Gemütlicher Herbstbalkon – Pflanzen-, Pflege- & Deko-Tipps

Shownotes

Der Sommer verabschiedet sich und wir gehen langsam auf den Herbst zu. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass auch euer Balkon bereits in den Winterschlaf fallen muss! Daher verraten euch Werner und Gesa in unserer neuen Podcastfolge, welche Pflanzen sich für einen gemütlichen Herbstbalkon eignen, worauf ihr bei der Bepflanzung achten solltet und wie ihr bei der Gestaltung eures Herbstbalkons am besten vorgeht.

Ihr möchtet im Herbst noch Gemüse auf eurem Balkon anbauen? Dann hört auch in unsere Folge „Jetzt Gemüse für den Winter anbauen“ rein. Dort erfahrt ihr, wann ihr welche Gemüsearten für die Ernte im Winter pflanzen solltet: https://compo.podigee.io/45-wintergemuese-anbauen

Die COMPO SANA® Balkon- und Kübelpflanzenerde versorgt eure Balkonpflanzen bis zu zwölf Wochen mit allen wichtigen Nährstoffen: https://www.compo.de/produkte/erde-kompost/balkon-kuebelpflanzen/compo-sana-balkon-und-kuebelpflanzenerde

Transkript anzeigen

00:00:03: Werner Und zwar, was da sicherlich dekorativ aussieht, wäre so Zierkohl.

00:00:08: Gesa Da muss ich jetzt mal kurz einhaken. Kann man den eigentlich essen?

00:00:12: Werner Grundsätzlich kann man den essen, da ist mir jetzt nichts bekannt, was da giftig dran wäre. Ob er jetzt gut schmeckt, das weiß ich nicht. Was ich wohl weiß, um da die Kurve zu kriegen: es gibt so einige Raupenarten, die mögen den wohl. Wir müssen mal gegebenenfalls gucken, dass man diese Raupen dann bekämpft, aber mir ist jetzt nicht bekannt, dass er nicht essbar ist.

00:00:34: Gesa Hallo zusammen, da sind wir wieder mit einer neuen Folge von dein Fleckchen Grün. Ich bin letzte Woche aufgewacht und da habe ich gedacht: „Ist das nicht verrückt, dass jetzt der Sommer schon fast wieder vorbei ist?“ Und kennt ihr das auch? Ich finde da kommt immer so eine ganz besondere Stimmung auf, so fast so ein bisschen melancholisch, aber eigentlich muss uns das Ende vom Sommer ja gar nicht traurig machen, denn auch der Herbst hat ja total schöne Seiten und auch im Herbst, da können wir noch viel im Garten tun. Ernten, gestalten, für das nächste Jahr vorbereiten und noch ganz viel mehr und nicht nur im Garten.

00:01:09: Gesa Wir wollen heute mal über Eure Balkone sprechen, genauer gesagt, wie ihr sie für den Herbst richtig schön gestaltet und auf die kalte Jahreszeit vorbereiten könnt und ich, ich reih mich da gleich mal ein, mein Balkon, der sieht nämlich jetzt nach dem langen Sommer nicht mehr so richtig schön aus, deshalb wie gut, dass es Werner gibt, unseren Gartenexperten, den ich gleich mal so richtig ausquetschen werde. Werner, Du hast doch bestimmt wieder eine Menge Tipps für schöne Herbstbalkone, oder?

00:01:37: Werner Ich denke ja, dass ich da ein bisschen was zu sagen kann, ja.

00:01:39: Gesa Sehr gut. Ich bin Gesa, ich bin Journalistin, Moderatorin und ein riesiger Gartenfan und ich würde sagen, wir legen direkt mal los, oder? Wir wollen heute nämlich eine ganze Menge Fragen klären, zum Beispiel, welche Pflanzen sich überhaupt für einen schönen bunten Herbstbalkon eignen, worauf ich bei der Pflanzenpflege im Herbst achten muss, und wie ich meinen Balkon für den Winter fit mache. Werner, was sind die Eckdaten? Was würdest du sagen, muss ich zuallererst beachten, wenn ich meinen Balkon herbstlich gestalten möchte?

00:02:10: Werner Dass man natürlich guckt, wie der Standort beschaffen ist. Ich meine jetzt das Thema Einstrahlung. Weil, was natürlich gut ist, wenn es dann ein Standort ist, der sonnig gelegen ist oder zumindest halbschattig gelegen ist, also dass dann pro Tag schon einige Stunden Sonne auch da festzustellen sind. Das sollte man tatsächlich dann auch sich genauer angucken, wenn die Jahreszeit da ist. Wenn man das im Juni beispielsweise sich ansieht, Sonne hat einen hohen Stand, sieht es natürlich anders aus, als wenn man irgendwie Mitte September oder so gucken würde. Von daher, das wäre dann auch so ein so ein Zeitraum, wo ich dann mal genau gucke, ob das denn eben sonnig, beziehungsweise halbschattig, auch ist.

00:02:47: Gesa Ich glaube, die meisten haben ja auf ihrem Balkon so Balkonkästen und kleinere Töpfe. Welche Pflanzen eignen sich denn da im Herbst?

00:02:54: Werner Ja, tatsächlich. Also das wäre auch so die Empfehlung, solche Pflanzgefäße zu verwenden, eben Töpfe, Kübel, weil irgendwie ins Beet was auszupflanzen, würde man kaum machen, vielleicht irgendwo im Garten Stiefmütterchen, aber das ist ja jetzt nicht das, wo wir drüber sprechen wollen. Und die Pflanzenarten, die man da einsetzen kann, verwenden kann, da gibt es schon einige und n paar wollen wir nennen, beispielsweise eben so diese Heidekrautgewächse, im Fachjargon Ericacae genannt, und da zählen beispielsweise die Besenheiden mit dazu, die Glockenheide oder auch die Knospenheide. Das wären dann so die deutschen Namen. Gibt es natürlich auch, jeweils dann noch botanische, lateinische Namen dazu, aber das sind so die ganz klassischen Arten, die im Grunde immer sehr gerne verwendet werden, die auch diesen ganz klassischen herbstlichen Touch auch mitbringen.

00:03:42: Gesa Ja, die haben ja einfach so richtig schöne Farben, ne? Die können ja orange sein, rot. Es gibt glaube ich sogar gelbe habe ich mal gesehen.

00:03:48: Werner Die gibt es auch, aber häufig eben so diese Rottöne, Purpurtöne, die hat man ganz oft und sonst ein spezieller Rotton ist es ja meistens, den man da verwendet, aber du hast natürlich auch genau Recht. Das Farbspiel ist relativ umfangreich, oder was man manchmal auch hat, das ist züchterisch jetzt gar nicht irgendwie ne Herausforderung gewesen, aber dass man mehrere Jungpflanzen in einen Topf setzt, weiße und rötliche, und dann sieht es natürlich so aus, als ob die alle aus einer Pflanze heraus kämen, dann hat man da einfach so n leicht bunten Charakter und das ist natürlich dann auch ganz schön.

00:04:19: Gesa Ja, total. Und dann gibt es doch auch noch Pflanzen. Ich weiß gar nicht, wie die heißen, die so rote Beeren dran haben.

00:04:24: Werner Ja, Scheinbeeren oder auch Gaultheria mit lateinischem Namen. Das sieht natürlich sehr dekorativ aus durch diese roten Beeren, die da vorhanden sind, die auch an der Pflanze bleiben. Und zwar werden die nicht von Vögeln gefressen. Das ist ja durchaus wichtig. Es gibt ja andere Beeren, die dann im Wind in den Wintermonaten von Vögeln geholt werden als Futter, das ist bei diesen Scheinbeeren, bei dieser Gaultheria nicht der Fall, so dass man dann bis zum Ende des Winters den Charakter auch hat, und das es eben nicht so grob aussieht, dass als wenn Vögel da immer sich bedient hätten.

00:04:54: Sprecher 2 Warum fressen die Vögel die denn nicht?

00:04:55: Werner Die sind wohl giftig, diese Scheinbeeren und Vögel haben da ein ganz gutes Gespür dafür, was ihn bekommt und was ihn nicht bekommt. Die werden dann einfach verschmäht an der Stelle.

00:05:05: Gesa Und was für so klassische Blumen gehen so in Balkontöpfe?

00:05:09: Werner So die bekannte Herbstaster (Aster dumosus) wird gerne verwendet. Das ist so ne blau blühende Asternart, die man da wirklich gerne und gut verwenden kann und wo man ja auch mit Astern ganz klassischerweise auch den Herbst mit in Verbindung bringt.

00:05:24: Gesa Absolut, ist doch auch beim Kreuzworträtsel. Die Herbstblume ist immer Aster.

00:05:29: Werner Ja ist einfacher, hat ne hohe Bekanntheit.

00:05:31: Gesa Bis wann blühen die eigentlich?

00:05:33: Werner Die blühen schon dann auch bis spät in den Herbst hinein. Wenn es dann anfängt und frostig wird, dann werden die irgendwann auch die Blüte einstellen.

00:05:41: Gesa Aber sag mal, werden Astern nicht auch so wahnsinnig groß?

00:05:43: Werner Es gibt Astern, die auch ne ziemliche Höhe machen, die dann auch so Hüfthöhe erreichen. Das sind aber andere Arten. Das, was wir jetzt genannt hatten, diese Aster dumosus, das ist eher ne Art, die wird zu 30/40 Zentimeter hoch, also da ist kaum Zuwachs zu erwarten und das ist ja ohnehin kennzeichnend bei den ganzen Herbstbepflanzungen. Man braucht keinen Zuwachs mehr einzukalkulieren, weil die Pflanzen haben quasi ihr Endstadium erreicht, die werden nicht noch größer.

00:06:11: Gesa Wie gehe ich denn dann bei der Bepflanzung vor? Muss ich da irgendwas Besonderes beachten im Herbst?

00:06:15: Werner Was da sicherlich wichtig ist, vielleicht noch wichtiger als im Frühjahr zum Sommer hin, wenn man da seine Bepflanzung macht, dass man wirklich intensiv auf einen guten Wasserabzug achtet, weil die Pflanzen brauchen zum Herbst hin, zum Spätherbst hin, wenig Wasser, ein bisschen natürlich schon, aber sehr wenig Wasser und das Thema Staunässe ist an der Stelle dann noch mal umso wichtiger, dass es eben nicht dazu kommt, weil eben aufgrund der zahlreicheren Niederschläge und des geringeren Wasserverbrauches eben Wasser meistens nicht der Mangelfaktor ist. Und dass man da drauf achtet, dass man gegebenenfalls auch so ne Drainageschicht, das kann auch so n Vulkangestein, was man da einbringt, dass das mit eingeplant wird und das eben auch Sorge dafür getragen wird, dass die Abzugslöcher nicht verstopfen können, dass man da so ne Tonscherbe drauflegt, das einfach ein guter Wasserabzug dauerhaft gewährleistet ist.

00:07:03: Gesa Das mit der Tonscherbe habe ich mich neulich übrigens gefragt. Das bringt schon was, oder?

00:07:07: Werner Ja, natürlich, weil man einfach dafür Sorge tragen möchte, dass eben dieses Abzugsloch verstopft. Und wenn man da diese Tonscherbe drüber macht und dann sicherlich so eine Drainageschicht auch da drauf füllt, dann ist das auf jeden Fall quasi, Lebensversicherung ist jetzt n großes Wort, aber ne gute Basis dafür, dass das Ganze entsprechend gut gelingen kann.

00:07:28: Gesa Wie ist es denn, wenn ich jetzt noch mehr Platz habe, also auch was in großen Kübeln anpflanzen kann? Hast du da ein paar schöne Tipps?

00:07:34: Werner Ja, und zwar was da sicherlich dekorativ aussieht, wäre so Zierkohl.

00:07:40: Gesa Da muss ich jetzt mal kurz einhaken. Kann man den eigentlich essen?

00:07:44: Werner Grundsätzlich kann man den essen, da ist mir jetzt nichts bekannt, was da giftig dran wäre. Ob er jetzt gut schmeckt, das weiß ich nicht. Was ich wohl weiß, um da die Kurve zu kriegen: es gibt so einige Raupenarten, die mögen den wohl. Wir müssen mal gegebenenfalls gucken, dass man diese Raupen dann bekämpft, aber mir ist jetzt nicht bekannt, dass er nicht essbar ist.

00:08:04: Gesa OK, aber auch nicht besonders schmackhaft. Also du hast da auch keine Erfahrung mit?

00:08:08: Werner Ne, weil das auch tatsächlich so n so ne Thematik ist, die an der Stelle noch nie so richtig aufgekommen ist, weil es da andere Kohlarten gibt, die sicherlich für den menschlichen Verzehr irgendwie viel besser geeignet sind, auch preiswerter sind und wahrscheinlich, das ist aber jetzt Spekulation, auch wohlschmeckender sind.

00:08:25: Gesa Und nicht so schön aussehen wie Zierkohl. Den gibt es ja wirklich in ganz vielen verschiedenen Farben, ne? Also ich hab den auch schon in rosa gesehen, in lila, weiß.

00:08:32: Werner Genau und die behalten ja dann auch diesen Charakter, sind wirklich auch sehr pflegeleicht und kommen auch dann mit den herbstlichen Temperaturen, die ja wirklich auch sehr niedrig sein können, ziemlich gut zurecht und haben dann auch schon eine ganz stattliche Größe, wenn man denn da seinen Kübel bepflanzen möchte.

00:08:48: Gesa Und hast du denn auch noch irgendwelche Blumen, die du für große Kübel empfehlen könntest?

00:08:52: Werner So die ganz klassische Herbst-Chrysantheme wird ja auch sehr gerne verwendet. Chrysanthemum-Indicum-Hybriden, das ist so der Klassiker. Die gibt es ja auch von Gelb, das ist so die die bekannteste Farbe, aber auch weiß und auch so bronzefarben Braun auch so rötliche Töne, so die klassischen Herbstfarben haben wir da sehr umfangreich. Die sind nicht zu 100% frosthart, aber würden für eben eine schöne Herbstbepflanzung auf jeden Fall wunderbar geeignet sein, weil das irgendwie ganz typischen Farben sind und einfach richtig schön ins Auge fällt.

00:09:26: Gesa Stichwort frosthart, was mir da einfällt, wir sind ja gerade beim Thema Töpfe: mir sind schon n paar Mal so große Töpfe geplatzt im Winter. Kann man da irgendwas dagegen machen?

00:09:35: Werner Da sollte man drauf gucken, dass wenn man so n Topf kauft, dass das wirklich n Material ist, was frosthart ist.

00:09:42: Gesa Aber welche Materialien sind denn frosthart? Das ist ja Terrakotta, eigentlich.

00:09:45: Werner Ja, Terrakotta ist, wenn das, ich glaube Impruneta nennt sich das, das ist dann wirklich auch richtig frosthart. Ansonsten, wenn man das Gefäß kauft, ist es auch entsprechend gekennzeichnet, weil normale Tongefäße sind nicht frosthart, die würden platzen. Da hängt‘s wohl mit dem Brennverfahren zusammen, dass das möglich dann sehr gut gebrannt ist, weil sich dann nämlich kein Wasser mehr in dem Material sammeln kann. Man kann sich das vorstellen. Ton hat ja oft die Eigenschaft, Wasser auch speichern zu können, aber das kennen wir ja aus dem Physikunterricht. Wasser dehnt sich unter Frosteinfluss aus und dann zerspringt es eben und n guter Brennvorgang sorgt eben dafür, dass dann diese Poren verschlossen sind und dass dann weniger Wasser aufgenommen wird oder gar kein Wasser aufgenommen wird und es eben auch nicht zu so einem Platzen kommen kann.

00:10:30: Gesa Alles klar. Das heißt, wenn ich das nächste Mal einen Topf kaufe, werde ich darauf achten, dass der frosthart ist.

00:10:36: Werner Und bei klassischen Terrakottagefäßen, Impruneta so kenne ich das, ist das so, dass die frosthart sind.

00:10:43: Werner Hast du sonst noch Tipps für bunte Blumen, die man schön auf dem Balkon pflanzen kann im Herbst?

00:10:49: Sprecher 1 Wir hatten über die Chrysanthemen gesprochen, gibt es ja ein umfangreicher Sortenvielfalt und was sicherlich auch schön ist, wären Mini-Alpenveilchen.

00:10:58: Gesa Oh ja, die mag ich auch.

00:11:00: Werner Und auch die haben wir in verschiedenen Farben, auch weiß bis irgendwie dunkelrot oder violett. Und auch das ist ne Pflanzenart, die kommt mit niedrigen Temperaturen ziemlich gut zurecht. Frost mag sie jetzt nicht so. Ein/zwei Grad minus wär jetzt nicht das Drama, aber richtig frosthart sind die nicht, aber für ne schöne kreative Herbstbepflanzung ist das ne tolle Pflanzenart, weil einfach die Blüte von dem Alpenveilchen immer irgendwie so n bisschen besonders aussieht.

00:11:24: Gesa Ja, das finde ich auch. Ich mag die auch total gerne.

00:11:26: Werner Was gut wäre, das trifft auf die Chrysantheme zu, trifft auch auf das Alpenveilchen zu, wenn man seinen Kübel so platziert, dass er Regen geschützt steht, dass da eben kein Regen auf den Blütenblättern hängen bleiben kann, weil das dann sehr schnell zu einer Fäulnis führen kann. Und manches Mal hat man ja eben auch so n Kübel im Eingangsbereich stehen, wo dann auch schon ein Dach drüber ist und das wäre dann auf jeden Fall Mal ne gute Möglichkeit, um da die Lebensdauer n Stück weit zu verlängern.

00:11:53: Gesa Jetzt haben wir ja ein paar Blumen und Pflanzen schon besprochen, die bunt sind, was ich ja persönlich sehr gerne mag im Herbst, aber ist ja nicht jedermanns Sache, ne? Es gibt ja auch Leute, die eher so schlichtere oder unifarben mögen. Was hast du denn da für Tipps?

00:12:09: Werner Es gibt auch tatsächlich einige weiße Pflanzen. Gibt diese Scheinbeere, da hatten wir ja vorhin schon drüber gesprochen, so ein kräftiges Rot ist das, die gibt es auch in weiß oder, hört sich ungewöhnlich an, den silbrigen Stacheldraht.

00:12:22: Gesa Oh, das klingt jetzt aber irgendwie nicht so schön.

00:12:24: Werner Ja, wenn du die Pflanze siehst, wirst du sagen: „Ah, die kenne ich und ja, die erinnert tatsächlich an Stacheldraht.“ Ich weiß ja jetzt leider keinen anderen Namen, dazu, läuft auch unter Stacheldraht und wenn man so in einen Gartencenter gehen würde, und würde dem Verkäufer sagen, ich hätte gerne 5 Stacheldrahtpflanzen, wird der ganz sicher mit dir dahin gehen, wo eben die Stacheldrahtpflanzen auch platziert sind und das ist dann eher so silbrig/weiß. Das geht natürlich gut, auch als Kontrast oder wenn man das vielleicht so ein bisschen Ton in Ton haben möchte, dass man eben diese beiden Pflanzenarten nimmt und dann vielleicht noch sogenannte Strukturpflanzen mit hinzufügt. Strukturpflanzen in dem Sinne, die bilden keine Blüte und bestechen einfach nur durch ihre Blätter. Das könnten n Silberblatt sein, das könnte n Günsel sein, auch n Blauschwingel - ist ne Gräser Art. Da steckt dann auch noch Silber mit an den an den Halmen des Grases dran, so dass es eben eher so n silbrig blauen Charakter hat und das wäre prima, weil das einfach gut miteinander harmoniert, wenn man sagt, diese ganz peppigen Farben möcht ich nicht haben, das soll dann eher so n bisschen ruhiger sein und dann würde man mit soeben silbrig/weißen/grünen Charakter gut was hinkriegen.

00:13:34: Gesa Sieht bestimmt auch schön aus. Wie ist denn das eigentlich mit Kräutern? Also könnte man da auch Kräuter so Thymian, Minze, Oregano irgendwie so was dazwischen pflanzen?

00:13:43: Werner Auch das geht noch gut, aber auch da muss man mitberücksichtigen, wenn man das zum Herbst und Winter hin macht, man wird keinen dollen Zuwachs mehr haben, was ja durchaus auch seine Vorteile hat, weil wenn man das ganze gepflanzt hat, dann behält das im Grunde auch so den Charakter. Man muss dann nicht mehr allzu viel machen, natürlich die verblühten Blüten regelmäßig rausschneiden oder entfernen, aber ansonsten behält das so den Charakter, wenn man das irgendwann im September gepflanzt hat und vielleicht dann in der Adventszeit oder zur Adventszeit hin ausmustern möchte, wird da wie gesagt kaum Zuwachs gewesen sein und das ist dann durchgehend sehr attraktiv.

00:14:17: Gesa Ach ja, mit den richtigen Pflanzen, da kann man schon ja wirklich ne ganze Menge machen, ne? Ich hab jetzt schon richtig Lust bekommen auf meinem Balkon loszulegen, aber man kann ja auf einem Balkon auch noch ganz andere Sachen machen, nämlich dekorieren. Also ich meine jetzt nicht mit Pflanzen. Ich hatte letztes Jahr nämlich zum Beispiel so n großen Kranz aus Heidekraut auf dem Balkon, das fand ich total schön und Klassiker sind ja auch Kürbisse geschnitzt oder diese kleinen Zierkürbisse, und da muss ich jetzt leider noch mal fragen, kann man die essen? Mich interessiert es einfach immer.

00:14:49: Werner Da weiß ich ziemlich sicher, die sind nicht genießbar.

00:14:51: Gesa Okay.

00:14:51: Werner Man würde jetzt nicht irgendwie sterbenskrank werden, aber die sind nicht genießbar. Steht auch, wenn man die kauft, mit da drauf „nicht zu Speisezwecken verwendbar“.

00:14:59: Gesa OK, ich hab es auch noch nicht probiert. Wie ist denn das bei dir? Du hast ja mit ganz vielen Gärten und Balkonen und so zu tun: was sind so schöne Deko Tipps, die dir mal vor die Füße gefallen sind?

00:15:09: Werner Wo ich immer ne Menge für übrig hab, so natürliche Materialien, das wären auch dann noch so Kastanien, Nüsse, Eicheln oder auch so ausgepackte Maiskolben.

00:15:17: Gesa Mhm, ja.

00:15:18: Werner Auch das sieht immer wunderbar aus. Kann man wunderbar mit dekorieren, das geht prima. Wo man durchaus mit rechnen muss, ich find das jetzt persönlich nicht schlimm, aber man muss damit rechnen, dass dann, wenn es irgendwie kälter wird, sich das auch in Mäusekreisen rumspricht, dass da auf dem Balkon auf der Terrasse auch sowas vorhanden ist und dass dann vielleicht die ein oder andere Nuss abhanden kommt oder vielleicht auch das ein oder andere Maiskorn angeknabbert ist.

00:15:42: Gesa Genau das habe ich schon gehabt. Ich hatte nämlich auch mal Walnüsse auf dem Balkon liegen und wir haben ja tatsächlich im Winter auch eine Balkonmaus, die immer vorbeikommt, wahrscheinlich genau deshalb.

00:15:51: Werner Ja und Gelassenheit ist, gerade wenn man es um Gartenthemen geht, immer n guter Ratgeber und wenn das jetzt nicht mehrere Mäusefamilien sind, die sich da einfinden, dann find ich ist das auch vertretbar und in Ordnung.

00:16:03: Gesa Ach, draußen stören die mich auch gar nicht. Weißt du, was ich auch total schön finde? Hagebutten, da hab ich mir letztes Jahr mal so n großen Strauch abgeschnitten, das sah auch toll aus und die haben sie auch ewig gehalten. Und, da weiß ich jetzt aber gar nicht wie die heißen, das sind so kleine Lampions, also wie Physalis, weißt du?

00:16:20: Werner Lampionblume.

00:16:21: Gesa Lampionblume, ok. Die finde ich auch toll und die halten sich ja auch ewig, beziehungsweise verändern die sich ja, ne? Du hast am Anfang diesen Lampion da und dann zerfällt der so n bisschen und das Netz, das Gitter bleibt aber stehen und innen ist dann noch die Beere.

00:16:36: Werner Genau, das verändert sich und ist auch sehr dekorativ. Und wenn ich das richtig auch im Kopf habe, ist das sogar ein enger Verwandter von der Andenbeere. Das geht gut und man kann das Ganze natürlich auch noch mal ein bisschen unterstützen durch Lichterketten, Lampions, die man dann vielleicht auch noch platziert und vielleicht auch so Windlichter und auch so andere Dekomaterialien, die es ja gibt und ja, auch vielleicht, wenn man dann noch einen Sitzplatz hat, der auch einigermaßen geschützt ist, kann man dann auch so seine Sitzkissen entsprechend in den Farben dann besorgen und das entsprechend dann so Ton in Ton alles dekorieren, dass es wirklich dann sehr schön herbstlich aussieht.

00:17:12: Gesa Ja, und es gibt ja sogar auch so Outdoor-Teppiche, die man noch auf dem Balkon legen kann. Ist vielleicht auch ganz schön, aber lass uns noch mal zurück zu den Pflanzen kommen. Welche Pflege benötigen die im Herbst? Ich bin mir da zum Beispiel immer unsicher, was das Gießen angeht.

00:17:26: Werner Gießen mit äußerster Vorsicht, weil die Gefahr, dass solche Pflanzen vertrocknen, die Gefahr ist sehr gering. Man hat kurze Tage, man hat niedrige Temperaturen, wenig Sonne, also ganz schnell vertrocknen wird nichts, aber mit etwas zu viel Wasser kann man ne Menge kaputt machen, von daher extrem moderat gießen. Durchaus auch so lange warten, bis die Pflanzen vielleicht ganz leicht anfangen zu schlappen. Jetzt nicht vertrocknen lassen. Das, wie gesagt, kann man auch irgendwie provozieren, aber so ganz schnell passiert das nicht. Sehr moderat gießen wäre wichtig. Dann sehr intensiv drauf achten, dass die verblühten Blüten rausgeputzt werden. Die Gefahr, dass es ansonsten zu einer weiteren Fäule käme, also dass die Blüte/die verblühte Blüte anfängt zu faulen und auch andere Knospen ansteckt, die Wahrscheinlichkeit ist ja durchaus gegeben. Das sollte man im Blick behalten und auch relativ zeitnah machen. Düngen auch sehr moderat, weil die Pflanze braucht kaum noch Nährstoffe. So im September, Anfang Oktober ist das sicherlich noch eine Empfehlung. Danach kann man ganz mit der Düngung dann einstellen, weil die Nährstoffe, wie gesagt, nicht mehr benötigt werden.

00:18:32: Gesa Ja, hast du ja auch gesagt, ne? Dass die ja im Grunde gar nicht mehr wachsen, die Pflanzen.

00:18:36: Werner Die wachsen im Grunde nicht mehr. Da passiert ja fast nichts mehr und manchmal ist es ganz schön, dass noch ein bisschen Dünger da ist, damit sich da ne kräftigere Blütenfarbe entwickelt. Dafür ist es schon noch ganz gut. Und Thema Winterhärte: normalerweise bei der Herbstbepflanzung ist es ja mittlerweile so, dass die Herbstmonate meistens noch mehr oder weniger frostfrei sind, dass die Pflanzen das oft auch bis weit in die Adventszeit hinein schaffen. Es kann Ausnahmen geben. Haben wir auch immer mal gehabt, dass man dann vielleicht auch im November schon mal richtig frostige Temperaturen hat. Dann sollte man überlegen, was zu tun ist. Wir sprachen schon davon, dass einige Gefäße nicht zu 100% frosthart sind und einige Pflanzenarten eben auch nicht. Wir hatten vorhin über die Chrysanthemen gesprochen, auch über die Alpenveilchen gesprochen. Wenn das sich abzeichnet, dass es irgendwie vielleicht drei, vier kalte Nächte gibt, dass man dann seinen Kübel, seinen Balkonkasten vielleicht für diese paar Tage in die Garage stellt und nach dieser Frostperiode wieder rausstellt. Einfach um dann zu vermeiden, dass die einfach ganz stumpf erfrieren.

00:19:35: Gesa Und was, wenn ich die nicht bewegen kann oder keinen Platz hab, wo ich sie hinstellen kann? Ich hab schon mal die Pflanzen auf dem Balkon mit Tannenzweigen abgedeckt. Ist das sinnvoll?

00:19:45: Werner Das kann man machen, das ist sogar gut, weil Tannenzweige immer auch dafür gut sind, dass da noch Luft zirkulieren kann, weil n ganz schlechtes Beispiel wäre, irgendwie ne Folie zu verwenden, weil da hat man dann quasi ne Erstickungsgefahr da drunter. Wenn man jetzt dann Tannenreisig nimmt oder auch so Vliesmaterialien nimmt, dann ist das gut. Das hält ziemlich gut die Wärme und sorgt eben für nen entsprechenden Frostschutz. Was man auch immer mit Bedenken sollte, je nachdem was man für Gefäße hat, die auch zu schützen, weil wir sprachen ja schon drüber, wenn das dann Gefäße sind, wo man unsicher ist, ob die ausreichend frosthart sind, dann würde bei den Gefäßen selber so ne Noppenfolie, so Luftpolsterfolie würde dann n ganz guten Schutz gewährleisten, dass man das dann für die ein paar Tage dann rund um den Topf wickelt.

00:20:32: Gesa Da ist das dann ja auch kein Problem, ne? Ist ja Sauerstoffzufuhr egal.

00:20:35: Werner Da ist es egal. Da geht es wirklich dann um diese Isolierwirkung. Dafür ist diese Luftpolsterfolie ziemlich gut geeignet.

00:20:42: Gesa Manche Leute nehmen ja auch so Jutesäcke. Reicht das auch?

00:20:46: Werner Reicht manchmal nicht, aber sieht natürlich ganz, ganz attraktiv aus. Spricht erstmal grundsätzlich nichts dagegen, aber dann müsste man schon einiges an Jutematerial da einbringen.

00:20:56: Gesa OK, dann vielleicht die Kombi: erst die Luftpolsterfolie und dann noch n Jutesack drum, damit es schöner aussieht.

00:21:02: Werner Das kann man machen, das ist sicherlich richtig, genau.

00:21:04: Gesa Worüber wir jetzt noch gar nicht gesprochen haben: manche Leute haben ja auch Mini-Hochbeete auf dem Balkon. Was geht da denn noch so im Herbst?

00:21:11: Werner Da gibt es ja schon noch einige Pflanzenarten, die gut anzubauen sind. Klassiker sind ja so Feldsalat, Endivie, Winterkresse. Das sind ja klassischerweise dann Gemüsearten, die auch mit den niedrigen Temperaturen sehr gut zurechtkommen und die erfahrungsgemäß auch erst dann Ende/Mitte September ausgesät werden können oder ausgesät werden, weil sie einfach dann auch noch weiter wachsen. Und so Kohlarten: Chinakohl, Rosenkohl, Grünkohl ist nicht unbedingt immer was fürs Mini-Hochbeet. Für ein klassisches Hochbeet geht das natürlich schon ganz gut. Auch bekannte Gemüsearten, die eben mit diesen niedrigen Temperaturen sehr gut zurechtkommen und wo es ja manchmal dann einfach auch so ist, dass sich der wahre Geschmack sowieso erst entwickelt, wenn einmal, so sagt man das ja, Frost drüber gegangen ist. Beim Grünkohl oder auch beim Rosenkohl ist das ja der Fall.

00:22:02: Gesa Ja genau. Und beim Grünkohl, wo du das gerade sagtest, auf so einem kleinen Balkon Hochbeet hast du wahrscheinlich eine Grünkohlpflanze und mehr passt da gar nicht drauf, die werden ja so groß. Da interessiert mich jetzt aber noch: so n Beet ist nach dem Sommer ja oft so n bisschen durchgerockt, ausgelaugt. Wie mach ich das denn fit für den Herbst oder beziehungsweise für die Herbstbepflanzung?

00:22:22: Werner Ja, da würde man dann noch mal Erde auffüllen. So eine Hochbeeterde wäre da auf jeden Fall ne gute Empfehlung. Da stecken dann auch noch mal Nährstoffe da drin, weil auch diese Gemüsearten, die wir jetzt aufgezählt haben, diese Grundgemüsearten insbesondere, schon auch Arten sind, die sehr viel Nährstoffe brauchen und da sollte man schon drauf achten, dass das dann gut funktioniert. Gerade zum Start hin gut funktioniert, weil dann auch noch ein Wachstum stattfindet, zum Spätherbst hin ja dann nicht mehr. Sicherlich auch noch mit zu bedenken, einmal die Erde aufzufüllen und auch dann mit einem Dünger zu arbeiten, eben im September, damit man den Pflanzen ne gute Startmöglichkeit auf die Art und Weise dann bieten kann.

00:23:00: Gesa Und im Winter, also wenn es dann kälter wird, wie kann ich das Hochbeet und die Pflanzen dann da optimal pflegen?

00:23:07: Werner Was man natürlich überlegen kann, auch da muss man gucken, ob das so von der Proportion passt, ob man darüber nachdenkt, so ne Art Gründüngung da einzusäen. Das wäre denkbar. Eben so Phacelia, gibt es da ja, was man nehmen könnte, Gelbsenf, Perserklee oder so Leguminosen. Die Sorgen einerseits dafür, dass die Erde nicht irgendwie abhanden kommt, dass die durch Wind weggeweht wird, dass natürlich auch diese Durchwurzelung der Pflanzen dafür sorgt, dass die Bodenstruktur gut ist und gut bleibt und die Ernterückstände dann im nächsten Jahr quasi als Nährstoffquelle wieder dienen können.

00:23:40: Gesa Also im Grunde ganz ähnlich wie bei einem Hochbeet im Garten, ne?

00:23:43: Werner So würde man das machen oder eben auch ein klassischer Gemüsegarten. Da macht man es ja sogar relativ häufig. Da geht es auch sehr gut, aber eben auch bei einem Hochbeet in kleinem Rahmen, kann man ja schon bisschen was an der Stelle auch tun, dann ist das Gärtnern im nächstem Jahr an diesem Hochbeet, an diesem Mini-Hochbeet noch mal umso leichter.

00:24:01: Gesa Ja, und wenn ihr mehr dazu wissen wollt, fällt mir nämlich gerade ein, dann könnt ihr auch mal in unsere Podcast Folge zum Thema „Wintergemüse“ reinhören. Da haben wir nämlich auch ganz ausführlich über diese Themen gesprochen und darüber was ihr im Winter so anpflanzen könnt und wie ihr die Pflanzen pflegt. Na ja, und irgendwann im Winter, so gegen Dezember, Januar, ist es dann ja auch einfach vorbei mit der Balkonzeit und wir müssen uns einfach gedulden, bis es wieder Frühling wird. Und das gilt übrigens auch für unseren Podcast. Wir gehen nämlich auch schon wieder in die Winterpause. Das hier war tatsächlich schon die letzte Folge für dieses Jahr, eigentlich total schade, oder?

00:24:35: Werner In der Tat.

00:24:36: Gesa Aber im Frühling sind wir natürlich wieder für euch da, mit vielen neuen, spannenden Tipps und Themen rund um Garten und Balkon. Wenn ihr Fragen oder Themenwünsche fürs nächste Jahr habt, dann schreibt sie uns doch gerne an podcast@compo.de und wenn ihr uns über Spotify hört, dann freuen wir uns natürlich wie immer über einen Like. Macht es gut, ihr Lieben, genießt den Herbst mit seinen schönen Farben und wir hören uns im nächsten Jahr. Tschüss!

00:25:00: Werner Euch alles Gute.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.