt dann eher Quetschungen und kein gutes Ergebnis.
00:15:53: Amelie F. Nee, das lassen wir besser im Haus. Was wir aber mit rausholen, sind Handschuhe, oder? Wenn wir uns an die Rose wagen?
00:15:58: Werner P. Unbedingt, unbedingt! Weil das natürlich ja eine stachlige, dornige Angelegenheit ist. Und man denkt immer, das handelt sich bei Rosen um Dornen, botanisch sind es aber Stacheln.
00:16:16: Amelie F. Mhm, was ist da genau der Unterschied?
00:16:18: Werner P. Und zwar bei der Rose, wenn man so diesen Rosentrieb hat, dann kann man das ja so abbrechen ohne große Probleme und immer dann, wenn das so abzubrechen ist, dann handelt es sich um Stacheln. Und bei Dornen, dornige Pflanzen gibt es auch, wenn man da versucht abzubrechen, dann würde man wahrscheinlich den ganzen Trieb durchbrechen, das ist aber eher so eine botanische Feinheit, die ja vielleicht irgendwie ganz witzig ist zu wissen, aber es sind rein botanisch sind das Stacheln, die eben bei den Rosen auftreten.
00:16:45: Amelie F. Werner fällt das auch schon wieder unter „Nerdwissen“?
00:16:47: Werner P. Ein bisschen schon. Im Rahmen der gärtnerischen Ausbildung reitet man da natürlich ein bisschen daraufhin, aber für den Endverbraucher ist das, glaube ich, jetzt nicht so entscheidend von Bedeutung.
00:16:59: Amelie F. Eine Sache, die ja auch immer wieder auftaucht, wenn man sich mit Rosen beschäftigt, dann ist das der Begriff „veredelt“ also „veredelte Rosen“ oder auch Edel-Rosen. Was steckt dahinter?
00:17:10: Werner P. Ja, und zwar bei den Rosen ist es so, wenn man so will, sind das zwei Pflanzen. Einmal hat man die Rosenunterlage, das ist alles das, was die Wurzel beschreibt und eben den sogenannten Edelreis, was dann eben die schöne Blüte entwickelt und die Kombination aus beidem ist dann eben so die Rose, wie man sie auch pflanzt. Dass man einerseits eine sogenannte robuste Unterlage hat. Unterlage ist eben das, was dann im Boden wächst. Und der oberirdische Teil, wie gesagt, das soll eine schöne Blüte ergeben, soll nach Möglichkeit wenig krankheitsanfällig sein.
00:17:43: Amelie F. Das ist der Grund, warum man zwei Pflanzen kombiniert, oder was ist der Hintergrund?
00:17:47: Werner P. Ja, das ist einmal so diese Robustheit und man kriegt bei Wildrosen gar nicht diesen Blütencharakter hin, was ja auch eine Rose ist, ist die Hagebutte. Und ganz oft wird auf Hagebutte veredelt. Das heißt dann natürlich botanisch anders. Ich glaube, „Rosa canina“, bin ich mir nicht ganz sicher. Darauf wird veredelt, weil das einfach eine ganz robuste Pflanze ist, wo man eben sehr gut drauf veredeln kann. Aber die Hagebuttenblüte sieht ja irgendwie ganz gefällig aus, aber eher so im Außenbereich. Das würde man sich ja wahrscheinlich nicht in den Garten pflanzen. Eine Hagebutte vielleicht wenn man die Früchte ernten möchte, aber die Blüte ist ungefüllt und auch relativ klein und auch eher unscheinbar. Und die richtig schönen Rosen, die man haben möchte, das sind dann Edel-Rosen und deswegen muss man das veredeln; die beiden Dinge dann zusammenbringen. Das wird dann so ja aufeinandergesetzt und muss dann anwachsen, dass man dann einfach eine robuste Rose hat, die gut im Erdreich sich verwachsen kann. Und auf der anderen Seite im oberirdischen Teil dann die schönen Blüten hervorbringt.
00:18:51: Amelie F. Also die Hagebutte stecken wir in die Erde. Kann man das erkennen, sozusagen wo die Stelle ist, wo die beiden Pflanzen zusammengeführt worden sind.
00:19:01: Werner P. Ja, im Laufe der Zeit entwickelt sich da so ein Knubbel, das sieht an auch bei Rosen-Jungpflanzen, die man das so gekauft hat, wo dieser Knubbel ist, das ist dann die sogenannte Veredelungsstelle. Und beim Pflanzen wäre das auch wichtig, dass diese Veredelungsstelle so ein Stück weit in die Erde hineinkommt, so ein paar Zentimeter nur, weil die durchaus frostanfälliger ist als der Rest der Pflanze und auch bruchanfälliger ist. Kann man sich ja vorstellen, weil da zwei Pflanzen zusammengewachsen sind, die im Grunde an der Stelle gar nicht zusammengehören. Also da ist eine potenzielle Bruchgefahr vorhanden. Und was man auch daran erkennt, dass das im Grunde zwei Pflanzenarten sind, weil manchmal ist es so, dass aus dem unteren Teil, sich ein Trieb entwickelt, eben ein sogenannter Wildtrieb nennt sich das.
00:19:45: Amelie F. Woran erkenne ich, dass das das jetzt ein Wildtrieb ist?
00:19:48: Werner P. Man muss einfach mal die Anzahl der Blätter zählen und ideal- oder normalerweise ist es so, dass bei dem edlen Teil der Rose jedes Blatt oder hier ja Gesamtblatt sage ich das mal so, jedes Gesamtblatt aus fünf Einzelblättern besteht und bei den Wildtrieben sind das in aller Regel sieben Einzelblätter, die dann zustande kommen und wenn man dann sieht, das sieht ja irgendwie ein bisschen ungewöhnlich aus, da sind sehr viele Einzelblätter vorhanden, eben sieben, dann weiß man, das handelt sich da um den Wildtrieb und das wäre dann auch wichtig, da zur Rosenschere zu greifen, um diesen Wildtrieb herauszuschneiden., damit die Pflanzen einfach wenig Energie reinpulvert. Dieser Wildtrieb kommt ja nicht wirklich zurück, und wenn überhaupt wäre das dann eben diese Hagebuttenblüte, die man ja gar nicht haben möchte.
00:20:37: Amelie F. Ich merke: Bei Rosen sollte man öfter mal nachzählen, du hast ja schon das zweite Mal gesagt: nachzählen.
00:20:42: Werner P. Ja, das ist in der Tat so, weil eben diese Wildtriebe sich gerne entwickeln, und die sollte man wirklich ganz schnell rausschneiden. Man kann das aber auch daran erkennen, dass diese Wildtriebe unglaublich schnell wachsend sind, weil da einfach ganz viel Energie, Wuchsenergie, hinter steckt.
00:20:59: Werner P. Und wenn das so auffällt, dass sie so ganz schnell senkrecht nach oben wachsen, dann sollte man da wirklich sehr genau hingucken, weil das mit ganz großer Wahrscheinlichkeit eben diese Wildtriebe sind.
00:21:10: Amelie F. Die Zusammenführung dieser beiden Pflanzen macht man, hast du eben gesagt, damit die Pflanze robuster ist. Ist es denn dann tatsächlich auch so, dass so eine Edel-Rose weniger anfällig ist für Krankheiten?
00:21:19: Werner P. Ja, in aller Regel schon. Man arbeitet da zumindest auch weiter dran an einer hohen Widerstandsfähigkeit, weil das muss man natürlich auch sagen: Eine Rose ist tatsächlich nicht ganz ohne, was Krankheitsanfälligkeit angeht. Und eigentlich ist so das heimische Klima nicht wirklich ganz ideal für Rosen geeignet.
00:21:39: Amelie F. Und wir wollen doch trotzdem so gerne Rosen haben.
00:21:42: Werner P. Richtig, im Mittelmeerraum würden Rosen sich deutlich wohler fühlen, gar keine Frage, weil das Wetter da einfach „rosengünstiger“ ist.
00:21:50: Amelie F. Hast du denn deinen Tipp, also worauf man achten kann, damit man eine möglichst gute Rose hat, eine gute Qualität?
00:21:57: Werner P. Es gibt zertifizierte Rosen, da ist dann ein Etikett vorhanden, da steht A D R drauf.
00:22:04: Amelie F. Heißt was?
00:22:06: Werner P. Das heißt Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, schwieriges Wort.
00:22:11: Amelie F. Also wir haben ja heute auf jeden Fall ein paar Fachbegriffe parat.
00:22:15: Werner P. Und zwar, das ist aber wichtig es gibt ja in Deutschland eine ganze Reihe sehr renommierter Rosenzüchter. In aller Regel sind die in Schleswig-Holstein beheimatet.
00:22:24: Werner P. Und die züchten wirklich sehr intensiv und prüfen diese Rosen auch unter ganz unterschiedlichen klimatischen Bedingungen innerhalb von Deutschland, weil da haben wir ja auch große Unterschiede, ob das irgendwo in Ostdeutschland ist, in Sachsen ist das Klima anders als im Münsterland, in Schleswig-Holstein nochmal anders als in Stuttgart oder in München. Und diese Rosenneuheiten werden eben an unterschiedlichen Standorten geprüft. Natürlich was die Blühleistung angeht, aber eben auch, was die Krankheitsanfälligkeit angeht. Um da einfach zu gucken, wie die mit den unterschiedlichen Bedingungen zurechtkommen. Ja, das wird dann einfach geguckt an ganz vielen Standorten, um dann einfach die Rosenneuheiten herauszuarbeiten, die von sich aus auch möglichst robust sind.
00:23:11: Amelie F. Jetzt gehen wir aber mal trotzdem davon aus, Worst Case, meine Rose, die hat es erwischt: Pilzbefall – zuallererst: Woran erkenne ich das überhaupt? Dass die jetzt mit einem Pilz befallen ist.
00:23:24: Werner P. Die Hauptkrankheit bei Rosen das ist ja der sogenannte Sternrußtau, eine Pilzkrankheit, die auch ausschließlich an Rosen vorkommt und das kann man ganz leicht daran erkennen, dass sich dann so bräunlich-schwarze Flecken entwickeln auf den Rosenblättern, die auch ziemlich rasch sich ausbreiten und grösser werden.
00:23:42: Amelie F. Es ist gar nicht zu übersehen.
00:23:43: Werner P. Es ist nicht zu übersehen. Da bilden sich einmal diese braun-schwarzen Flecken und was zeitgleich auch noch zu beobachten ist, dass die Blätter sich so gelb färben, weil der Pilz, der auf den Blättern vorhanden ist, der braucht natürlich auch Nahrung und zieht dann die Nahrung aus den Blättern quasi heraus. Deswegen kommt es dann zu der Gelbfärbung, weil einfach dann in den Blättern auch ein gewisser Nährstoffmangel vorliegt, weil eben dieser Pilz die Nährstoffe aufgebraucht hat. Wenn man das nicht weiter beachtet oder behandelt, sag ich mal so, dann passiert das relativ rasch sogar, dass dann die Blätter abfallen und das dann je nach Witterung kann das also irgendwann im Juli oder August dann auch so der Fall sein, dass dann nur noch einzelne Stiele dastehen. Die Blätter sind alle abgefallen.
00:24:29: Amelie F. Also überlebt dasdie Pflanze denn oder war es das dann im schlimmsten Fall?
00:24:34: Werner P. Hm, ja normalerweise überlebt die Pflanze das schon, aber es ist natürlich nicht das, was man sich vorstellt, dass dann irgendwann im Laufe des Sommers die Rose ohne Blätter dasteht.
00:24:42: Amelie F. Auf keinen Fall!
00:24:43: Werner P. Also, dann würde man tatsächlich ein bisschen was machen müssen, dass einfach dann dieser Sternrußtau nicht so stark um sich greift.
00:24:51: Amelie F. Gibt es sonst noch was, was Rosen häufig zu schaffen macht?
00:24:56: Werner P. Den ganz klassischen Echten Mehltau. Eben dieser weiße Belag, der sich dann in aller Regel auf der Oberseite der Blätter niederschlägt und dann auch nicht ganz so krass daherkommt wie der Sternrußtau, aber natürlich die Rose relativ unansehnlich werden lässt.
00:25:14: Amelie F. Absolut hatte ich auch schon bei Hortensien, die werden davon auch befallen.
00:25:17: Werner P. Ja, und was bei Rosen auch noch dazukommt, ist so Botrytis, Grauschimmel, und das ist immer das Problem. Diese Krankheiten, die wir jetzt gerade genannt hatten, die sind alle sehr feuchtigkeitsliebend und wenn man wirklich so einen ganz feucht-kühlen Sommer hat, dann wird man nicht umhin kommen, auch die Rosen entsprechend zu schützen, weil einfach dann diese Krankheiten ja ganz stark um sich greifen.
00:25:40: Amelie F. Wir hoffen natürlich nicht, dass dieser Sommer total feucht wird, ich jedenfalls nicht, aber trotzdem: Lass uns mal besprechen: Was mach ich denn dann am besten? Also wie schütze ich meine Pflanzen bestmöglich?
00:25:52: Werner P. Im Grunde sind es zwei Ansätze und zwar einerseits so, was die gesamte Rosenpflege betrifft; wir hatten schon über das Thema „Düngung“ gesprochen, das ist wirklich wichtig, auf eine gute Nährstoffversorgung zu achten, weil wenn die Rose gut mit Nährstoffen ausgestattet ist, hat es der Pilz immer schwerer, dort Fuß zu fassen. Ein zweites, wo man auch bei der Pflege drauf achten sollte: das Wässern. Und zwar so zu verbessern, dass die Blätter möglichst trocken bleiben. Ganz viele machen das ja so, dass dann über Kopf gewässert wird, wieder so ein Begriff aus der Gartenbauwelt also kann man sich ja vorstellen, irgendwie mit einer Brause das darüber gegossen wird und das mögen die Rosen nicht wirklich gerne, weil dann die Blätter einfach nass werden und der Pilz wunderbar Fuß fassen kann und da wäre es besser, vielleicht eine Tröpfchenbewässerung zu haben oder wenn man anders wässern muss, dass man das über den Boden macht und dafür Sorge trägt, dass die Blätter einfach trocken bleiben. Da würde man schon eine ganze Menge mit ausrichten, dass einfach die Pilzanfälligkeit nicht so ausgeprägt ist.
00:26:53: Amelie F. Ich glaub, das mit dem Gießen, das ist generell ja immer gut, es einfach von unten zu machen, nicht von oben schon alleine, wenn es super heiß ist, dann können die Blätter ja auch einfach verbrennen, ne?
00:27:01: Werner P. Das kommt noch hinzu, ja!
00:27:03: Amelie F. Und dann wahrscheinlich schön luftig stellen, das hattest du eben auch schon mal gesagt, ne?
00:27:08: Werner P. Also vom Standort her wäre das wichtig, einmal bei aus gepflanzten Rosen von vornherein darauf zu achten, dass da der Standort wirklich luftig ist und das hattest du ja auch gesagt, kann ja auch Rosen so auf dem Balkon auf der Terrasse haben in einem großen Kübel. Da ist dieses mit der Luftigkeit natürlich deutlich eher gewährleistet, aber auch da ist nach einem Standort zu gucken. Vielleicht kann man den Kübel dann auch ein bisschen verrücken, wo es dann möglichst sonnig ist und luftig ist, dass einfach die Blätter möglichst rasch abtrocknen.
00:27:35: Amelie F. Und wenn das jetzt mit dem Vorbeugen trotzdem nicht geklappt hat und der Pilz ist schon da was mach ich dann?
00:27:40: Werner P. Dann wird man zu sogenannten Fungiziden greifen müssen- Pilzbekämpfungsmitteln - und würde dann entsprechend die Rosen damit behandeln.
00:27:50: Amelie F. Kannst du einmal sagen, wie ich so ein Pflanzenschutzmittel dann am besten anwende?
00:27:54: Werner P. Ja, vielleicht muss man da tatsächlich an der Stelle noch ein bisschen weiter ausholen, weil wir eben auch darüber gesprochen hatten, dass Rosen durchaus anfällig sind, was eben Pilzkrankheiten angeht. Einmal wichtig, wenn man eben das auch so machen möchte, dass man sehr frühzeitig daran denkt, dass Pilzbekämpfungsmittel zum Einsatz zu bringen. Und zwar, das ist dann auch der offizielle Begriff dazu, bei so genannter Befallsgefahr. Und Befallsgefahr, das wäre eben dann so diese feucht-warme Witterung, wenn man weiß, da steht jetzt eben so eine Witterungsphase an, wo es irgendwie um die 20 Grad hat, häufig Nieselregen hat, dann wäre es einfach wichtig, in einer trockenen Phase mit dem Pilzbekämpfungsmittel schon mal zu arbeiten, einfach um der Pflanze einen Schutz zu geben, dass eben diese Pilzinfektionen erst gar nicht zustande kommt.
00:28:41: Amelie F. Also wirklich auch prophylaktisch ruhig aktiv werden?
00:28:42: Werner P. Muss man prophylaktisch machen. Wenn ein geringer Befall ist, kriegt man das auch noch in den Griff. Aber, so ehrlich muss man dann auch sein, wenn jetzt die Rose wirklich über und über mit Echtem Mehltau befallen ist, dann wäre eher der Rückschnitt das Richtige. Dass man sagt, man schneidet zurück. Die Rose wird dann im Laufe des Sommers auch wieder austreiben und dann wäre es da auch wichtig, bei wiederholtem Auftreten von dieser feucht-warmen Witterung dann mit einem Pilzbekämpfungsmittel zu arbeiten.
00:29:10: Amelie F. Und wie genau wende ich das an, wird das auch wieder ins Gießwasser oder besprühe ich die Pflanze?
00:29:16: Werner P. Das sind solche Produkte, die dann gespritzt werden. Das gibt es so als anwendungsfertiges Produkt gibt es auch als Konzentrat, da muss man einfach gucken, wie groß da der Pflanzenbestand zu Hause ist. Wenn man jetzt nur eine einzelne oder zwei Pflanzen hat, dann würde ich eher zu so einem anwendungsfertigen Präparat greifen, was dann so in der Handsprühflasche vorhanden ist und wo man ohne großen Aufwand dann die Rose entsprechend mit behandeln kann und ansonsten ja, diese Konzentrate, die man dann relativ problemlos selber zurecht mischt und dann mit so einem kleinen Drucksprüher ausbringt. Und dann wäre es wichtig, wenn man dann seine Rose behandelt, dass dann die Oberseite der Blätter, auch die Unterseite der Blätter gleichermaßen damit bespritzt werden.
00:29:57: Amelie F. Tageszeit, Wetter, irgendwas davon beachtet?
00:30:00: Werner P. Bei voller Sonne, hattest du vorhin schon gesagt, sollte man es nicht machen. Idealerweise morgens früh. Wo man immer darauf achten sollte, dass die Blätter selber trocken sind bei der Behandlung. Man kann sich das vorstellen, wenn die Blätter noch durch Tau oder durch Regen nass geworden sind und man würde dann drauf spritzen, dann käme auf den Blättern ein sehr starker Verdünnungseffekt zustande und das würde dann dazu führen, dass das Mittel nicht so gut wirksam wäre. Also Blätter sollten trocken sein, eben keine volle Sonne und was auch wichtig ist, dass es nicht zu kühl ist bei der Anwendung. Also gut wäre das, wenn das so um die 15, 18 Grad wäre, weil dann der Stoffwechsel der Pflanzen richtig auf Hochtouren läuft und dann auch die Wirkstoffe, die in dem Pflanzenschutzmittel drin stecken, auch gut aufgenommen werden und auch gut ihre Wirkung entfalten können. Bei sehr kühlem Wetter, kalten Wetter wäre das deutlich verzögert oder würde gar nicht so richtig stattfinden.
00:30:55: Amelie F. Also ich merk schon: Rosen brauchen auf jeden Fall ein bisschen Hege und Pflege, damit sie auch toll aussehen. Vielen Dank Werner, sag mal, verrätst du mir oder uns noch, was deine Lieblingstose ist?
00:31:06: Werner P. Also ich finde gelbe Schnittrosen tatsächlich am schönsten.
00:31:08: Amelie F. Platonische Liebe, haben wir gelernt.
00:31:11: Werner P. Aber auch BVB.
00:31:13: Amelie F. Absolut. Was packst du denn jetzt noch Schwarzes dabei?
00:31:17: Werner P. Das kann an der Stelle wegbleiben.
00:31:19: Amelie F. Okay, alles klar. Also Werner, ich hab sehr viel gelernt, nicht nur deswegen Und ich hoffe natürlich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer auch. Die wichtigsten Infos, die habt ihr auf jeden Fall von Werner bekommen, wie immer. Von mir da bekommt ihr die Unwichtigeren. Ich habe nämlich noch eine kleine Side-Info, auf die ich bei der Recherche gestoßen bin: Rosen gibt es schon seit mehreren 1000 Jahren, sie kommen bereits in der Bibel vor und die ersten Rosenzüchtungen und angelegten Gärten, die entstanden sogar schon vor rund 5000 Jahren in China. Wow. Macht mit diesem Wissen, was ihr möchtet! Werner hat jetzt auf jeden Fall noch eine wichtige Info für euch.
00:31:57: Werner P. Genau: Und zwar kann es ja gut sein, dass sich vielleicht im Laufe der Zeit noch die eine oder andere Frage ergibt und stellt uns die gerne per E-Mail unter podcast@compo.de.
00:32:07: Amelie F. Darüber freuen wir uns auf jeden Fall sehr, ja, und das war „Dein Fleckchen Grün“, euer Gartenpodcast. Viel Spaß jetzt beim Rosen pflanzen, hegen und pflegen. Macht es gut und bis zum nächsten Mal!
00:32:19: Werner P. Ja, bis zum nächsten Mal! Tschüss!
00:32:20: Amelie F. Tschüss!
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